Und da ist es passiert: Der TV Emsdetten spielt in Wilhelmshaven nur unentschieden, muss sich mit einem 32:32 Remis begnügen. Wir versuchen die Partie am Jadebusen einzuordnen.
Zwar jubelte die EMS-Halle nach dem Sieg gegen Hildesheim laut „Spitzenreiter“! So wirklich waren wir es aber nie. Nach Pluspunkten war die Eintracht die ganze Zeit vorn. Und da sie den direkten Vergleich gegen unseren TV Emsdetten gewonnen hat, wird sie es nach dem Unentschieden des TVE am Sonntag gegen Wilhelmshaven vorerst auch bleiben.
Dabei fing die Partie super an. Die Gastgeber waren sehr bemüht, unserem AllesDetten-Team und den angereisten Fans aus Emsdetten den Aufenthalt in der Nordfrost Arena so angenehm wie möglich zu machen. Unser Team bekam wie gewohnt die Presseplätze mit Tischplatte als Unterlage zugewiesen und die Fahnenschwenker der mitgereisten TVE-Fans durften vor dem Anpfiff gemeinsam mit denen des Wilhelmshavener HV auf der Platte für Stimmung sorgen.
Auch schaffte die Mannschaft aus Emsdetten es, sich in der Anfangsphase leichte Vorteile im Spiel zu verschaffen. Lars Kooij traf zum 6:4 für Emsdetten. Zwei Tore Führung nach sechs gespielten Minuten, das sah gut aus. Dann aber gab es einen Bruch im Spiel: Der Torschütze handelte sich bei der nächsten Abwehraktion eine rote Karte ein. Wie schon gegen Hildesheim musste unser Niederländischer EM-Fahrer das Spiel in der ersten Halbzeit früh beenden. Und dem Schiedsrichtergespann Kjowski/Strüder können wir nicht mal einen Vorwurf machen. Gegenspieler Kozul war in die Luft aufgestiegen und zum Wurf bereit als Kooij ihn traf. Damit bringt er seine Mannschaft innerhalb weniger Tage zwei mal in Schwierigkeiten. Seine Kollegen mussten eh schon auf den verletzten Kreisläufer und Abwehrchef Jakob Schwabe verzichten. Nach der Hinausstellung von Lars Jooij stand mit Marius Kluwe nur noch ein gelernter Kreisläufer zur Verfügung. Der Verlust war nicht aufzufangen.
Das Unentschieden auf die verletzten Schwabe und den zweikampfstarken Robin Jansen zu schieben, wäre Augenwischerei. Auch der Wilhelmshavener HV musste ab Spielminute 19 auf Tim Düren verzichten. Der zwei Meter große Kreisläufer ist für Wilhelmshaven ähnlich wichtig wie Schwabe oder Kooij für die Münsterländer. Und außerdem standen sowieso nur zwölf Spieler, davon zwei Torhüter im Aufgebot des WHV. Die sowieso schon knappen Wechselmöglichkeiten wurden bei den Gastgebern dadurch weiter reduziert.
Viel mehr müssen wir heute über die, wie schon gegen den TuS Spenge, ausbaufähige Chancenverwertung sprechen. Die Mannschaft hat gute Chancen einfach weggeworfen. Beste Wurfpositionen, frei vor dem Tor nicht genutzt. Auch der sonst so zuverlässige Yannick Terhaer vergab in Spielminute 36 gleich zwei beste Abschlusschancen. Einmal parierte der starke Torhüter Jakub Lefan, einmal war der Pfosten im Weg. Hinzu kamen zwei vergebene Siebenmeter in so einem engen Spiel. Terhaer ist aber in bester Gesellschaft: Auch Marius Kluwe und co. vergaben Chancen komplett frei stehend vor dem gegnerischen Gehäuse. Ex-TVE Torhüter Konstantin Madert war in Halbzeit eins schon klasse. Seinen Kollegen Jakub Lefan warfen die Emsdettener dann so richtig warm.
Nach einer Auszeit kurz vor dem Spielende warfen Paul Kolk und Marian Orlowski die 32:31 Führung heraus. Ante Vukas hielt unseren TV Emsdetten mehrmals im Spiel. Der starke WHV Rückraumspieler Matej Kozul erzielte 22 Sekunden vor dem Ende den 32:32 Endstand. Den letzten Angriff konnten unsere Dettener Handballer nicht mehr im Tor unterbringen, der letzte Distanzwurf von David Wiencek blieb an einem Gegenspieler hängen.
„Oh, wie ist das schön“ hallte es nach Abpfiff durch die Nordfrost Arena. Die Gastgeber durften sich zurecht über den Punktegewinn freuen. Den hatte ihre Mannschaft absolut verdient und mit einer kompakten Abwehr, einer herausragenden Torhüterleistung und großem Kampf möglich gemacht.
Ein knapper Sieg wie am Mittwoch gegen den TuS Spenge ist völlig in Ordnung. Auch das Unentschieden gegen den Wilhelmshavener HV sollte die Fans des TV Emsdetten nicht beunruhigen. Die Mannschaft ist gut zusammen gestellt, die Spielidee von Lennart Lingener attraktiv und erfolgreich. Was sie aber erwarten können ist, dass Mannschaft und Trainerteam sich eine Lösung überlegen. Die schlechte Chancenverwertung muss unbedingt nach oben korrigiert werden. Auch für das Fehlen von Robin Jansen und Abwehrchef Jakob Schwabe muss eine Lösung gefunden, der Verlust im Team aufgefangen werden. Die Aufstiegsrunde hat das Team sicher in der Tasche. Jetzt gilt es, sich in den verbleibenden Spielen auf diese vorzubereiten. Und bestmöglich mit Ausfällen und starken Abwehrreihen umzugehen.
Die Unterstützung der Emsdettener Fans war einmal mehr herausragend. Auch die Mannschaft kann hervorragende Leistungen abrufen. Eventuell ja am Samstag im Heimspiel gegen die Sportfreunde Söhre?
Der genaue Spielverlauf in Wilhelmshaven ist H I E R nochmal einsehbar.
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.