Georg Moenikes 5. Ehrenbürger der Stadt Emsdetten

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(Foto: Schwegmann)

Am 15. November 1989 um 18:05 Uhr surrte das Fax-Gerät im Vorzimmer der damaligen Bürgermeisterin Anneliese Meyer zu Altenschildesche. Das war wohl der Beginn der Karriere des Georg Moenikes in Emsdetten. Der damals Rechtsrat der Stadt Beckum hat sich auf den letzten Drücker in Emsdetten für die Stelle des 1. Beigeordneten beworben.

Zwar hatte die Stadt Beckum Georg Moenikes noch schnell zum Stadtoberrechtsrat befördert, Moenikes‘ Entschluss stand jedoch fest: nachdem der Rat der Stadt Emsdetten zugestimmt hatte, trat er am 15. März 1990 die Stelle in der Emsdettener Verwaltung an. Sechs Jahre war er 1. Beigeordneter und für ein Jahr auch Kämmerer, bis er 1996 Hans-Peter Knirsch im Amt des Stadtdirektors folgte.

Gestern wurde Georg Moenikes durch seinen Nachfolger Oliver Kellner in feierlicher Zeremonie vor geladenen Gästen im Bürgersaal von Stroetmanns Fabrik die Ehrenbürgerschaft der Stadt Emsdetten verliehen. Diese Ehrung wurde bislang Albert Haverkamp, Albert Heitjans, Johannes Georg Bednorz und Anneliese Meyer zu Altenschildesche zuteil.

Die illustre Gästeschar hier namentlich aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Neben seiner Familie waren langjährige Weggefährten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft gekommen um zu gratulieren. Die Partnerstädte Hengelo und Chojnice waren vertreten. Georg Moenikes ist seit 2010 auch Ehrenbürger der Stadt Chojnice in Polen.

Anneliese Meyer zu Altenschildesche hatte in ihrer Laudatio viel Lob für Moenikes aber auch die Rückschläge in seinem Wirken aufgezeigt.

Im Herbst 1999 stellte Moenikes sich dem Bürgervotum und wurde Emsdettens erster hauptamtlicher Bürgermeister.

  • Während seiner Amtszeit wurde die Zahl der Mitarbeitenden der Stadt Emsdetten von etwa 250 auf 400 Personen fast verdoppelt.
  • Er hat den kommunalen Bürgerhaushalt eingeführt, in vielen Veranstaltungen die Ein- und Ausgaben der Stadt transparent gemacht, die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen.

Wäre man vor seinem Amtsantritt in Koma gefallen und jetzt wieder aufgewacht, würde man einigen markanten Veränderungen gegenüber stehen

  • Der neu gestaltete Bahnhof, neues Empfangsgebäude, Radabstellanlage, Busbahnhof, Unterführung, Parkdeck
  • Neugestaltung der Bahnhofstraße, Brink, Katthagen, Frauenstraße, Emsstraße, Pastors Garten. Stroetmanns Fabrik, EMS-Halle, Galerie Münsterland, Stadtbibliothek, Kulturhof Deitmar mit Park.
  • Albert-Haverkamp-Weg, Mühlenbachaue, Waldbad, Umgestaltung Stadtpark, der in Bau befindliche neue Baubetriebshof, noch unter seiner Ägiede eingestielt.

Georg Moenikes war und ist „Vereinsmeier“, Mitglied der Hollinger Schützengesellschaft sowie der Bürgerschützen, wo er König und auch Kaiser wurde. Vereine und damit verbundenes Ehrenamt lagen ihm immer am Herzen. Als Beispiel sei hier nur die Renovierung des Kolpinghauses angeführt, die vielen Maßnahmen an etlichen Sportstätten.

Sanierung, Erweiterung und Ausstattung von Schulen:

  • Mensa und Sporthalle am Gymnasium Martinum
  • Sporthalle an der Käthe-Kollwitz-Schule
  • Sporthalle an der Johannesschule

Beeindruckend auch die Maßnahmen der Wirtschaftsförderung

  • Erweiterung der Industriegebiete
  • die Aussiedlung von Schilgen und die Umnutzung des Geländes zum sogenannten Middelpenning
  • die Umsiedlung bzw. Aufgabe von Gansz, WABO, Biederlack, Leco, Leomi und die dann folgende Wohnbebauung auf den ehemaligen Firmengeländen
  • Handwerkergewerbepark
  • TKRZ, Glasfaserausbau

Ausbau weiterer Wohngebiete wie Lerchenfeld, Hörstingsheide oder auch Westum.

Aber auch Rückschläge gab es während der Amtszeit des Georg Moenikes:

  • die von ihm vehement geforderte Westumgehung K 53n ist nicht realisiert
  • das Grüne Zentrum hat Saerbeck bekommen
  • die Südtorpassage konnte in der Form nicht umgesetzt werden
  • der Kampf um den Erhalt des Marienhospitals war vergeblich

„Wahre Größe hast Du gezeigt, wie Du auf plötzliche Herausforderungen reagiert hast.“, die Laudatorin sprach damit den Amoklauf im Jahre 2006 an, die Flüchtlingswell 2015 und den Beginn der Corona-Pandemie.

Weitere Anliegen sind ihm die E-Mobilität, der Bürgerbus, die Städtepartnerschaften mit Hengelo und Chojnice, die Verbundsparkasse, die Stadtwerke, Volkshochschule, Musikschule und Verkehrsverein. Senioren-, Integrations- und Inklusionsbeirat oder auch die Förderung des Ehrenamtes waren ihm immer wichtig. Die Freiwillige Feuerwehr ist nicht zuletzt Dank seiner Fürsprache technisch und personell auf einem Top-Niveau.

Über Emsdetten hinaus war Georg Moenikes in weiteren Gremien tätig und hat diese Vernetzungen immer auch zum Wohle Emsdettens genutzt

  • Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Münsterland im Städte- und Gemeindebund NRW
  • Münsterlandkonferenz
  • in verschiedenen Funktionen im Deutschen Städte- und Gemeindebund NRW
  • EUREGIO
  • Rat der Gemeinden und Regionen Europas
  • Vorstandsmitglied in der Kommunalpolitischen Vereinigung im Kreis Steinfurt

Worte des Dankes von Georg Moenikes

„Es ehrt mich sehr und macht mich dankbar und stolz!“ waren die einleitenden Worte von Georg Moenikes, der formell bereits mit Ratsbeschluss vom 07.10.2021 zum Ehrenbürger ernannt ist, die offizielle Urkunde als äußeres Zeichen aber erst heute erhalten konnte. Eine Feierstunde mit diesem Rahmen wäre vorher nicht möglich gewesen.

Gleich mehrere Gäste, die er auf die Schnelle erkannt hatte und mit denen er jeweils während seiner Laufbahn in Emsdetten zu tund hatte, wurden von ihm persönlich angesprochen.

Abschließend versprach er, obwohl aus Politik und Verwaltung ausgeschieden, als Bürger weiter präsent sein werde und helfen möchte, wo seine Hilfe gefragt sei. Ehrenbürgerschaft sei für ihn auch Verpflichtung.

 

 

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