Maßnahmen zum Brandschutz beim Entsorgungsunternehmen Lohmann

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(Foto: Schwegmann)

Im Sommer hatte die Bezirksregierung Münster im Rahmen einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung auch das optimierte Brandschutzkonzept der Firma Lohmann mit einigen Auflagen für zusätzliche Schutzmaßnahmen genehmigt. In einem Gespräch zwischen der Bezirksregierung Münster, der Firma Lohmann und der Stadt Emsdetten wurde nun das weitere Vorgehen festgelegt. Priorität bei der Maßnahmenumsetzung haben aus Sicht der Stadt Maßnahmen zur Löschwasservorhaltung und Löschwasserrückhaltung. „Die Gesprächsatmosphäre war sehr sachlich und vor allem sehr konstruktiv,“ so Bürgermeister Oliver Kellner. „Bis alle Maßnahmen umgesetzt sind, werden wir weiterhin im Gespräch bleiben und uns zeitnah und regelmäßig über den Umsetzungsstand austauschen.“

Auch Johannes Lohmann, Geschäftsführer der Lohmann GmbH zieht ein positives Resümee und blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Erste Maßnahmen haben wir direkt umgesetzt, andere bereits beauftragt. Für einige Maßnahmen müssen wir allerdings Genehmigungsverfahren anstoßen und durchlaufen. Wir werden der Stadt einen Umsetzungsplan mit zeitlicher Abfolge in den nächsten 3-4 Wochen vorlegen. “

Die frist- und sachgerechte Umsetzung der Maßnahmen wird von der Bezirksregierung Münster eng begleitet und überwacht.

Um welche größere Maßnahmen geht es?

Die Firma Lohmann wird neben eigenem Sonderlöschmittel auch 150.000 Liter eigenes Frischwasser in Sammelbehältern auf dem Gelände vorhalten. Zudem werden Lagerbehälter zur Sammlung des genutzten Löschwassers installiert. Diese Behälter können im Brandfall durch die Fahrzeuge des Lohmann Bereitschaftsdienstes beschickt werden.

Zudem werden, wie in Teilbereichen bereits umgesetzt, kleinere Lagereinheiten gebildet und mit Betonblocksteinen abgetrennt. Diese kleineren Brandabschnitte sollen ein Überschlagen des Feuers auf andere Lagerstätten verhindern. Auch wird die Firma Lohmann Fassaden umbauen und statisch verstärken.

Neben den vorgeschriebenen Maßnahmen setzt die Firma Lohmann auch weitere freiwillige Maßnahmen um. So wurden zum Beispiel gerade für kritische Bereiche, in denen vorwiegend Elektronikschrott gelagert wird, Infrarotkameras installiert, die von einer Sicherheitsfirma 24 Stunden überwacht werden. Sobald bestimmte Temperaturwerte überschritten werden, wird Johannes Lohmann sofort per SMS informiert. Aktuell ist das System noch in der Testphase, sobald es stabil läuft, wird sich die Firma Lohmann mit der Freiwilligen Feuerwehr bezüglich der Erweiterung der Meldekette abstimmen.

Zum Hintergrund

Nach dem Großbrand bei der Firma Lohmann im Jahr 2019 wurde das Brandschutzkonzept neu erarbeitet und mit allen zuständigen Behörden abgestimmt und von der Bezirksregierung Münster abschließend im Zuge einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung genehmigt. In der Vergangenheit ist es zu Brandereignissen gekommen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen waren. Brände in der Entsorgungswirtschaft sind leider nicht grundsätzlich vermeidbar. Jeder Bürger kann dazu beitragen, Brände zu verhindern, indem er die vorgegebenen Annahmebedingungen z.B. beim Elektronikschrott beachtet. In den letzten Jahren kam es in der Entsorgungswirtschaft immer wieder zu Bränden, die vorwiegend auf in Brand geratenen Elektronikschrott zurückzuführen sind. Meist geraten falsch entsorgte Batterien oder nicht entfernte Lithium-Ionen-Akkus in Brand. Die Firma Lohmann wird durch die bereits durchgeführten und geplanten Maßnahmen die Sicherheit kontinuierlich verbessern.

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