„Fehlende Kommunikation ist Dauerproblemschleife“

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Unsere Leserin Beate Zimmermann nimmt hier Stellung zu einigen Themen, die am kommenden Montag im Rat zur Entscheidung anstehen:

Wie kann eine Spielfläche als schräg gebaut  in Auftrag gegeben werden? Viel Geld wurde in die Hand genommen für eine Spielfläche auf Hof Deitmar. Und das die schräg ist? Kein Problem für Grüne (’nur für Freizeit gedacht‘),  SPD (‚Nicht für den TVE gebaut, Ball wird nur getippt, nicht gerollt, daher egal‘) und Linke (‚als Kinder früher auch auf schiefen Plätzen gespielt‘). Erschreckend zu hören, wie ein Projekt hier heruntergeredet wird, obwohl hier viel Geld von uns Bürgern ausgegeben wurde, wo Qualität eigentlich zu erwarten ist. Die Schrägheit war für unsere Profis vom Planungsamt (Herrn Dörtelmann) und unseren Herrn Bürgermeister aber gar kein Thema. Das ist für mich dermaßen unprofessionell. Ich gehe davon aus, dass es in heutiger Zeit grundsätzlich und selbstverständlich ist, dass eine Ball-Spielfläche gerade gebaut wird, insbesondere auch im Hinblick auf unsere schwerbehinderten Mitmenschen.

Planungsamt u. Bürgermeister haben es auch nicht für nötig gehalten, mit der Politik frühzeitig zu sprechen, da hätte noch für zusätzlich ca. 52.000 Euro begradigt werden können. Stattdessen wird unbeachtet schräg weitergebaut. Jetzt könnte nur noch für 167.000 Euro abgerissen und alles neu werden auf dem Rücken von uns Steuerzahlern. Diese Kommunikations-und Transparenzprobleme von Bürgermeister und hochbezahlten Wahlbeamten vom Planungsamt und deren Uneinsichtigkeit zu ihren Fehlern sind erschreckend!

Auch im Umgang mit uns Bürgern wünsche ich mir von dort viel mehr Kommunikation und Transparenz. Dann wurde die  schlechte Haushaltslage von der Stadtkämmerin dargelegt. Das hielt Herrn Bürgermeister Kellner jedoch nicht davon ab, 71.150 Euro für einen externen Dienstleister/Zertifizierung Energy Award (aus reinen Steuergeldern ohne Förderung) von der Politik zu beantragen. ‚Wir brauchen mehr Know-How beim Klimaschutz‘, meinte Herr Dörtelmann und Herr Bürgermeister: ‚Wir kriegen das sonst nicht hin.‘, das sagen genau jene, deren Pläne immer mehr Grün und Bäume in unserer Stadt verschwinden lassen (in diesem Jahr bisher 79) entgegen allen Hinweisen zur Stadtresilienz, Hitzeschutz und Baumschutz. Wie wäre es, hier schon mal mit dem Klimaschutz anzufangen? In Emsdetten wird sich hinter der Baumschutzsatzung versteckt, in der dringend Lücken geschlossen werden müssten, da Baumfällungen dort viel zu leichtfertig erlaubt werden.

Einwände der Naturschutzverbände werden zum Beispiel als ‚hervorragend berücksichtigt‘ abgetan, in dem man die Verwendung von nachhaltigen Baumaterialien anführt, was heute selbstverständlich sein sollte und die Fällung von großen gesunden Bäumen damit wohl kaum gleichgesetzt werden kann. Ich hätte mir längst mehr von den Grünen erwartet, aber die unterstützen ja in massivster Weise die maßlosen Nachverdichtungen zwecks Wohnraumschaffung, wo jetzt mal genau geprüft werden müsste, wieviel Wohnungen hier wirklich noch benötigt werden. Hier muss genau hingeschaut und viel besser abgewogen werden, ob Anwohnern trotzdem solche Planungen zugemutet werden dürfen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird von der Stadt bewusst nicht durchgeführt bei Bauleitplanungen, das wäre nämlich viel strenger. In Beschlussvorlagen liest man: Ersatzanpflanzungen erfolgen ‚andererorts‘. Das nutzt uns in Emsdetten aber gar nichts!  Uns fehlen die Bäume hier! Ich wünsche mir beim Thema  Nachverdichtung und vielen anderen Bereichen wie am Beispiel  ‚Spielfläche Hof Deitmar‘ von vornherein mehr Bürgerbeteiligung und vor allem mehr Berücksichtigung deren Sorgen, Einwände und Ideen. Viele können ihr Fachwissen mit einbringen! Die Bürgerbeteiligung muss hier grundsätzlich ganz anders aufgestellt werden. Die UWE geht bei einer solch großen Summe beim Energy  Award  nicht mit und sagt, ein gutes Klimamanagement kann hier auch ohne Zertifizierung erfolgen, es gibt viele andere gute Orientierungshilfen. Nach so vielen Jahren Award müsste die Stadt in der Lage sein, dies selbst zu erarbeiten, wie in vielen anderen Kommunen auch, viele seien aus diesem Award schon ‚ausgestiegen‘ fügte die CDU hinzu. Ich kann nur hoffen, dass unser Stadtrat mit seiner Grün/Rot/Linken Mehrheit die 71.150 Euro am 7.10. nicht ‚durchwinkt‘.“

1 Kommentar

  1. Top-Kommentar .. Manch anderer bezeichnet es als Wahlkampf -Palaber wenn so offensichtliche Planungsfehler benannt werden und man Folgekosten bemängelt. Und das man für eine Zertifizierung so viel Geld bei leerer Kasse ausgeben will erfährt man leider nur beiläufig.

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