„Politik von oben herab“

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Christoph und Beate Zimmermann, Anwohner der Lütkenheide, haben ihren Unmut über die Entscheidung des HFSA (wir berichteten H I E R) in Worte gefasst und uns um Veröffentlichung gebeten.

„Politik von oben herab erleben wir gerade durch Grüne, SPD und Linke. Wir sind entsetzt, wie diese Parteien über uns Bürger bestimmen und uns eine Beteiligung an den Planungen in Form eines Gesprächs absprechen. Dabei besteht hier gar keine Eile für eine schnelle Entscheidung, wie auch die UWE in der Ausschußsitzung betonte und mit CDU, FDP und Emsdettener Liste klar zum Ausdruck brachte, dass Nachverdichtung nur zusammen mit den Anwohnern funktionieren kann und nicht wie hier, die Stadt alles für sich und im Sinne des Investors plant und überhaupt nicht mit dem Bürger spricht –  hier solle Aufschub gewährt werden, Gespräche geführt und dann eine abgewogene Beschlussvorlage entstehen.

Da haben die Grünen, SPD und Linke gegen gestimmt. Und unser Herr Bürgermeister? Wie war das noch im Wahlkampf Herr Kellner? Bürgerbeteiligung ist Ihnen besonders wichtig und sie wollen „Bürger mitentscheiden lassen, reden und zuhören.“ Unfassbar für uns, dass Sie und Ihre Partei Die Grünen monatelang nicht ein einziges Mal was von sich hören ließen nach all unseren Schreiben mit Einwänden und Sorgen.  Unter dem Deckmantel „Wohnraumschaffung“ und „Allgemeinwohl“ müssten laut Grüne, SPD und Linke  unsere Individualinteressen als Anwohner zurückstehen. Sie haben wohl was vertauscht: Eigentümer wollen hier ganz individual für sich eine massive Aufwertung von Grundstücken und nur verkaufen – die m²-Preise werden durch Ihre Politik Innen so enorm steigen, dass dann weder sozialer noch bezahlbarer Wohnraum hier entstehen wird. Das Motto „Innen wohnen – Außen schonen“ gilt wohl zudem nicht für Gewerbegebiete, die auf mehrere Hektar erlaubt werden sollen. Der Bevölkerungszuwachs in Emsdetten sinkt, die Vorgabe zur Wohnraumschaffung ist für 2024 bereits über-erfüllt. Das steht in keinem Verhältnis dazu, Bürger im Innenbereich  so massiv mit überdimensionierten Gebäuden nebenan zu nötigen, wenn für die angebliche Nachverdichtung keine Bauverpflichtung gemacht wird und hier den Vorstellungen des Investors freien Lauf gelassen wird. Investoren werden ermuntert, so weiterzumachen. Wir haben nichts gegen eine Nachverdichtung oder gegen Investoren – das Maß wird hier aber überschritten !!  Wenn die Bürger hier nicht „mitgenommen“ werden von Verwaltung und Politk, wird es immer mehr Widerstände bei den Bürgern geben.  So  leichtfertig darf  mit dem sensiblen Thema  Nachverdichtung nicht umgegangen werden, da Sie liebe Politiker  in Lebensräume der Menschen eingreifen. Sollten diese Planungen „durchgewunken“ werden von SPD, Grüne und Linke, haben sie Auswirkungen auf unser ganzes Stadtgebiet – zukünftigen Anwohnern wird es umso schwerer gemacht, sich zu wehren – solche Baukörper werden dann als sogenannte „vorhandene Bebauung“ angeführt. Soll das so in Emsdetten weitergehen? Wir möchten das nicht.

Übrigens gehören wir Bürger, die wir hier schon länger wohnen, auch zum Allgemeinwohl. Haben Sie das vielleicht vergessen ?  Wir können nur hoffen, dass die Ratsmitglieder von Grünen, SPD und Linke noch einmal überdenken, ob Sie eine  Entscheidung jetzt verantworten können und uns keinen Aufschub zugestehen, obwohl  hier überhaupt keine Eile besteht. Politik von oben herab möchte wirklich niemand.“

1 Kommentar

  1. Unser Bürgermeister hält sich wohl an folgenden Spruch:
    „Wer einen Sumpf trockenlegen will darf nicht die Frösche fragen. Wer einen Teich trockenlegen will sollte nicht die Frösche fragen!“

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