Offener Brief der Fraktion „Die Grünen“ zur Thematik EMS-Halle

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(Foto: Schwegmann)

Für heftige Diskussionen in Politik und auch in der Bürgerschaft sorgt derzeit die Thematik der Sanierung/Erweiterung der EMS-Halle und gleichzeitig die Standortfindung für eine (oder doch zwei) neu(e) Hallen und in welchem Ausmaß diese gebaut würde(n).

Nachdem in den Fachausschüssen bereits ausgiebig vorberaten wurde geht es heute in den Hauptausschuss und in der kommenden Woche soll dann der endgültige Beschluss im Rat gefasst werden.

Heute Morgen erreichte uns ein offener Brief der Fraktion „Die Grünen“, den wir an dieser Stelle veröffentlichen:

„Wir möchten für alle Schulen, Sportvereine und den TVE eine gute sportliche Zukunft mit vernünftigen, attraktiven Spiel- und Trainingsstätten in Emsdetten schaffen.

Wir diskutieren gerne die Wege dorthin und werden dann erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten aufeinander zugehen, konstruktiv mitarbeiten und sich dort, wo es irgendwie möglich ist, kompromissbereit zeigen.

Mit dem jetzt zu fassenden Beschluss zu den Bauabschnitten 1 und 2 der Emshalle wollen wir zunächst den Weg zu Fördermitteln frei machen.

Wir brauchen in den nächsten Monaten das Miteinander aller Beteiligten, kein Gegeneinander und hau-drauf – das hatten wir lange genug. Wir brauchen auch keine Machtworte und kompromissfreie Ansagen ‚von oben‘ hinter verschlossenen Türen – auch das hatten wir lange genug.

Als vor zehn Jahren die ersten Ideen zur Ertüchtigung oder Neubau der Emshalle auftauchten, standen plötzlich Summen von bis zu 30 Millionen Euro im Raum. Das wäre damals nicht machbar gewesen, und das ist es heute auch nicht.

Wir brauchen weitere Sporthallenkapazitäten – und eine Renovierung im Bestand braucht Zeit.

Für diese Zeiten brauchen wir alternative Trainings-, Übungs- und Unterrichtskapazitäten, und wettbewerbstaugliche Ersatzspielorte.

Diese müssen wir gemeinsam finden, existierende Kapazitäten anmieten, gegebenenfalls ertüchtigen oder temporär aufbauen lassen. Wir sollten auch mit Nachbarkommunen und regional nach Lösungen suchen.

Temporäre Sporthallen lösen Probleme, wie sie sich uns heute in Emsdetten stellen, erfolgreich seit Jahren in vielen Orten. Die Kosten hierfür dürfen nicht aus dem Ruder laufen, sind aber über entsprechende Angebote bzw. Mietverträge vorab bekannt und v.a. kurzfristig zu ermitteln und in kurzer Frist auch zu bauen, wenn ein Standort gefunden ist.

Selbst die Handballarena bei den olympischen Sommerspielen in London 2012 war nur ein temporärer Bau – mit Kapazität für mehrere tausend Zuschauer.

Was wir jetzt in Emsdetten brauchen:

  • Die Bereitschaft aller Ehrenamtlichen in Politik und Sport, konstruktiv gemeinsam Lösungen zu suchen, Möglichkeiten zu bewerten und unterstützt von Bürgermeister und Verwaltung in Umsetzung zu bringen
  • Die ergebnisoffene Suche nach einem Standort für eine oder zwei temporäre Sporthallen: Könnten z.B. Interdomo an der Rheiner Strasse oder eine Fläche in der Innenstadt geeignet sein?
  • Die Bereitschaft des Profisports, ‚out-of-the-box‘ zu denken, also auch ungewöhnliche Lösungen in Erwägung zu ziehen, auch und gerade bei der Suche nach Austragungsorten für Ligaspiele. Dabei sind die Lizensierungsvorgaben selbstverständlich zu beachten, aber auch mögliche temporär akzeptable Einschränkungen offen und lösungsorientiert anzusprechen.

Eine Verschiebung der anstehenden Ertüchtigung der Emshalle kann für uns nur Ultima Ratio sein – eine temporäre Schließung der Halle war vor zehn Jahren schon klare Notwendigkeit, ist es heute und kann es auch zu jedem gegebenen Zeitpunkt in der Zukunft nur sein.

In diesem Sinne lasst uns gemeinsam nach Lösungen suchen, den Sport in Emsdetten neu denken und Hindernisse auf dem Weg dorthin beiseite räumen.“

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