Der TV Emsdetten holt in einem kämpferischen, aber im Angriff schwachen Spiel kurz vor Schluss einen Punkt bei Eintracht Hagen. Den Punktgewinn beim 26:26 Unentschieden kann man durchaus als glücklich bezeichnen.
Die Gastgeber waren hellwach und erwischten Emsdetten auf dem kalten Fuß. Mit offensiv ausgelegter 6-0 Abwehr zwingen sie den TV Emsdetten in ungünstige Positionen. Den ersten Torversuch vergibt Yannick Terhaer. Sein Team braucht etwas über fünf Minuten für den ersten Torerfolg durch Ole Schramm, der Mats Grezesinski tunnelt. Trainer Sascha Bertow setzte auch in dieser Partie konsequent auf den siebten Feldspieler. Seine Mannschaft kreuzt nun mehr vor der gegnerischen Abwehr und erspielt sich leichte Vorteile. Die erste Führung durfte nach 14 Minuten (4:5) verzeichnet werden.
Die knappe Führung konnte durch Ballverluste im Spielaufbau nicht gehalten werden. Während der TVE sich jeden Torerfolg hart erarbeiten muss, wird Hagen zu einfachen Toren eingeladen. Die beiden Außenspieler Yannick Terhaer und Dirk Holzner, sonst torgefährliche Spieler, finden in Halbzeit Eins überhaupt nicht ins Spiel. Der 12:14 Rückstand zur Halbzeitpause ist die Folge. Eine Differenz von nur zwei Toren nach 30 Minuten ist im Handball aber völlig nichtssagend.
Der Beginn des zweiten Durchgangs war sehr hektisch. Die Emsdettener verkürzen, kommen beim 14:15 gar auf ein Tor heran, um sich dann im Gegenzug aber doch wieder ein Gegentor zu fangen. Maurice Paske, der zwischen den Pfosten eine gute Partie machte, war nicht rechtzeitig zurück in seinem Kasten und musste aus nächster Nähe zusehen, wie der Ball ins leere Tor ging. Der Wechsel vom siebten Feldspieler auf den Torwart ist nicht immer in der Geschwindigkeit zu machen, wie der Gegner einzulochen in der Lage ist. Diese Risikovariante kann man spielen, wenn der Angtiff vorne verlässlich abschließen kann. Bei den vielfach unnötigen Ballverlusten bekommt der Gegner jedoch die Einladung zum Torwurf mit Schleifchen auf dem Silbertablett serviert.
Der gute Hagener Torhüter Mats Grezesinski drückt dem Spiel dann seinen Stempel auf. Erst erzielt er ein Tor aus 40 Metern ins erneut leere Emsdettener Gehäuse, dann pariert er zwei Bälle nacheinander. Maurice Paske steht ihm in nichts nach und bewahrt den TV Emsdetten davor, einem größeren Rückstand hinterher zu laufen. Nach 45 Minuten dürfen die Emsdettener dann zum 20:20 ausgleichen, da Hagen seine Chancen nicht konsequent nutzt. Zehn Minuten vor dem Ende schien die Partie dann entschieden zu sein. Emsdetten wartete sieben Minuten auf einen eigenen Treffer, und durch sehenswerte Würfe aus dem Rückraum zogen die Gastgeber auf bis zu Vier Tore davon.
Die Schlussphase wird zum Krimi
Die Eintracht scheint die Partie im Griff zu haben, durch eine Umstellung in der Abwehr kommt der TVE aber Stück für Stück heran. 26 Sekunden vor Schlusspfiff hat Anton Runarsson dann die Chance auf den Ausgleich, vergibt aber. Hagen nun mit einem Tor vorn und Ballbesitz, nur noch wenige Sekunden zu spielen. Sascha Bertow lässt sein Team Manndeckung spielen. Maurice Paske wird zum Matchwinner. Erst pariert er den freien Wurf auf sein Tor, leitet dann fünf Sekunden vor Schlusssirene den Ball sofort zu Paul Kolk weiter. Der netzt sehenswert zum umjubelten 26:26 Ausgleichtreffer ein.
Natürlich ein glücklicher Punkt, hatten die Gasteber doch mehrmals die Chance die Partie zu entscheiden und ließen den TVE durch eigene Nachlässigkeiten am Leben. Dennoch muss man der Mannschaft um Kapitän Marcel Schliedermann Respekt für die kämpferische Leistung und gezeigte Moral entgegen bringen.
Die Schwächen im Angriff, der Eindruck trotz siebten Feldspielers nicht richtig zum Wurf zu kommen und die Nachlässigkeiten im Spielaufbau sind trotzdem nicht weg zu diskutieren. Über den Punktgewinn darf sich gefreut werden. Beim Spiel am Sonntag daheim gegen den ThSV Eisenach braucht es für einen Sieg aber eine deutlich effektivere Angriffsleistung.
Maurice Paske 13 Paraden
Örn Vesteinsson Ostenberg 6 Tore
Yannick Terhaer 1 Tor
Jakob Schwabe 2 Tore, 1 x Gelb, 2 x Zeitstrafe
Ole Schramm 1 Tor
Paul Kolk 2 Tore
Marcel Schliedermann 1 Tor
Dirk Holzner 5 Tore (davon 4 „Kurze“)
Freddy Stüber 3 Tore
Rene Mihaljevic 2 x Zeitstrafe
Anton Runarsson 3 Tore
Josip Vekic 1 Tor
Maximilian Nowatzki 1 Tor, 1 x Gelb
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