Luke Mockridge polarisiert… und begeistert

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(Foto: Schwegmann)
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Aufregung und Vorfreude beim jungen Publikum oder viel mehr, den Millennials, der Generation „Y“, und einigen weiteren Besuchern, die sich noch in die provokante, aber mitreißende Show der Rampensau Luke Mockridge trauten.
Lightshow, dramatische Musik zum Auftakt und ein enthusiastischer Comedian brachten die gut gefüllte EMS-Halle auch an diesem Abend wieder zum Toben. Der bekannte und ausgezeichnte Bühnenstar („Ich bin ein Kind der 90er“) kreierte sofort zu Anfang einen Kanon der Applaus und Jubel einer La-Ola-Welle gleich durch die Halle wandern ließ. Das Publikum war gleich auf Betriebstemperatur.

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Beim Gang ins Publikum traf er auf Daniel und Sabrina, widmete sich diesem Pärchen aus Oer-Erkenschwick. Die Aussprache dieses Ortes ähnelte einem Würgereiz, der dann auch zum Running-Gag des Abends wurde. Der damalige Heiratsantrag war so lala… eine plötzlich auf dem Parkplatz eines Discounters aus dem Kofferraum hervorgeholte Plastikrose… für Mockridge natürlich eine Steilvorlage: Perfektes Material für das spontane Ständchen nach der Pause, in der unauffällig ein magentafarbenes E-Piano auf die Bühne gerollt wurde.

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Doch noch vor der Pause schaffte Mockridge es, auch durch ‚absurde‘ Themen, wie Pappaufsteller von glücklichen Schweinen als Werbeträger vor einer Metzgerei (die Liste der Beispiele wurde immer länger… und immer absurder) oder ernstere Problematiken wie Erziehung, den Zuschauern das ein oder andere Lachen zu entlocken. Auch tiefgründige Gedanken teilte er mit der Halle. Da gab es zum Beispiel die schwierige Frage nach der ‚richtigen Religion‘, denn wer „Christlos“ bei seiner Kirche „kündigt“ muss sich dieser Ungewissheit wohl oder übel annehmen.

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Gleich nach der Pause, begann nicht nur das beliebte Klavierspiel des Comedians, sondern auch ein wilder Farbwechsel auf der Bühne. Mal rot, dann gelb und grün oder auch ein Regenbogen verzierten das Hintergrundbild, dass eine optische, geometrische Täuschung zeigte und den 3D Schriftzug „Trippy“, der sowohl der Programmname, als auch eine Beschreibung dafür ist, dass „die Realität die Fiction eingholt hat“. Immer wieder betonte Luke Mockridge über den Abend hinweg, wie „trippy“ die Welt heutzutage ist.

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Unter anderem erwähnt er den Vergleich zwischen Liedern die verboten sind im Gegensatz zu Liedern die es nicht sind, jedoch das nötige Potenzial zum Verbot besitzen. Er spielt dabei mit unterschiedlicher Musik, von Falko und Mambo No. 5 über Für Elise und Britney Spears bis hin zu Johan Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Mockridge vermischte nicht nur Melodien und Texte der Lieder sondern auch freizügige Gedanken und Rhythmen der vielen unterschiedlichen Kompositionen.

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Anklang fand er jedoch nicht nur an seinem Flügel, sondern auch beim Publikum, als er nach Fußballfans fragte. Stürmische Rufe aus den Zuschauerreihen sorgten für ausgelassene Stimmung „Schalke“, „Dortmund“, „Bayern“… „Solange Millionäre gegen einen aufgeblasenen Ball treten und wir Woche für Woche darüber fachsimpeln und diskutieren, geht es uns doch noch gut, oder?“

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Ein fließender Übergang zu den olympischen Spielen endete in Abwandlungsvorschlägen wie „Sportlerwichteln“, die vom Publikum durch lauten Beifall und allgemeines Gelächter quittiert wurden. Man stelle sich einen Sumo-Ringer vor, der das Los „Rhythmische Sportgymnastik“ zieht.

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Mit einigen Gags über Kleinwüchsige und einer anschließenden Aufklärung über ungewolltes Mitleid, gab der Comedian auch moralischen und ethischen Fragen Raum. Nachdenkliche ruhige Momente, in denen trotzdem die Aufmerksamkeit der Masse an die Bühne gefesselt war, lösten sich ab durch den nächsten Lacher und die Show ging weiter. Durch den gesamten Abend zog sich das Pendel, mit dem Luke Mockridge mal haarscharf an der Toleranzgrenze der Zuschauer entlangschrabbte, um dann die Aufmerksamkeit wieder auf Werte wie Nächstenliebe und Wohlwollen zu lenken. Trotz der immer wieder einkehrenden Ernsthaftigkeit der Themen, schaffte er es jederzeit der Stimmung wieder eine Wende zu geben und erneut den Humor des Publikums anzusprechen.

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Auch als er über Generationen, mit ihren Vorzügen und Macken sprach, fühlten sich viele in der Halle angesprochen oder konntes es zumindest nachvollziehen. Dieser Zustand hielt sich bis in die Zugabe, die durch viele bekannte Klänge und Lyrics ein familiäres Gefühl der Gemeinsamkeit in das begeistert singende Publikum trug. Fast nostalgisch beendete das Intro der Gummibärenbande den abendlichen Auftritt und entließ das begeisterte Publikum nach Hause.

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