Kreis Steinfurt digitalisiert Krisenmanagement

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(Foto: Sundermann / FFW Saerbeck)

Wenn bei Großschadenslagen jede Minute zählt, ist ein klarer Überblick entscheidend. Um Krisen künftig noch besser bewältigen zu können, setzt der Kreis Steinfurt gemeinsam mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen künftig eine neue Einsatzführungssoftware ein. Sie wird die Arbeit des Krisenstabs, der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen und der Verwaltung deutlich erleichtern – und bringt die Einsatzdokumentation auf ein neues, digitales Niveau.

„Mit dieser Lösung schaffen wir eine zeitgemäße Grundlage für den Bevölkerungsschutz im Kreis Steinfurt“, erklärt Bevölkerungsschutzdezernent Dr. Karlheinz Fuchs. „Alle Beteiligten greifen auf dieselben Informationen zu – digital und in Echtzeit. So können wir schneller reagieren und besser zusammenarbeiten.“

Die Software Fireboard ermöglicht eine digitale Einsatzdokumentation und Lagedarstellung, sodass alle Einsatzkräfte gleichzeitig auf aktuelle Daten zugreifen können. Damit gehören doppelte Papierlisten und unterschiedliche Informationsstände der Vergangenheit an. Über automatisierte Schnittstellen werden zudem Daten aus dem Einsatzleitsystem über eine digitale Alarmierungsplattform automatisch eingebunden.

Ein wichtiger Baustein für die Umsetzung des Projektes war die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Steinfurt, Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier und den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen. „Gerade bei großen Schadenslagen müssen Verwaltung und Einsatzkräfte Hand in Hand arbeiten. Die neue Software unterstützt uns dabei optimal – insbesondere bei Unwetterlagen, in denen sich die Disposition und Informationsgewinnung deutlich verbessert, weil Lageänderungen nun viel schneller erfasst und weitergegeben werden können“, betonen Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier und Kevin Welper vom Amt für IT und Digitalisierung der Kreisverwaltung, das die Einführung der Software Fireboard federführend begleitet hat.

Dank des gemeinsamen VPN-Netzes des Kreises Steinfurt – einer gemeinsamen, von Unbeteiligten nicht einsehbaren Netzwerkverbindung – können alle Kommunen im Kreisgebiet in der digitalen Lagebearbeitung mitwirken. So ist es möglich, dass mehrere Einsatzstäbe aus verschiedenen Orten gleichzeitig an derselben Lage arbeiten – ohne Informationsverlust oder Medienbrüche.

Neben einer automatisierten Alarmierung und mobilen Verfügbarkeit von Informationen bietet das System auch Vorteile bei der Nachbereitung von Einsätzen. Es ermöglicht die digitale Erstellung von Berichten und Analysen, sodass wertvolle Ressourcen wie Zeit und Papier zukünftig eingespart werden.

„Mit der Einführung der Fireboard-Software geht der Kreis Steinfurt einen weiteren Schritt in Richtung digitales Krisenmanagement – und zeigt, wie moderne Technik und gelebte Zusammenarbeit im Ernstfall Leben retten können“, fasst Kreisdirektor Peter Freitag das erfolgreiche Projekt zusammen.

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