Freude und Traurigkeit liegen manchmal ganz nah beieinander. Das konnten die Besucherinnen und Besucher der SPD bei einem Informationsgespräch im Ukrainischen Begegnungszentrum an der Rheiner Straße in Emsdetten deutlich spüren. Mit großem Engagement und Eigenleistungen haben die Ehrenamtlichen dort einen Raum der Begegnung geschaffen, in dem die Menschen sich wohlfühlen können. Das bestätige auch die ständig steigende Zahl der Besucherinnen. Immer größer werde die Nachfrage nach ihren Angeboten, berichtete die Vorsitzende des Vereins Switlana Eitelbach. Diese reichen inzwischen von Fitnesstreffen für Frauen, über Sprachkurse, die Unterstützung bei Anträgen bis zu Spielenachmittagen mit Kindern. Überhaupt steht die Beschäftigung mit Kindern ganz oben auf der Liste der Aktivitäten. Viele seien wissbegierig und lernten schnell, berichtet eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern ebenfalls an dem Gespräch teilnahm. Eine wunderbare Torte habe sie gebacken, bedankten sich die Gäste von der SPD bei der jungen Frau.
Eine Arbeitskollegin habe ihm von der tollen Arbeit des Vereins erzählt, berichtet SPD-Ratskandidat Andreas Decker zur Idee des Besuchs. Das habe ihn neugierig gemacht. Gemeinsam mit Bürgermeisterkandidatin Eva Nie und den Wahlkreiskandidaten Melanie Just und Gundula Grommé (Kreistag) konnten die vier Kommunalpolitiker an dem Nachmittag viele neue, interessante Erkenntnisse gewinnen. Die Idee für ein eigenes Begegnungszentrum sei schon nach dem ersten Projekt im Jugendzentrum 13drei entstanden, erzählt Frau Eitelbach. Das Projekt des Kreisel e.V. habe vielen Neuankömmlingen geholfen, sich in Emsdetten zurecht zu finden. Heute seien viele von ihnen bereits seit mehreren Jahren in Emsdetten und hätten Freude daran, sich zu engagieren. Sogar ein Chor solle wieder belebt werden. „Wir wollen lernen“. Dieses Ziel stehe neben dem Austausch und der gegenseitigen Unterstützung ganz oben auf der Liste des Begegnungszentrums.
Neben allem Erfreulichen wurden an dem Nachmittag auch Sorgen und Probleme nicht verschwiegen. Besonders schwierig sei es, in Emsdetten eine Wohnung zu finden, berichtete Frau Eitelbach. Einige Frauen seien bereits weggezogen, da sie hier nichts finden konnten. Auch die Anerkennung von Berufsabschlüssen gestalte sich schwierig und langwierig. Vor allem für Krankenschwestern, die doch eigentlich dringend gebraucht würden. Für besonders traumatisierte Menschen, unter ihnen auch Kinder, sei es schwierig, psychologische Hilfe zu bekommen. Vor allem bei den Probealarmen habe sich gezeigt, wie tief die Erinnerung an den Krieg bei den Geflohenen eingegraben sei. Vielen bereite die Trennungssituation von ihren Familien großen Kummer. Da könne der Austausch, die Begegnung und die Ablenkung etwas helfen. Insgesamt sei das Ladenlokal als Begegnungszentrum ein großer Glücksfall.
Das sahen auch die Besucherinnen und Besucher der SPD so. Sie bedankten sich ganz herzlich für die Gastfreundschaft und Gesprächsbereitschaft. Mit dem Begegnungszentrum habe der Verein eine gute Möglichkeit geschaffen, auch mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.
Auf die Frage was sie sich für das Zentrum noch wünschen würden, war die Antwort klar und einfach: ein Klavier. „Es wäre ganz wunderbar wenn wir mit dem Chor wieder proben und Musikveranstaltungen machen könnten.“ so Frau Eitelbach.
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