Candle-Light-Dinner statt Lichtverschmutzung
In der 5. Woche der Fastenzeit wirft die Aktion „Klimafasten“ einen Blick auf eine effiziente und ökologisch bessere Beleuchtung. Beim Blick in den nächtlichen Himmel lässt sich bereits erahnen, dass unsere beleuchteten Städte uns nur noch selten einen glanzvollen
Sternenhimmel erleben lassen. Über 4000-mal heller als das natürliche Nachtlicht leuchten unsere Städte. Aus diesem Grund ist bereits von einer „Lichtverschmutzung“ die Rede, die bei weitem nicht nur durch Straßenlaternen verursacht wird. Auch die private Beleuchtung von Wohnungen, Gärten und Unternehmen erhellen bzw. verschmutzen unsere Nächte durch künstliches Licht. Satellitenbilder zeigen, dass es fast überall auf der Welt immer heller wird. Nicht nur in Europa, auch in Afrika und Asien brennen immer mehr Lampen und neuerdings LEDs. Zwischen 2012 und 2016 wurde es auf unserem Planeten fast zehn Prozent heller – vor allem dort, wo es zuvor noch halbwegs dunkel war. Dies ist nicht nur Energieverschwendung, sondern hat auch sehr negative Auswirkungen auf die Schöpfung: Menschen, Vögel und Insekten werden empfindlich gestört, wenn der Tag-Nacht-Rhythmus aus den Fugen gerät. Außerdem verändern sich die Wachstumszyklen von Pflanzen.

Doch wozu beleuchten wir eigentlich Straßen und Bürgersteige, wenn kaum noch jemand nach Mitternacht unterwegs ist? Wozu leuchten Werbetafeln die ganze Nacht, wenn sie kaum jemand sieht? Lange Zeit hat sich niemand Gedanken darum gemacht, ob die alltägliche Beleuchtung unserer Umgebung sinnvoll oder schädlich ist. Dabei gibt es durchaus Lösungsvorschläge:
Über LEDs lässt sich das Farbspektrum sehr genau steuern. Weißlicht-LEDs entsenden besonders viel Strahlung, ihr blaues Licht wird von der Atmosphäre am stärksten gestreut und verstärkt damit besonders das Leuchten des Himmels über Ortschaften und Städten. Man spricht dann vom sogenannten „Skyglow“. Dieses blaue Licht sollte künftig reduziert werden, da es für Organismen aller Art besonders schädlich ist. Die aktuelle Energie- und Klimakrise wirft die Frage wieder auf, ob eine dauerhafte Straßenbeleuchtung in allen Straßen notwendig ist. Sinnvoll wäre es, die Straßen zumindest so zu beleuchten, dass das Licht ausschließlich auf den Weg fällt und nicht in unnütze Richtungen strahlt.
Doch auch Privatpersonen können gegen die Lichtverschmutzung aktiv werden. Wer dem Grundsatz „So hell wie nötig, so dunkel wie möglich“ folgt, kann schon viel dazu beitragen.
Beleuchtet werden sollte das, was wirklich notwendig ist. Auf das Anstrahlen von Bäumen,
Büschen, Teichen oder Wänden im Garten sollte verzichtet werden. Insbesondere sollte kein
Licht in den Himmel strahlen. Wird kaltweißes Licht vermieden und „wärmeres“ Licht (Lichtfarbe kleiner 3.000 Kelvin) verwendet, so werden auch weniger Insekten angezogen, die dann im Licht der Lampe flattern und dort oft sterben. Außerdem können Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder dabei helfen, Licht nur zu nutzen, wenn es gebraucht wird. Pflanzen wie Holunder, Melisse, Schnittlauch oder Thymian können das natürliche Gleichgewicht übrigens verbessern, da sie nachtaktive Insekten anlocken, sodass diese nicht in die Lichtfalle tappen.
Wer in dieser 5. Fastenwoche ein Zeichen gegen die Lichtverschmutzung setzen möchte, kann sich am Samstag, 25. März an der „Earth-Hour“ beteiligen. Um 20.30 Uhr werden dann überall auf der Welt die Lichter für mindestens eine Stunde ausgeschaltet. Vielleicht ist das eine schöne Gelegenheit für ein ausgiebiges Candle-Light-Dinner. Das gemütliche Leuchten von Kerzen, allein oder in Gemeinschaft, kann man sicherlich häufiger damit verbinden, zuhause alle elektrischen Lichter auszuschalten. Darüber hinaus können Privathaushalte Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien beziehen. Für eine ökologisch bessere Beleuchtung wäre das auch ein echter Lichtblick.
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