Ganz bittere Niederlage für den TVE

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Trotz der 10 Treffer allein von Dirk Holzner hatte der TVE gegen Dormagen am Ende das Nachsehen. - Nun wirds verdammt ernst.

Alte Probleme, gleiches Ergebnis: Nichts zu holen gab es für den TV Emsdetten im Heimspiel gegen Bayer Dormagen. 28:31 lautete der Endstand. Eine verdiente Niederlage, die den TVE weiter im Tabellenkeller hält.

Die Mannschaft hatte sich im Vorfeld der Partie viel vorgenommen. In kurzen Videos und Botschaften in den Sozialen Medien war im Vorfeld vom Kämpfen die Rede, dass die Zuschauer gebraucht werden und man doch gemeinsam die schwierige Situation am Samstagabend bestreiten müsse. Dormagen hatte seinen eigenen Plan. Und zog den von der ersten Minute an durch.

Sechs Minuten brauchten die Hausherren für den ersten eigenen Treffer durch Maximilian Nowatzki. Die Abwehr der Gäste verschob gemeinsam um den Kreis herum immer in Richtung des Ballführenden Spielers. Emsdetten tat sich schwer, Lücken in der Deckung zu finden und zum Abschluss zu kommen. Nach acht Minuten musste man einem drei Tore Rückstand hinterherlaufen.

In der Folge gab eine Zwei Minutenstrafe für Gästespieler Hüter den Grün-Weißen die Gelegenheit, den Rückstand zu verkürzen. Anton Runarsson schloss die kleine Aufholjagd mit dem Treffer zum 6:6 in der 16. Spielminute ab.

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes, im Angriff auf beiden Seiten oft hektisch geführtes Spiel. In der Schlussphase der ersten Hälfte trat dann das ein, was sich Trainerteam und Mannschaft im Vorfeld erhofft hatten:

Nach einem TVE Doppelschlag Mihaljevic / Stüber stand die Halle Kopf, auf der Platte wurde gekämpft. Die Zuschauer belohnten die erfolgreichen Bemühungen mit lautstarker Unterstützung. Weil der für den in Halbzeit eins ein wenig glücklosen Maurice Paske eingewechselte Oliver Krechel den letzten Angriff Dormagens Sekunden vor Schluss abwehren konnte, durften sich die Fans über eine drei Tore Führung (14:11)  freuen.

In Halbzeit zwei gab die Mannschaft dann wieder einen ihrer Klassiker zum Besten: Der Film „Nach der Halbzeit den Vorsprung aus der Hand geben“, über den wir bereits des öfteren berichten mussten, und den die Fans in der Ems-Halle bestens kennen, wurde wieder einmal aufgeführt. Keine fünf Minuten brauchte Dormagen um auszugleichen. Im Anschluss an diese Phase trug ein heute extrem sicherer Dirk Holzner dazu bei, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Ganze zehn Treffer (fünf vom Siebenmeter Punkt) steuerte er bei.

Die heiße Phase ab Minute 50 war dann geprägt von eigenen Fehlern. Ein völlig neben sich stehender Yannick Terhaer wurde mehrmals völlig freistehend angespielt, setzte aber nicht zum Wurf an. Der Angriff endete im Zeitspiel. Wenige Minuten später hatte er dann mehrmals aus gutem Winkel die Möglichkeit zum freien Wurf, scheiterte aber wiederholt an Torhüter Christian Ole Simonsen, der die Emsdettener Angreifer ein ums andere Mal verzweifeln ließ. In der Schlussphase kam Julian Thomas für den extrem glücklosen Terhaer für die Rechtsaußen Position.

Weil Bayer Dormagen in der offensive nichts mehr anbrennen ließ, und mit Ian Hüter einen sehr beweglichen Spieler hat, den die Emsdettener Deckung nicht mehr in den Griff bekam, setzten sich die Gäste ab. Durch Ballverluste im Spielaufbau des TVE durfte unter anderem zwei Mal in Folge ins leere Emsdettener Gehäuse geworfen werden. Vier Minuten vor dem Ende war die Begegnung beim Stande von 23:29 entschieden. 17 Fehlwürfe im Angriff sind einfach zu viel, um in dieser Zweiten Liga ein Spiel für sich zu entscheiden.

Die Umstellung der Abwehr auf eine offensive Manndeckung kam zu spät, auch wenn noch ein wenig Ergebniskorrektur betrieben werden konnte. Der Endstand von 28 zu 31 ist hochverdient, der Sieg der Gäste folgerichtig. Bayer Dormagen darf sich über Big Points im Abstiegskampf freuen.

Die Emsdettener müssen sich im Anschluss an die Niederlage selbst einige Fragen stellen. Yannick Terhaer wirkte völlig außer Form. Die Deckung bekam die gegnerischen Spieler Ian Hüter und Jan Reimer in Halbzeit Zwei gar nicht mehr in den Griff. Und auch die taktischen Entscheidungen des Trainerteams wirkten heute unglücklich. Der Siebte Feldspieler schadete dem TVE in einer kritischen Phase mehr, als das er half. Durch eigene Ballverluste lud man den Gegner dadurch zu leichten Toren ein.

Auch die Stellungsnahme von Trainer Sascha Bertow nach dem Spiel wirft mehr Fragen auf, als dass sie Auskunft darüber geben konnte, wie die Saison noch zum Guten gedreht werden kann. Bertow zur Niederlage: „Ich möchte die Corona Situation gar nicht als Ausrede hernehmen. Wir schlagen uns selbst. 17 Fehlwürfe. Ich weiß nicht, ob die Mannschaft mit dem Druck nicht umgehen kann. Wenn wir nur die Hälfte davon verwandeln, gewinnst du das Spiel.“

Die Frage muss erlaubt sein, wie die restlichen Spiele so gewonnen werden sollen. Der Druck auf Trainerteam und Mannschaft wird nicht kleiner. Mit jeder Niederlage und jedem Spieltag weniger den es noch zu bestreiten gibt, wird der Druck nur größer. Es ist Aufgabe des Trainers zu gewährleisten, dass seine Spieler in den restlichen Begegnungen den Druck in positive Energie umsetzen können. Es zählen nur noch Punkte. Denn für einen Klassenverbleib reicht das, was die Emsdettener vor allem in Halbzeit zwei gezeigt haben, nicht.

Weiter geht es am kommenden Freitag 19 Uhr in Rostock beim HSC Empor. Das Spiel kann live auf Sportdeutschland.tv verfolgt werden. Das nächste Heimspiel steht dann am 14. Mai an, wenn TUSEM Essen zu Gast in der Emshalle ist. Anpfiff ist auch da um 19 Uhr.

Maurice Paske   4 Paraden
Oliver Krechel   4 Paraden
Orn Vesteinsson Ostenberg   1 Tor
Yannick Terhaer   1 Tor
Jakob Schwabe   1 Tor, 2 x Zeitstrafe, 1 x Gelb
Ole Schramm   3 Tore, 2 x Zeitstrafe
Paul Kolk   1 Tor
Marcel Schliedermann   2 Tore
Julian Thomas
Dirk Holzner   10 Tore (davon 5 „kurze“)
Freddy Stüber   3 Tore, 1 x Zeitstrafe
Rene Mihaljevic   1 Tor
Anton Runarsson   1 Tor
Maximilian Nowatzki   4 Tore

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