Ohne Zuschauer musste das Testspiel des TV Emsdetten am Freitagabend gegen den Erstligisten GWD Minden stattfinden. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde war das Spiel dennoch wichtig. Das Einstudierte soll ja schließlich unter Wettkampfbedingungen erprobt und vertieft werden. Ein Erstligist, unter anderem mit 2007 Weltmeister Christian Zeitz, bietet dafür eine gute Gelegenheit. Zwei unterschiedliche Halbzeiten führten am Ende zu einer 26:29 Niederlage.
Dass diese Partie für alle eine Ernstfallprobe ist, war von der ersten Minute an erkennbar. Engagiert, mit Zug zum Tor und in der Abwehr gewohnt bissig sowie nah am Mann konnte der TVE schnell ins Spiel finden und mit 3.:0 früh in Front gehen.
Man bemühte sich, das Tempo aufrecht zu erhalten und schnelle Abschlüsse zu finden. Der Verdienst war eine kontinuierliche Führung in Halbzeit eins. Diese konnte Zeitweise gut ausgebaut werden (unter anderem 12-7).
Ermöglicht wurden die schnellen Angriffe des TV dadurch, dass vor dem gegnerischen Tor viel quer gespielt wurde. Immer und immer wieder wurde vor der Abwehr Mindens gekreuzt und die gegnerische Abwehr damit auseinandergezogen.
Hinzu kam wieder ein Oliver Krechel im Tor, der einen bärenstarken Rückhalt für das Team von Trainer Sascha Bertow darstellte. Die Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Torhüter klappte in Halbzeit eins hervorragend. Immer wieder konnte die Abwehr die gegnerischen Schützen zu Abschlüssen in undankbaren Positionen zwingen. Oliver Krechel konnte einen Ball nach dem anderen entschärfen.
Mit zunehmender Spieldauer kam der Gast jedoch besser ins Spiel, der TVE fand in der Offensive nicht mehr ganz so oft den erfolgreichen Abschluss. Trotzdem durfte man mit einer 14:10 Führung zufrieden in die Halbzeitpause gehen.
Mit Wiederanpfiff zeigte GWD Minden nun, dass er ein hochklassiger Gegner ist. Insbesondere Mohamed Darmoul wusste durch Beweglichkeit, Geschwindigkeit und viel Zug zum Tor zu überzeugen. Emsdettens Trainer Sascha Bertow brachte für den zweiten Durchgang auf den beiden Außenpositionen Paul Kolk und Julian Thomas ins Spiel.
Die Gäste kamen viel besser aus der Kabine und konnten das Spiel schnell ausgleichen. Das gute Rückzugsverhalten nach Ballverlusten, welches die Emsdettener noch in Halbzeit Eins gezeigt hatten, konnte nicht mehr so konsequent durchgezogen werden. Die Mindener waren abgezockter und erzielten viele schnelle Tore. Da auch die Abschlüsse und Chancenverwertung frei vor dem Tor nachließ, konnten die Gäste das Spiel zur Mitte der zweiten Hälfte drehen. In den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff konnten die Herzblut Handballer nur zwei Tore erzielen. Nach Ballverlusten liefen sie in leichte Gegentore hinein.
Mit fortlaufender Spieldauer blieb der TVE zwar dran, konnte aber wegen eines unruhigen Spielaufbaus und vergebenen Chancen keine Wende mehr herbeiführen. Zu viele Bälle wurden im Spielaufbau vom Gegner abgefangen. Das lag auch daran, dass nicht nur Sascha Bertow on fire war als ginge es heute um Punkte. Auch der Gegner trat engagiert und motiviert auf und ließ den Emsdettenern keine Chance mehr auf einen Sieg.
Das Trainerteam um Chefcoach Bertow darf insgesamt trotzdem zufrieden sein mit dem heutigen Auftritt. Auch Julian Thomas zeigte sich nach Spielende zufrieden: „Das kreuzen vor dem Tor haben wir in der Vorbereitung trainiert. Gut, dass das heute geklappt hat. Auch gegen Lemgo waren wir schon verbessert. Oliver hat im Tor ein Wahnsinns Spiel gezeigt. Insgesamt seh ich das heute schon positiv.“
Das Angriffsspiel ist im Gegensatz zu den letzten Auftritten der Rückrunde schneller geworden. Die starke Abwehr war auch heute wieder ein Trumpf in der ersten Halbzeit. Können die Handballer des TVE die Verbesserungen mit in die Rückrunde nehmen, darf man dem Trainerteam zu einer guten Rückrundenvorbereitung gratulieren. Damit das gelingt darf aber gern noch weiter am Zusammenspiel gearbeitet werden. Anspielfehler, welche den Gegner zu schnellen und leichten Toren einluden, waren auch heute wieder zu sehen und halfen mit, die Gäste wieder ins Spiel zu holen. Es wartet also noch Arbeit auf die Handballer aus der Emsstadt.
Statistik:
Oliver Krechel – 15 Paraden
Yannick Terhaer – 3 Tore – davon 1 Siebenmeter / 1 weiterer Siebenmeter verworfen
Darko Dimitrievski – 4 Tore
Jakob Schwabe – 1 Tor, 1 x Zeitstrafe
Paul Kolk – 2 Tore
Marcel Schliedermann – 4 Tore
Julian Thomas – 3 Tore
Dirk Holzner – 3 Tore / 1 Siebenmeter verworfen
Frederic Stüber – 1 Tor
Rene Mihaljevic – 1 Tor, 1x Zeitstrafe
Anton Runarsson – 1 Tor
Maximilian Nowatzki – 3 Tore, davon 1 Siebenmeter, 1 x Zeitstrafe
Leon Goldbeck
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