Der TV Emsdetten zeigt sich bei der Auswärtspartie in Rostock stark verbessert, und fährt doch ohne Sieg nach Hause. Das 33:33 Unentschieden darf trotzdem Hoffnung auf den Klassenerhalt machen.
Es ist frustrierend für einen Sportler, wenn er sich Woche für Woche viel vornimmt und am Ende doch mit leeren Händen da steht. Umso höher muss man der Mannschaft anrechnen, was sie kämpferisch Woche für Woche zeigt. Auch spielerisch gab es dieses Mal einen Schritt nach vorn.
In den ersten 20 Minuten präsentierten sich die Dettener bissig, gingen in Führung und zeigten, dass es für sie in den restlichen Spielen der Saison um alles geht. Maurice Paske zeichnete sich einige male aus, und Marcel Schliedermann wurde seiner Rolle als Kapitän gerecht. Gleich fünf Mal trug er sich im ersten Durchgang in die Torschützenliste ein.
Neuverpflichtung bereits aktiv
Auf dem Spielfeld stand auch eine Überraschung: Evgeniy Buinenko gab sein Debut für den TVE. Der Ukrainer erhielt viele Spielminuten und konnte schon andeuten, dass er eine Bereicherung für das Spiel seiner Mannschaft sein kann. Physisch stark präsentierte er sich in seinem ersten Spiel für seine neue Mannschaft.
Rostock hielt dagegen, der HC Empor zeigte sich variabel im Angriff und stellte die Emsdettener Deckung vor immer neue Aufgaben. Sie drehten die Partie und konnten mit einer knappen 17:16 Führung in die Pause gehen.
Eingefleischte TV Emsdetten Fans wissen, was dann nach der Halbzeitpause kommt. „Denkste“!
Da hat sich ein Team die Kritik zu Herzen genommen! Zielstrebig, Temporeich und schnell auf den Beinen kamen die Grünen-Weißen aus der Kabine heraus. Und sie wurden belohnt!
Es war harte Arbeit, die auch belohnt wurde: nach dem schnellen Ausgleich zum 17:17 durch Örn Vesteinsson Östenberg konnte nach einer Parade von Maurice Paske durch den starken Paul Kolk Tor Nummer 18 und die Führung bejubelt werden. Die Spieler auf der Bank beklatschten ihre Teamkameraden auf dem Feld und machten sich gegenseitig Mut. So geht Abstiegskampf!
Mehr noch: In den nächsten Minuten konnten sich die Emsdettener leicht absetzen, betrieben einen hohen Aufwand und zogen mit einer drei Tore Führung (21:24, 40.) leicht davon.
Die Hausherren haben bekanntlich starke Spieler in ihren Reihen. Der Starke Kreisläufer Jonas Thümmler und seine heute sehr sicheren Außenspieler Janos Steidtmann (5 Tore) sowie Jonas Ottsen (7 Treffer) kombinierten sich immer wieder frei vors Tor von Maurice Paske und drehten die Partie abermals. Den Spielern von Trainer Sascha Bertow war nun anzumerken, dass sie ein wenig müde wurden. Drei Minuten vor dem Ende lagen sie mit zwei Treffern hinten.
Die Köpfe gingen nicht herunter, der Glaube an die Wende war sichtbar. Gestützt auf die bissige Abwehr gelang es, die Partie offen zu halten. Als der bis zur letzten Minute motiviert auftretende Paul Kolk den Ausgleich zum 33:33 erzielte, waren noch 28 Sekunden zu spielen. Freddy Stüber eroberte den Ball Sekunden vor Schluss, spielte einen langen Ball auf Yannick Terhaer und der traf ins leere Rostocker Tor. Die Spielzeit war aber schon abgelaufen, so musste man sich mit dem Unentschieden begnügen.
Wichtiger als der Punktegewinn ist das auftreten der Mannschaft. Spielerisch war es ein Fortschritt. Durch Tempo und Anspiele wurde die Abwehr des Gegners auseinandergezogen und so zum ersten Mal seit Dezember wieder mehr als 30 Treffer erzielt. Noch mehr aber sagt der Wille nach dem Rückstand kurz vor Schluss über das Team aus. Es hat den Abstiegskampf angenommen, sich rein gehangen und bewiesen, dass es in der Lage ist sich aus der Situation raus zu hieven. Und sei es mit der letzten Luft. Wer den TV Emsdetten schon abgeschrieben hat, sollte zum nächsten Heimspiel am kommenden Samstag gegen TUSEM Essen in die Ems-Halle kommen. Tritt die Mannschaft dort auch so auf, könnte er eine Überraschung erleben. Anpfiff ist um 19 Uhr. Karten gibt es online auf der Vereinsseite oder in der TVE Lounge.
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