Produktion CO2-neutraler Biokohle kurz vor Umsetzung

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Landrat Dr. Martin Sommer und Carsten Rehers, Bau- und Umweltdezernent des Kreises, (vorne) zeigten sich beeindruckt von den Anlagen und dem Verfahren zur Herstellung von Biokohle, das ihnen (hinten v. l.) Andreas Breckweg (Kalkwerke Otto Breckweg GmbH), Dr. Götz Kröner (Kröner-Stärke GmbH) und Max Brinkhege (Brinkhege Biokohle GmbH) erläuterten. (Foto: Kreis Steinfurt)

Im Kreis Steinfurt steht das Thema „Grüne Energie“ stark im Fokus: Neben Windrädern und Solaranlagen sind innovative Ideen gefragt, um die Energiegewinnung möglichst klimafreundlich zu gestalten. Eine solche Möglichkeit bietet die Biokohle Ladbergen OHG, ein gemeinschaftliches Projekt der drei Firmen Kröner-Stärke GmbH, Brinkhege Biokohle GmbH und Kalkwerke Breckweg GmbH. Auf dem Gelände in Ladbergen soll mit Beginn des Juli Biokohle produziert werden, die ähnliche Eigenschaften wie Braunkohle besitzt, dabei aber CO2-neutral und umweltfreundlich ist. Bei einem Ortstermin in Ladbergen betonten der Landrat des Kreises Steinfurt, Dr. Martin Sommer, und Carsten Rehers, Bau- und Umweltdezernent des Kreises, dass Klimaschutz und nachhaltige Industrie einen hohen Stellenwert für den Kreis Steinfurt haben.

Andreas Breckweg, Geschäftsführer der Kalkwerke Otto Breckweg GmbH, erläuterte gemeinsam mit Dr. Götz Kröner, Hendrik de Vries und Markus Grewe vom Unternehmen Kröner-Stärke sowie Max Brinkhege von der Brinkhege Biokohle GmbH das Verfahren zur Herstellung von Biokohle: In Kesseln, so genannten Autoklaven, wird unter Zugabe von Druck, Wärme und Wasserdampf innerhalb weniger Stunden Biomasse, beispielsweise Holz oder Grünabfall, zu Biokohle verarbeitet. Das Endprodukt weist im Vergleich zu Braunkohle ähnliche Heizeigenschaften auf, ist aber CO2-neutral und stellt dadurch eine klimafreundliche Alternative zur klassischen Kohleenergie dar. Langfristig soll die Menge der produzierten Biokohle in Ladbergen von 10 Tonnen zu Beginn auf 50 Tonnen pro Tag gesteigert werden.

Die Anlage und das Verfahren sind bisher einzigartig in Deutschland. Dr. Martin Sommer lobte den Innovationsgeist der Entwickler: „Dieses Projekt verdeutlicht, dass Klimaschutz und wirtschaftlicher Fortschritt gut zusammenpassen.“

Trotz der Zuversicht stellt das Pilotprojekt für die beteiligten Firmen aufgrund der hohen Investitionssumme ein unternehmerisches Risiko dar. Dr. Götz Kröner betont, dass die Industrie vor dem Hintergrund des Klimawandels in neue Produktionsmöglichkeiten investieren müsse, um Ressourcen zu schonen und auch in der Zukunft handlungsfähig zu bleiben. Der Standort in Ladbergen sei dafür, auch aufgrund der direkten Nähe zum Dortmund-Ems-Kanal, ein idealer Standort.

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