Christian Meyer zu Altenschildesche hatte in der vergangenen Woche für die UWE-Fraktion einen Eil-Antrag gestellt (H I E R klicken). Die Thematik der neu angebrachten Hochborde an der Taubenstraße hatte sich in der Bevölkerung mittlerweile hochgeschaukelt. Auch bei AllesDetten sind eine Vielzahl Kommentare und Nachrichten eingegangen. Wir haben daraufhin unsere Sicht der Dinge (H I E R klicken) dargestellt.
Grund für den Antrag, der gestern als eingeschobener Tagesordnungspunkt im Ausschuss für Infrastruktur (AI) behandelt wurde, und Grund für den Aufruhr in der Bevölkerung sind das vermehrte Auftreten von Unfällen.
Aktueller Sachstand
Nach Rücksprache mit der Polizei sind dort (Stand 25.11.2024) folgende Unfälle gemeldet und von der Polizei aufgenommen worden:
- 78-jährige Pedelec-Fahrerin ist bei einem Alleinunfall zu Schaden gekommen. Die Verkehrsteilnehmerin hat den Radweg entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung benutzt. Die Auswertung der Unfallspuren deutet darauf hin, dass die Klebeborde nicht ursächlich für das Unfallgeschehen waren.
- Verkehrsunfall mit Sachschaden und mündlicher Verwarnung; Kollision eines E-Rollers mit PKW bei Querung der Fahrbahn
- telefonische Unfallmeldung im Rathaus: männliche Person bei Querung der Straße im Dunkeln bei Nässe über Bord gefahren und gestürzt, Prellungen und Kopfwunde
- Unfallmeldung beim Kreis Steinfurt: männliche Person in Höhe der Tankstelle auf die Straße ausgewichen, hat bei Regen die Bodenschwelle nicht wahrgenommen, Prellungen erlitten (Anmerkung: im Bereich der Tankstelle sind keine Borde vorhanden)
- Unfallmeldung gestern durch Feuerwehr: männliche Person mit Fahrrad gestürzt, leichte Kopfverletzung. Dieser Verkehrsteilnehmer musste einem widerrechtlich geparktem Fahrzeug eines Paket-Dienstleisters ausweichen.
- vom „Hörensagen“ bekannt: am Samstag soll sich eine Frau den Arm gebrochen haben, hierzu sind keine näheren Angaben bekannt
Fakt ist zunächst einmal, die Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Noch immer stehen Baustellenschilder an den Zuwegungen, welche zu besonderer Vorsicht mahnen. Der Radweg wird durchgängig (wie jetzt bereits in einigen Teilbereichen) in 1,50 Meter Breite rot markiert. Zwischen der roten Markierung und den Borden bleibt ein Schutzstreifen von etwa 40 cm nicht eingefärbt, um so auch eine optische Trennlinie zu schaffen. Diese Markierungen sind derzeit jedoch witterungsbedingt noch nicht möglich (vermutlich erst im Frühjahr 2025).
Auf den Borden werden (wie bereits in Teilen erfolgt) weitere sogenannte Leittafeln (retroreflektierende Schraffur rot/weiß) in regelmäßigen Abständen montiert. Die Tafeln sind bestellt, mit der Anlieferung wird innerhalb der nächsten zehn Tage gerechnet.
Ebenfalls im Frühjahr werden auch die Borde selber fluoreszierend ausgestattet.
Diskussion im Ausschuß
Nachdem die Situation durch Helen Ortmeier, stellvertretende Teamleiterin im Fachbereich Tiefbau, geschildert wurde und der Technische Beigeordnete Martin Dörtelmann sämtliche Vorwürfe, die Verwaltung würde hier nicht mit der nötigen Sorgfalt arbeiten, zurückwies, machte Daniel Heckmann (UWE) sich noch einmal für den Antrag seiner Fraktion stark: „Eine Unfallhäufung ist hier nicht von der Hand zu weisen!“
Rolf Ohde (Die Grünen) monierte lediglich, dass der Kreis hier noch deutlicher auf die Situation hätte aufmerksam machen müssen und jetzt umgehend machen sollte. Piet Loose (Die Grünen) erinnerte sich, dass in der ursprünglichen Beschlussvorlage mehr Fähnchen in kürzeren Abständen zu sehen gewesen sei. Die Verwaltung konnte wieder nur darauf hinweisen, dass die Baumaßnahme noch nicht abgeschlossen sei.
Maria Koordt (CDU) berichtete aus den internen Gesprächen ihrer Fraktion: „Wir fühlen uns hin- und hergerissen, hätten die Fortführung der Variante am Silberweg favorisiert, es handelt sich hierbei um ein Pilotprojekt, das noch nicht abgeschlossen ist, die Maßnahme wird jetzt in der dunklen Jahreszeit durchgeführt, – hier fallen viele Dinge zusammen…“
Christoph Huesmann (Die Linke) fasste letztlich zusammen, wozu sich der Ausschuss dann auch schlußendlich entschieden hat: „Wir müssen hier eine Eingewöhnungsphase abwarten – in Holland führen solche Maßnahmen dazu, dass die Radfahrer geschützt werden.“
Der Antrag der UWE kam dann gar nicht erst zur Abstimmung, vielmer wurde der Verwaltungsvorschlag einstimmig beschieden: Die Maßnahme wird fortgeführt und während der Testphase intensiv beobachtet, der Antrag der UWE zurückgestellt.
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