„Landrat im Dialog mit Unternehmern vor Ort“: Dr. Martin Sommer besucht Rolinck-Brauerei

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(Foto: Kreis Steinfurt)

Fachkräftemangel, Bürokratisierung, infrastrukturelle Rahmenbedingungen – die mittelständischen Unternehmen im Kreis Steinfurt stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Mit dem Ziel, die wirtschaftliche Stabilität zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung zu fördern, besuchte Landrat Dr. Martin Sommer nun gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt), der Wirtschaftsvereinigung für den Kreis Steinfurt (WVS) und der Stadt Steinfurt die Rolinck Brauerei in Steinfurt-Burgsteinfurt und tauschte sich mit Vertretern des Betriebes über die allgemeine wirtschaftliche Situation sowie besondere unternehmerische Herausforderungen in der Branche aus.

Bei seinem Besuch in der traditionsreichen Brauerei, die seit 2007 ein wichtiger Standort der Krombacher Gruppe ist, hat sich der Landrat ein umfassendes Bild von einem der bedeutendsten Getränkeproduzenten in der Region gemacht. Gemeinsam mit Werksleiter Marcel ter Steege und dem stv. Werksleiter Tim Tschorn sowie Maximilian Hartmann (Verkaufsleiter Gastronomie) und Peter Lemm (Leiter Unternehmenskommunikation) erfolgte ein Austausch über aktuelle Herausforderungen der Brauwirtschaft, den Wandel des Konsumverhaltens sowie die Zukunft des Unternehmens.

Nach dem Vorgespräch fand ein ausführlicher Betriebsrundgang statt, bei dem sich der Landrat die verschiedenen Produktionsbereiche sowie die internen Abläufe der Brauerei anschaute – vom Sudhaus über die Abfüllanlage bis hin zur Logistik. Dabei wurde deutlich, wie viel technisches Know-how und handwerkliche Präzision hinter jedem einzelnen Produkt und hinter jeder Maschine stehen.

Die Brauerei, die aktuell 76 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt – darunter 10 Auszubildende in fünf verschiedenen Berufen –, füllt jährlich zwischen 200.000 und 300.000 Hektoliter an Getränken ab. Was einst mit ausschließlich Bier begann, ist heute ein breit aufgestelltes Getränkeunternehmen: „Bis vor rund 20 Jahren haben wir ausschließlich Bier abgefüllt. Heute umfasst unser Sortiment in der Gruppe über 300 Produkte, von klassischen Biersorten über Limonaden bis hin zu innovativen alkoholfreien Getränken, die wir zu einem relevanten Teil hier in Steinfurt abfüllen“, berichtet Pressesprecher Lemm. Mittlerweile machen alkoholfreie Produkte rund 40 Prozent der gesamten Ausstoßmenge der Gruppe aus – ein klarer Beleg für den tiefgreifenden Wandel der Konsumgewohnheiten.

Ein weiterer Fokus des Besuchs lag auf den strukturellen Herausforderungen der Branche. Der rückläufige Pro-Kopf-Bierkonsum – in den letzten Jahrzehnten von 160 Liter auf derzeit rund 90 Liter pro Jahr gesunken – bringt viele Brauereien zur Neuorientierung. So reagiert die Rolinck Brauerei mit einer breiten Produktpalette, Investitionen in Qualität und Flexibilität, und fungiert zusätzlich als Produktionsstandort der Krombacher Gruppe mit Sitz in Kreuztal. Um den gestiegenen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, hat das Unternehmen im Laufe der Jahre eine eigene Logistikstruktur aufgebaut: So sorgt Rolinck stets für eine verlässliche, flexible und termingerechte Auslieferung ihrer Produkte und vollzieht somit einen weiteren Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Kundenorientierung.

Landrat Dr. Sommer lobte das Engagement des Unternehmens: „Die Rolinck Brauerei steht beispielhaft für unternehmerischen Mut, Anpassungsfähigkeit und regionale Verwurzelung. Solche Betriebe sind das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft. Als Kreis Steinfurt werden wir alles daran setzen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Innovation und Fachkräftenachwuchs fördern.“

Der Besuch schloss mit einem offenen Austausch über die Zukunftsperspektiven der Branche, die Rolle der regionalen Vermarktung und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Kommunalverwaltung und Politik. Werksleiter ter Steege bedankte sich bei dem Landrat für den Besuch und die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung: „Als mittelständisches Unternehmen sind wir auf ein starkes Netzwerk in der Region angewiesen. Der enge Austausch und die stetige Kommunikation mit der Kreis- und Stadtverwaltung sind dabei wichtige Erfolgsfaktoren.“

Das Treffen war Teil des Formates „Landrat im Dialog mit Unternehmern vor Ort“, in dem der Landrat zusammen mit der WVS in den direkten Austausch mit Unternehmen, den Kommunalverwaltungen sowie den Wirtschaftsförderungen tritt und sich über aktuelle Gegebenheiten und Probleme der mittelständischen Unternehmen im Kreis Steinfurt informiert. „Ich möchte wissen, wo die wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen liegen und welche Ansätze wir verfolgen müssen, um die Arbeit regionaler Unternehmen im Kreis Steinfurt zu unterstützen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich mögliche Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstandes ableiten“, zog der Landrat ein positives Fazit zum Unternehmensbesuch.

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