„Hilfe für Ntoma“ – Emsdettenerin unterstützt Projekt in Afrika

0
530
(Foto: Martin Bertels)

„Mir wird jetzt noch warm um´s Herz, wenn ich an unsere Reise im Juli zurückdenke“, so Waltraud Bertels, die gemeinsam mit Christina Günther sowie ihrem Sohn Martin Bertels für zwei Wochen ihr Hilfsprojekt in Ntoma/Tansania in Augenschein nehmen und sich vor Ort von den positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre ein Bild machen konnten. „Allein unser Empfang im Kinderheim und in der Schule mit Tanz und Gesang war einfach nur schön. Anschließend haben wir uns alles angeschaut, um in der zweiten Woche mit anzupacken.“

(Foto: Martin Bertels)

Seit über 25 Jahren existiert nun schon ihr Hilfsprojekt aus dem Kreis Steinfurt, das in dem ostafrikanischen Land ein Kinderheim, eine Gesundheitsstation sowie eine Grundschule mit Spenden aus Deutschland unterstützt. „Die Müttersterblichkeit in Tansania ist bei einer Geburt sehr hoch und die Familien dort oftmals so arm, so dass viele Mütter und Babys nicht ausreichend versorgt werden können“, erläutert die 83-jährige Emsdettenerin die Ursachen. „Aktuell betreuen wir 40 Säuglinge und Kleinkinder. Gleich zu Beginn unserer ersten Besuchswoche wurden Zwillinge aufgenommen, deren Mutter sich von der Geburt nicht erholte und verstorben ist.“ Viel Arbeit für das Pflegepersonal, dass sich 24/7 um die Kinder kümmert. Ein Berg von Wäsche fällt an, die Babys werden – wie früher bei uns in Deutschland – mehrmals täglich in Leinentücher gewickelt, diese werden anschließend von Schwester Peninnah und ihrem Team per Hand gereinigt. Die Brunnenbohrung im vergangenen Jahr mit der einhergehenden Wasserversorgung würde jetzt den Betrieb einer größeren Waschmaschine ermöglichen, die somit ganz oben auf unserer Anschaffungsliste steht.

(Foto: Martin Bertels)

Einen großen Schritt Richtung Autarkie vollzog die Hilfsorganisation durch die Inbetriebnahme des Trinkwasserbrunnens. Die Auswirkungen des Klimawandels haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass nicht mehr ausreichend Wasser in den Regenwassertanks gesammelt werden konnte. In 100 m Tiefe fand sich eine ergiebige Wasserader in Trinkwasserqualität. „Jetzt ist genug Wasser für die nächsten Jahre da. Eine große Erleichterung für Kinderheim, Krankenstation und die örtliche Grundschule. Wir konnten sogar eine Pipeline bis zum Schulgebäude bauen. Und zudem eine Zapfstelle errichten, an der sich die 3.000 Einwohner des Ortes gegen ein kleines Entgelt mit Trinkwasser versorgen können. Mit diesen Einnahmen finanzieren wir die Instandhaltung unseres Brunnes.“ Doch sorgt die Quelle nicht nur für ausreichend Trinkwasser, auch hat sich dadurch die ganzjährliche Versorgung des Kinderheims mit Nahrungsmitteln erheblich verbessert. „Mir ist im Vergleich zu meiner letzten Projektreise vor sechs Jahren aufgefallen, dass deutlich mehr Obst- und Gemüsebeete und Felder rund um das Kinderheim angelegt wurden, die jetzt ausreichend mit Wasser versorgt werden können. Alles wächst und gedeiht“, freut sich Waltraud Bertels.

(Foto: Martin Bertels)

Der zweite große Projektbaustein der Stiftung „Hilfe für Ntoma“ ist die Gesundheitsstation. Bis zu 70 Patienten täglich werden hier versorgt. Da viele Menschen in Tansania sich im Krankheitsfall eine medizinische Untersuchung nicht leisten können, ist die Station für kranke Menschen in der Region oft der einzige Weg, wieder gesund zu werden. „Für Medikamente, Spritzen und Verbandsmaterial hat die Gesundheitsstation im vergangenen Jahr 17.000 EUR ausgegeben. Dank der großzügigen Spendenbereitschaft der vergangenen Jahre konnten wir neue medizinische Geräte anschaffen, die bei uns in Deutschland zum Standard einer jeden Arztpraxis gehören. Mit Ultraschall und neuen Laborgeräten kann unseren Patienten jetzt wirksamer geholfen werden. Doch es gibt Probleme mit staatlichen Stromversorgung, die häufiger teils für mehrere Stunden oder Tage ausfällt. Um hier Abhilfe zu schaffen, möchten wir eine Solaranlage samt Speicher auf den Dächern unserer Station installieren. In einem sonnenreichen Land wie Tansania macht das mehr als Sinn. Die Anschaffung steht mit ganz oben auf unserer To-do-Liste, hier gilt es Kosten von 3.500 EUR zu stemmen.“

Und auch bei der Unterstützung des dritten Projektbausteins konnten in den vergangenen Jahren einige positive Entwicklungen verzeichnet werden. Bildung ist der Schlüssel für eine gute Zukunft von Kindern. Und die Kooperation mit der „Ntoma Lutheran Primary School“ trägt Früchte. Am 7. Januar 2019 mit nur 12 Kindern gestartet, besuchen aktuell 281 Schüler/innen die 7-jährige Grundschule vor Ort. Etliche Kinder wohnen im angeschlossenen Internat. „Aktuell übernehmen wir für 30 Kinder aus ärmlichen Verhältnissen das jährliche Schulgeld von 600 EUR. Zudem haben wir im vergangenen Jahr einen Schulbus anschaffen können, um auch Kindern aus weit entlegenen Gegenden den Schulbesuch in Ntoma zu ermöglichen“, zeigt Waltraud Bertels die Fortschritte beim Kooperationspartner auf. „Beim Schulbesuch haben wir dann mit der Rektorin Schwester Ernestina über weitere Hilfen gesprochen. Der Schlafsaal für die Mädchen platzt aus allen Nähten. Oftmals müssen sich zwei Kinder ein Bett teilen. Das Fundament für neue Schlafräume ist inzwischen gelegt. Jetzt stockt der Weiterbau, die Finanzierung der Baukosten hängt in der Luft. Gerne würden wir auch hier mit Spendengeldern eine Anschubfinanzierung leisten.“

Wer die Arbeit von Waltraud Bertels und ihrer Stiftung finanziell unterstützen möchte:

„Hilfe für Ntoma“
VR-Bank Steinfurt eG
IBAN: DE72 4036 1906 0038 0701 00
BIC: GENODEM1IBB

Da die Stiftung als gemeinnützig anerkannt ist, können auf Wunsch Spendenquittungen ausgestellt werden (info@helpforntoma.com). Da die gesamte Arbeit in Deutschland ehrenamtlich geleistet wird, kommt jeder gespendete Euro zu 100 % an.

Weitere Informationen zum Hilfsprojekt: www.helpforntoma.com

Kommentieren Sie den Artikel

Die Kommentare werden erst nach Prüfung freigeschaltet. Kommentare ohne Hinweis auf den Verfasser (vollständiger Klarname) oder gar mit vorsätzlich falscher E-Mail-Adresse werden nicht veröffentlicht! Wir bitten Sie, bei Ihren Kommentaren sachlich zu bleiben und sich einer angemessenen Formulierung zu bedienen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.