Premiere im Kreis Steinfurt: Stichwahl um das Landratsamt

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(Foto: privat)

Mit einem solch knappen Ergebnis hatte Dr. Martin Sommer selber nicht gerechnet: Keine drei Prozent trennen ihn vom Kandidaten der CDU im ersten Wahlgang. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen am kommenden Sonntag in der Stichwahl um das höchste politische Amt im Kreis Steinfurt.

Diese Stichwahl ist allerdings auch ein wenig wie David gegen Goliath, denn während der CDU-Mann auf die breitgestreute Rückendeckung und das finanzielle Polster des Kreisverbandes der Partei zurückgreift, steht Sommer für den organisatorischen Teil nur ein kleines Team zur Verfügung, zusammengestellt aus Familie, Freunden, Bekannten sowie Bürger/Innen, die mit viel Engagement und in Eigenregie diesen Wahlkampf gestalten.

Sommer ist politisch in der bürgerlichen Mitte verankert, tritt parteilos an und sieht darin mittlerweile viele Vorteile: „Als parteiloser Landrat bin ich unabhängig und parteilich ungesteuert. Hinsichtlich des neu zusammengesetzten Kreistages ist das ein absoluter Vorteil, um Entscheidungen im wirklichen Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu treffen“, so Sommer.

Eine der Hauptaufgaben des Landrats ist die Leitung der Kreisverwaltung mit mehr als 1400 Mitarbeitenden und die Leitung der Kreispolizeibehörde mit mehr als 650 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten. Sommer übt diese Funktion nach dem Ausscheiden von Klaus Effing bereits seit Mai dieses Jahres komissarisch aus und ist demnach mit Amtsantritt auch ohne Einarbeitungszeit direkt startklar.

Seit 19 Jahren befindet sich der 56-jährige Altenberger im Verwaltungsvorstand der Kreisverwaltung und ist der Kreiskämmerer sowie Rechts- und Ordnungsdezernent des Kreises Steinfurt. 2011 wurde er zum Kreisdirektor gewählt und leitet seit Februar diesen Jahres den Corona-Krisenstab.

Es verspricht, spannend zu werden, wenn am kommenden Sonntag das Duell Krümpel gegen Sommer, bzw. CDU gegen parteilos, sein endgültiges Finale findet. Und die Frage, ob die CDU mit einem blauen Auge davonkommt oder der parteilose Landrat in die Geschichte des Kreises eingeht, wird eine Antwort finden: „Ich hoffe sehr, dass sich viele Wählerinnen und Wähler auch in Emsdetten, wo ja die Entscheidung, wer Bürgermeister wird, ebenfalls noch offen ist, aufraffen werden, am Sonntag ihre Stimme abzugeben“, sagt Sommer und fügt noch hinzu, dass er sich über jede(n) freue, der gemeinsam mit ihm Geschichte schreiben wolle.

 

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