TVE mit erster Heim-Niederlage seit dem Abstieg aus der 2. Liga

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(Foto: Fisseler)

Es ist die erste Heimspielniederlage des TV Emsdetten seit dem Abstieg aus der 2. Handball-Bundesliga. Der TuS Spenge kämpft sich zurück in eine Partie, bei der zur Halbzeit wohl die Wenigsten an eine Wende geglaubt haben. Nach der 34:35 Niederlage müssen unsere Handballer die Tabellenführung abschreiben, Hildesheim ist der neue unangefochtene König der Staffel Nord-West.

Damit hat wirklich kaum einer gerechnet! Weder die Stimmung unter den Zuschauern, noch unser Raiffeisen LiveTicker, noch die Akteure selber dürften zur Pause damit gerechnet haben hier mit einer Niederlage die Partie zu beenden. Die Emsdettener Spieler zeigten eine starke Leistung in der Deckung, Neuzugang Mait Patrail schien mittlerweile besser ins Spiel integriert und Torhüter Oliver Krechel nahm den Gästen aus Ostwestfalen viele Chancen weg. Als Neuzugang Manuel Hörr nach 25 gespielten Minuten den Ball zum 17:9 Zwischenstand in die Maschen beförderte war die Zuversicht auf den Tribünen groß. Acht Tore Vorsprung kurz vor der Pause! Was sollte hier noch passieren? Trotz einer Zeitstrafe für Vincent Hofmann schafften es die Gäste dann in Unterzahl zwei Treffer durch Jungmann und Schuettemeyer anzuschreiben. Eine Minute vor der Pause musste auch Justus Aufderheide eine Zeitstrafe absitzen. Der letzte Treffer gehörte trotzdem dem TuS. Mit einem 19:13 Zwischenstand ging es in die Kabine. Immer noch sechs Tore Vorsprung! Und es hätten ja durchaus auch mehr sein können.

Der am Samstagabend überragende Gästespieler Vincent Hofmann leitete mit einem Doppelschlag in Spielminute 35 die Wende ein. Fünf Tore Rückstand hatte sein Team zu diesem Zeitpunkt noch, schien jetzt im zweiten Durchgang aber an sich zu glauben. Der TV Emsdetten bekam in der Deckung keinen richtigen Zugriff mehr, die Partie schien an unseren Spielern vorbei zu laufen. In der Deckung packten die Gäste ein Mittel aus, das schon verschiedene Gegner des TV Emsdetten in den vergangenen Monaten angewendet haben: Hoch verteidigen, die Emsdettener stressen und den ballführenden Spieler früh anlaufen. Und der TVE reagierte auf die jetzt sehr gut zustellende Spenger Abwehr, leistete sich fehlerhafte Anspiele und half mit, den TuS hier zurück in die Partie zu holen. In der 48. Spielminute erzielte Spenge erstmals den Ausgleich, 27:27 zeigte die Anzeigetafel an als TVE Coach Lingener eine Auszeit nahm.

Sichtlich bemüht, im Angriffspiel aber oft ohne echte Durchschlagskraft mussten die Emsdettener sich hier jetzt gegen eine Niederlage stemmen. In einem Spiel, das sich bis zur Pause doch in eine völlig andere Richtung entwickelt hatte. Marian Orlowski übernahm wie so oft wenn es eng wird die Verantwortung, war mit zwölf Treffern die Lebensversicherung und an diesem Abend der erfolgreichste TVE Torschütze. 40 Sekunden vor Schluss traf er zum 34:34 Ausgleich für Emsdetten.

Die Gäste ließen sich Zeit, nahmen einige Sekunden von der Uhr bis der Anwurf ausgeführt wurde. Gästetrainer Rafael Jacobsmeier zog 28 Sekunden vor Schluss noch die letzte Auszeit der Partie, ging den letzten Angriff mit seinen Spielern durch. Die versuchten die Zeit weiter runter zu spielen, das Schiedsrichtergespann gewährte ihnen die vollen 40 Sekunden. Eine Sekunde vor dem Ende der Partie war der Ball dann im Tor des TVE: Vincent Hofmann krönte seine eigene Leistung und die Aufholjagd seiner Mannschaft. 34:35, Spenge gewinnt in Emsdetten!

Die Glückwünsche gehen nach Ostwestfalen, der TuS hat hervorragend gespielt und sich in eine Partie zurück gekämpft, die im ersten Durchgang doch noch ganz anders lief als diese zweite Halbzeit.

Nicht alles schlecht reden, aber daraus lernen!

Klar: Ein TV Emsdetten mit „voller Kapelle“ hätte am Samstagabend noch ganz andere Möglichkeiten gehabt. Bjarne Budelmann und sein Tempo hätten dem Spiel des TVE sicher geholfen. Auch ein gesunder Tim Stefan fehlt in solch engen Spielen genau so wie ein Robin Jansen. Trotzdem: Bei dem Vorsprung und den guten Nachverpflichtungen darf die Partie so auf die Art nicht mehr aus der Hand gegeben werden. Die Spieler liefern Woche für Woche eine tolle Leistung ab, unsere Handballer bekommen dafür Applaus nach den Spielen. Genau so muss man den Fans auch zugestehen mit so einem Spiel unzufrieden zu sein und ihren Unmut auch zu äußern. Wenn er fair bleibt! Persönliche Angriffe unter anonymen Namen oder Kommentare unter der Gürtellinie gehören nicht dazu. Auch sollten einige Zuschauer in der Ems-Halle das eigene Verhalten gegenüber Gästespielern hinterfragen. Wenn ein Spieler des TuS Spenge sichtlich getroffen zu Boden geht und Schmerzen hat sind Häme, Spott und Pfiffe nicht angebracht, völlig daneben! Das kritisierten wir bei AllesDetten auch schon während des Spiels im Liveticker. Fans und Mannschaft dürfen gern aus dem Spiel gegen Spenge lernen. Dann klappt es bald sicher auch mit dem nächsten Sieg.

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