Der TV Emsdetten hat das erste Spiel des neuen Jahres auswärts beim HSC 2000 Coburg mit 34:25 (13:14) verloren.
Im Vorfeld der Partie musste Trainer Sascha Bertow neben den bereits länger ausfallenden Rückraumspielern Gabor Langhans und Robin Jansen kurzfristig auch noch auf den erfahrenen Isländer Anton Runarsson verzichten. Runarsson war positiv auf Corona getestet worden, blieb aber, wie er AllesDetten gegenüber mitteilte, ohne Symptome und wird am Montag beim Training wieder dabei sein. Keine leichte Aufgabe also für die dezimierte Truppe aus dem Münsterland gegen den Bundesliga Absteiger aus Franken. Die konnten nicht nur in Bestbesetzung auftreten, sondern mit Tumi Steinn Runarsson auch noch einen Neuzugang mit einbeziehen.
Die angespannte Personalsituation sah man den Grün Weißen in der ersten Halbzeit nicht an. Früh konnte man in Führung gehen. Die Abwehr war wie bereits aus der Hinrunde gewohnt bissig. Die Gastgeber taten sich schwer, erfolgreiche Abschlüsse zu finden. Nur drei Treffer gelangen den Hausherren in den ersten Zehn Minuten. Mit vier Toren (11:7 in der 20. Minute) konnten die Emsdettener sogar ein wenig davonziehen. Oliver Krechel konnte an alter Wirkungsstätte (er spielte von 2012 bis 2018 für die Coburger) an seine gute Form aus der Hinrunde anknüpfen und war ein super Rückhalt für seine souveräne Abwehr. Coburg wurde dennoch nicht nervös. Durch Umstellungen in der Abwehr machte man es dem Gegner nun schwer, in gute Wurfpositionen zu kommen. Mit 13 zu 14 Toren ging es mit knappem Vorsprung in die Halbzeitpause.
Bereits im ersten Durchgang mussten einige TVE-Akteure aufgrund der dünnen Personaldecke durchspielen. Die 2. Halbzeit begann mit der Formation, mit der die 1. Hälfte endete.
Der HSC kam mit viel Schwung aus der Pause, zog schnell davon und vernagelte das eigene Tor. Auch unter Druck des drohenden Zeitspiels wussten die Gastgeber die Ruhe zu bewahren und fanden den Weg ins Tor von Oliver Krechel.
Fünf Minuten waren im zweiten Durchgang erst gespielt, als Trainer Sascha Bertow zur Auszeit greifen musste. Kein Tor war den Dettenern bis dahin gelungen. Es half nichts. Sein Team tat sich nun extrem schwer, überhaupt den Abschluss zu finden. Die Gastgeber ihrerseits nutzten die Probleme im Spielaufbau eiskalt aus und zogen nun davon.
Emsdetten verlor nun völlig den Anschluss und auch den Mut. Frisches Personal konnte nicht eingreifen. Auf der Bank saß kein erfahrener Spieler mehr, der in dieser Partie noch eine Wende hätte herbeiführen können. Nach 48 Minuten stand auf der Anzeigetafel bereits ein Rückstand von acht Toren. Auch eine Manndeckung änderte nichts mehr am Spielverlauf. Die Niederlage ging mit neun Toren Unterschied auch in der Höhe in Ordnung.
Nach der Niederlage haben die Herzblut Handballer nun wieder direkten Kontakt zu den Abstiegsplätzen. Die vierte Niederlage in Folge bringt den TVE runter auf den 16. Tabellenplatz, nur einen Punkt trennen unsere Handballer noch von der roten Zone.
Runarsson zeigte sich trotz der dann doch deutlichen Niederlage etwas versöhnlicher als vielleicht von Beobachtern der Begegnung gedacht: „Ich bin sehr stolz auf das Team. Es war ein schwieriges Spiel und sie haben in schwierigen Situationen ihr Bestes gegeben.“ Letztlich sei das Ergebnis ganz klar eine Folge der engen Personalsituation.
Natürlich muss man Verständnis dafür haben, dass im zweiten Durchgang die Kraft ausgeht, wenn die meisten Spieler 60 Minuten durchspielen müssen. Und natürlich ist es keine leichte Aufgabe mit einem dünnen Kader in einer Liga zu bestehen, die eine so hohe Leistungsdichte aufweist. Am Ende der Saison fragt die Tabelle aber nicht nach Gründen und Ausfällen. Nicht nach Glück oder Pech. Es zählen nur Punkte. Die Rückrunde hat an diesem Samstag erst begonnen. Dennoch sollte ein solches einbrechen wie in Halbzweit zwei dem Team um Kapitän Marcel Schliedermann am Samstag gegen Dresden nicht erneut passieren. Es zählt nun, sich als Team gegen den Trend zu stemmen und Punkte zu sammeln. Dass sie es können, haben er und seine Mitspieler in heimischer Halle bereits bewiesen. Mit Anton Runarsson dürfte zumindest einer der gestrigen Ausfälle wieder dabei sein. Bleibt zu hoffen, dass die Kraft für 60 Minuten ausreicht. Anpfiff am kommenden Samstag um 19 Uhr in der EMS-Halle.
Statistik:
Maurice Paske
Oliver Krechel – 7 Paraden, 1 x Zeitstrafe
Yannick Terhaer – 5 Tore (3 Siebenmeter)
Darko Dimitrievski – 2 Tore, 1 x Zeitstrafe
Jakob Schwabe – 2 Tor, 1 x Zeitstrafe
Paul Kolk
Marcel Schliedermann – 4 Tore, 1 x Zeitstrafe
Dirk Holzner – 5 Tore
Frederic Stüber – 2 Tore
Rene Mihaljevic – 1 Tor, 2 x Zeitstrafe
Maximilian Nowatzki – 4 Tore
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