Die Anzahl der Fans, die ihr Team zum Spiel gegen die Zweitvertretung des GWD Minden begleitet hatten war beeindruckend. Dementsprechend laut war der Support der Fans. Der Hallensprecher hätte an diesem Abend auch zuhause bleiben können. Er war aufgrund der lautstarken Unterstützung der TVE-Fans das ganze Spiel über nicht zu verstehen.
Der Einsatz von Mateusz Piechowski war vor dem Spiel fraglich, er konnte im Laufe der Partie aber eingreifen. Für Tobias Reichmann reichte es leider nicht. Er wurde wie erwartet von Max Nowatzki vertreten.
Beide Teams kamen nur schwer in die Partie. Nach fünf Minuten reichte es auf beiden Seiten nur zu einem Treffer. Minden brauchte für den zweiten Torerfolg ganze zehn Minuten. Das liegt einerseits an zwei überragenden Torhütern, andererseits aber auch an schwachen Abschlüssen. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Emsdettener etwas besser ins Spiel. Minden hingegen hatte auf die starke TVE-Deckung einfach keine Antwort gefunden. Die Schiedsrichter halfen kräftig mit, keinen Spielrhythmus aufkommen zu lassen und pfiffen ständig die Angriffe ab. Oft wegen Kleinigkeiten. Sie ließen einfach wenig laufen und trugen dazu bei, dass der Schwung aus der Partie genommen wurde.
7:13 lautete der Pausenstand aus Sicht der gastgebenden Ostwestfalen. Hier wurde schon deutlich in welche Richtung es heute gehen sollte. Die Emsdettener machten hier ihren Job ohne groß zu glänzen. Die Hausherren hatten einfach nicht die Möglichkeiten dem TVE gefährlich zu werden.
Der zweite Durchgang sah dann zumindest etwas mehr Tempo in den Angriffen des TVE. Jetzt war auch mal ein Tempogegenstoß dabei. Das half, sich weiter abzusetzen. Nach 40 Minuten und einem Spielstand von 18:9 für die grünweißen aus dem Münsterland war jede Diskussion um den Sieger frühzeitig beendet. „Auswärtssieg“ schallte es schon 20 Minuten vor Spielende von den Rängen.
Mit den Schiedsrichtern war heute niemand zufrieden. Beide Trainer, sowohl Mindens Coach Kunisch als auch TVE Trainer Bertow wurden im Verlaufe der Partie verwarnt. Die drei Schritte Regel wurde von den Herren mit der Pfeife sehr flexibel ausgelegt. Auch wie viele Pässe noch bei drohendem Zeitspiel zu spielen waren sorgte immer wieder für Staunen auf der Tribüne. Als die Mindener Abwehr dann den Ball mit dem Fuß stoppte und das für jeden in der Halle klar zu erkennen war, war das staunen bei den Zuschauern groß. Jeder hatte es gesehen, nur das Schiedsrichter Duo sah keinen Grund die Aktion zu ahnden. Sei es drum: Beide Seiten wurden mit fragwürdigen Entscheidungen konfrontiert, keine Seite wurde bevorteilt. Und bei dem Spielverlauf hatte es auch keine Auswirkungen.
TVE-Trainer Sascha Bertow konnte in Ruhe wechseln und brachte die Jungen Kräfte Julian Thomas und Marius Kluwe. Der gebürtige Osnabrücker Kluwe erzielte seine ersten Tore im TVE Dress, drei an der Zahl und konnte andeuten schon jetzt eine gute Alternative zu sein wenn er gebraucht wird. Ante Vukas zeigte im Tor ein überragendes Spiel.
Der 29:16 Sieg ist auch in der Höhe verdient, weil die zweite Mannschaft der Mindener einfach keine Antwort auf die starke Deckung fand. Man sah dem Team auch das mangelnde Selbstvertrauen an. Vor der Partie gab es in drei Spielen schon drei Niederlagen, zuletzt 43 Gegentore. Torabschlüsse in guten Positionen wurden abgebrochen und der Nebenmann angespielt. Trainer Christoph Kunisch hat noch viel Arbeit vor sich und muss nach dem Saisonstart seine Mannschaft wieder aufbauen.
Der TVE hingegen grüßt nach dem vierten Sieg im vierten Spiel von der Tabellenspitze und feiert einen Auftakt aus dem Lehrbuch. Weiter geht es für den TV Emsdetten nächste Woche beim Heimspiel gegen Team HandbALL Lippe II. Wer hinter dem Team steckt und was die Dettener erwartet, wird AllesDetten wie gewohnt in der kommenden Woche im Vorbericht thematisieren.
Anmerkung zu einigen Zwischenfällen am Spielfeldrand:
Erfreulich, dass viele Schlachtenbummler aus Emsdetten den TVE nach Minden begleitet und dort eine richtig gute Stimmung gemacht haben. Leider war darunter auch eine extrem kleine Zahl an Leuten, die sich „daneben benommen“ haben. Beleidigungen und homophobe Äußerungen gegenüber den Schiedsrichtern sowie den Mindener Spielern waren deutlich zu hören. Nicht nur für die Akteure, sondern auch für die Zuschauer bei Sportdeutschland. Die Unverbesserlichen gehören nicht zur organisierten Fanszene des TVE oder dem Fanclub, sind aber bekannt. Der Verein wäre gut beraten, diese Störenfriede ausfindig zu machen und wenigstens zum Gespräch zu laden. Der gute Ruf des Vereins leidet darunter. Homophobe Rufe und Beleidigungen gehören nicht in das Umfeld von Sportveranstaltungen. Auch der Fanclub leistet eine tolle Arbeit und gibt unter anderem Menschen mit Handicap die Chance zu den Auswärtsspielen zu reisen und Teil der Fankultur zu sein. In diesem tollen Umfeld hat ein Benehmen wie das der Wenigen gestern Abend einfach keinen Platz.
Hut ab vor ihrem Kommentar zum Schluss. Schade und schlimm, dass solche Idioten nicht aussterben, aber noch schlimner ist es, dass solche Idioten und Dummköpfe sich in der Anhängerschaft des TVE offensichtlich einnisten.
Derartiges Verhalten gehört sanktioniert, nur ein Gespräch ist zu wenig. Angebracht wäre m.E. sofort jetzt am Anfang zumindest eine zeitlich befristetes Hallenverbot bei Heimspielen.
Das wäre die Marketing GmbH sich, den Spielern, dem guten Ruf des Gesamtvereins und dem guten Ruf aller anderen vernünftigen Zuschauern schlichtweg schuldig.
Freundliche Grüße Theo Meiners
Sicher mag das Verhalten einiger Besucher dort nicht angemessen gewesen sein, dennoch oder gerade deshalb hätte dieser Kommentar auch etwas mehr Feingefühl in der Wortwahl gebraucht.
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.