Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt neue Räumlichkeiten in der Karlstraße bezogen. Das heißt, der Umzug in das neue Domizil ist bereits im Juli diesen Jahres erfolgt und seit dem sind die Räume auch in Funktion. Die offizielle Eröffnung musste jedoch leider zweimal verschoben werden bevor sie dann am heutigen Tage im Beisein von Bürgermeister Oliver Kellner zeremoniell vollzogen werden konnte.
Die Leiterin des Hauses, Vera Herbst, stand den Gästen nach einleitenden Worten Rede und Antwort. Zehn Mitarbeiterinnen betreuen derzeit rund 40 Klienten in Emsdetten. Im offiziellen Jargon sind es Leistungsempfänger. Es handelt sich hierbei um Menschen die aufgrund von Problemen, die sich in unterschiedlicher Weise äußern können, nicht geeignet sind, tatsächlich einem geregelten Tagesablauf nachzugehen, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind, ihren Arbeitsplatz möglicherweise eben wegen dieser Probleme verloren haben.
Solche Probleme können von einem Burnout herrühren, vielfach sind es Suchtprobleme, wobei auch hier sämtliche Genres bedient werden: Alkohol-, Nikotin- oder Spielsucht, aber auch der Hang, sich seine Probleme „wegzufressen“. Borderline ist vielfach ein Grund, warum diese Beratungsstelle aufgesucht wird.
Es handelt sich bei den angebotenen Hilfen lediglich um die Betreuung der Klienten, man ist bemüht, eine geregelte Tagesstruktur wieder herzustellen. Den Menschen, die häufig über Jahre nur zuhause vorm Fernseher gesessen haben, wieder eine Aufgabe zu geben, aber auch für Gespräche bereit zu stehen. „Es braucht häufig eine lange Zeit um das Vertrauen aufzubauen, dass die Klienten sich öffnen.“ verrät Herbst im Gespräch mit AllesDetten. So ein Prozeß kann sich über Jahre hinziehen, ist nicht von heute auf morgen durchzuführen und kann auch zwischendurch gute und schlechte Phasen durchleben. Wer aber schon den „inneren Schweinehund“ überwunden hat und sich dieser Einrichtung anvertraut, das ist bereits ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Parallel zu der hier angebotenen Betreuung, die mehr als Hilfe zur Selbsthilfe angesehen werden kann, befinden sich die Klienten häufig in einer Therapie. Der LWL bietet an der Karlstraße die Möglichkeit, sich neuen Aufgaben zu stellen, seinen Alltag sinnvoll zu strukturieren. In der jüngsten Vergangenheit wurden beispielsweise viele Weihnachtsdeko-Artikel gefertigt, welche von jedermann erworben werden können.
Der Eindruck, den das gesamte Team an diesem Morgen hinterlassen hat, ist ein durchweg positiver. Die Tür im Eckhaus an der Karlstraße 28 gegenüber der Herz-Jesu-Kirche steht übrigens offen. Wer Hilfe sucht ist hier immer gerne willkommen und wer ein kleines Mitbringsel, handgemacht, braucht, auch der kann hier fündig werden.
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