Bereits gestern hat es wilde Spekulationen über den Fortbestand der Schmitz-Werke in Emsdetten gegeben. Demnach würde das Emsdettener Traditionsunternehmen seine Tätigkeiten in Emsdetten einstellen. AllesDetten hat daraufhin sofort Kontakt mit Dan Schmitz, dem geschäftsführenden Gesellschafter, aufgenommen, der uns heute in aller Frühe folgende Stellungnahme zur Verfügung gestellt hat:
Das seit langem defizitäre Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Schmitz, die Schmitz Textiles GmbH + Co.KG., hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 erneut ein negatives Ergebnis erwirtschaftet. Die Geschäfte können deshalb so nicht weitergeführt werden.
Aktuell werden intensive Gespräche mit dem Betriebsrat der Schmitz Textiles geführt, um
die notwendigen Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. „Es gibt keine positive
Zukunftsperspektive für den Bereich, so wie er aktuell besteht. Es besteht aufgrund der
wirtschaftlichen Lage die Einschätzung, dass die Schmitz Textiles schrittweise liquidiert
werden sollte“, erklärt Dan Schmitz. Eine Alternative zu einer schrittweisen Beendigung der
Geschäftstätigkeit wäre aus Sicht der Unternehmensführung lediglich eine sofortige
Schließung des Bereichs, mit allen negativen Folgen für MitarbeiterInnen und Kunden.
Schmitz Textiles kämpft angesichts vergleichsweise hoher Lohn- und Energiekosten sowie
permanent steigender Regularien seit Langem darum, sich am Markt zu behaupten und
zukunftsfähig aufzustellen. Die zuletzt Corona-bedingt ausbleibende Nachfrage nach
hochwertigen Textilien made in Germany auf Zielmärkten wie Health-Care, Schiffsbau und
Hotellerie haben die wirtschaftlich schlechte Lage noch weiter verschärft.
Ziel der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern bei Schmitz Textiles ist es nun, eine
möglichst gute Lösung im Sinne der Belegschaft, der Kunden und des Gesamtunternehmens
zu finden. Anstatt einer sofortigen Schließung prüft die Unternehmensführung daher die
Möglichkeit der schrittweisen Liquidation. Dadurch könnte ein Teil der 265 MitarbeiterInnen
zur Bedienung von Kundenaufträgen bis Ende 2022 weiter beschäftigt werden, so dass diese
eine längere Übergangszeit hätten, um sich beruflich neu zu orientieren. „Wir prüfen mit
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgfältig, welchen Weg wir gehen können und sind
auf dem Standpunkt, dass wir mit einem schrittweisen, geordneten Abbau die beste Option
verfolgen würden“, erklärt Dan Schmitz.
Die Unternehmensgruppe Schmitz ist ein Familienunternehmen, das im Jahr 2021 auf ein
100-jähriges Bestehen zurückblickt. Zur Gruppe gehören neben Schmitz Textiles die markilux
GmbH, SeDa, Schmitz-Werke GmbH und die IQON GmbH.
Die Schmitz Textiles ist von ihrem Produktionsstandort Emsdetten aus international tätig
und bietet umfassende textile Lösungen im Indoor- und Outdoorbereich. Das Unternehmen
beschäftigt aktuell rund 265 MitarbeiterInnen.
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