…das heißt, im Hauptausschuss wird auch nur eine Empfehlung für den Rat ausgesprochen, in aller Regel jedoch kommt der Rat dem Hauptausschuss nach. Ebenso, wie der Hauptausschuss in den allermeisten Fällen den Empfehlungen des jeweiligen Fachausschusses Folge leistet.
Hier jedoch, im Ausschuß für Kultur, Sport und Freizeit, gab es gestern eine Patt-Situation. Acht Stimmen (die von Grüne und SPD) äußerten sich pro Einrichtung einer hauptamtlichen Kuratorenstelle für die Galerie Münsterland, acht Stimmen (CDU, UWE, Die Linke) sprachen sich dagegen aus.
Zum Hintergrund: der Galerie Münsterland e.V. hatte einen Antrag gestellt mit dem Ziel, eine hauptamtliche Kuratorenstelle einzurichten, welche aus städtischen Mitteln bezahlt werden soll. 50.000 € sind hierfür genannt. Die Aufgabe wurde in den vergangenen sieben Jahren von Ingrid Raschke-Struwe ehrenamtlich übernommen. Raschke-Struwe verfügt über die nötige Ausbildung und ist auch sehr gut vernetzt, was in diesem Metier ebenfalls sehr wichtig ist. Ohne engagierten Einsatz in dieser Position würde das praktisch das Ende der Galerie Münsterland bedeuten, hieß es von Befürwortern des Antrages. Matthias Ibeler, Vorstandsmitglied des antragstellenden Vereins räumte jedoch auf Nachfrage aus den Reihen der CDU ein, was passieren würde, wenn die Stelle nicht bewilligt wird: „Dann werden wir wie bisher weiter nur drei Ausstellungen im Jahr durchführen können.“
Unter den Ausschussmitgliedern wurde dann vor der Abstimmung rege diskutiert:
Franz-Josef Beckwermert (UWE) „Die Galerie darf nicht sterben – wir können sie aber auch nicht um jeden Preis erhalten. – wir stimmen der Stelle zu, wenn unser Antrag mit einfließt.“
Der zuvor gestellte Antrag der UWE erhielt jedoch nur die beiden Stimmen der UWE, Beckwermert und Ludger Renkert, war damit abgelehnt, somit stimmte die UWE letztlich gegen dien Antrag auf Einrichtung der hauptamtlichen Stelle.
Ralf Stroetmann (SPD) und Claudia Averbeck (Die Grünen) waren sich in ihren Ausführungen einig: „Wir müssen, um mit dem Verein eine breite Öffentlichkeit zu erreichen weiterhin ein großes Maß an Öffentlichkeitsarbeit leisten. Zudem könne man nicht alle Vereine miteinander vergleichen. Einzig Stroetmanns Fabrik sei von der Struktur her noch ähnlich aufgestellt.“
Christiane Homann (CDU) sah da schon Parallelen zu anderen Vereinen: „Sämtliche Vereine, egal ob Sport, Kultur … sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt,´ob man jetzt Volleyball spielt oder kunstinteressiert ist.“ Als Beispiel führte sie den emskult e.V. an: „Was der alljährlich auf die Beine stellt, – ohne hauptamtliche Stelle, oder die KGE… – darüber hinaus müsse man auch die Zielgruppen im Auge behalten. Die 50.000 € seien ja reine Kosten, keine investiven Maßnahmen, mit denen etwas Bleibendes geschaffen wird. – In Anbetracht der Haushaltslage müsse man auch mal vorsichtiger agieren.“
Marita Haude (SPD): “ Wir dürfen hier jetzt nicht anfangen, Vereine gegeneinander auszuspielen. Die Galerie Münsterland ist immer als Leuchtturmprojekt angesehen worden.“
Heike Schürkötter (CDU) wies noch darauf hin, dass schließlich auch jeder ehrenamtliche Vorsitzende eines Vereins mit seinem Privatvermögen hafte. Und weiter: „Auch sportissimo ist wegen der Kosten aufgegeben worden. Wenn man dann derartige Kunst erfahren möchte, dann muss man halt mal nach Münster fahren.“
Der Verdacht von Dirk Albers (CDU), prüfen zu lassen, ob Claudia Averbeck (Die Grünen) wegen ihrer Nähe zum Verein möglicherweise befangen und somit von der Abstimmung auszuschließen sei, wurde von Elmar Leuermann, 1. Beigeordneter der Stadt Emsdetten, ausgeräumt. Averbeck ist nicht Mitglied des Vereinsvorstandes sondern lediglich als Ratsmitglied entsandt, an den Mitgliederversammlungen des Vereins teilzunehmen.
Als einfaches Vereinsmitglied ist man in so einem Fall nicht befangen, sonst wären vermutlich eine Unzahl Ratsentscheidungen anzufechten, weil natürlich auch die Rats,itglieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und in diversen Sportvereinen, Schützenvereinen oder wo auch immer, Mitgliedschaften unterhalten. Anders ist es bei Vorstandstätigkeit, da dürfe natürlich nicht über einen dann quasi selbstgestellten Antrag abgestimmt werdem.
Wie eingangs geschildert, ist es zu keiner ausdrücklichen Empfehlung für den Haupt-, Finanz- und Steuerungsausschuss (HFS) gekommen. In diesem wird dann ziemlich sicher kontrovers weiterdiskutiert.
Kunstverein soll Zuschuss erhalten
Der Kunstverein feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ist ein Antrag auf Bewilligung von 5.000 € gestellt worden. Man habe weit über 50 der Künstler angeschrieben, die in den vergangenen 40 Jahren in Emsdetten ausgestellt haben und gebeten, sich zur Jubiläumsveranstaltung erneut mit einem Werk zu präsentieren. Diesem Wunsch wurde entsprochen, allerdings mit dem Hinweis, dass das ein Jubiläum für die breitere Bevölkerung mit Event-Charakter wird und nicht nur im kleinen Kreis gefeiert wird.
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.