Die „Taubenfütterin“ nimmt Stellung

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Als Reaktion auf den Bericht aus der Hauptausschußsitzung (H I E R  klicken) zum Thema Taubenhaus liegt jetzt eine Stellungnahme der „Taubenfütterin“ vor:

Ich bin entsetzt und erschüttert zugleich. Mir werden die Worte im Mund umgedreht. Die Stadt Emsdetten vernichtet alles, was ihr nicht lieb ist und die Stadt Emsdetten verstößt wie viele andere Städte auch gegen unser Tierschutzgesetz.
Es werden Gelder ausgegeben noch und nöcher zur Verschönerung der Innenstadt, aber für die Tauben und für die Wildtiere ist kein Geld da.
Hier in dieser Stadt herrscht eine völlige Rücksichtslosigkeit gegenüber den Stadttauben und auch Wildtieren wird hier nicht geholfen nicht einmal über die Wintermonate.
Ich habe niemals gesagt, dass ich die Wildtierfütterung ausdehnen werde, sondern dass Wildtiere ganzjährige Fütterunterstützung brauchen genauso wie die Stadttauben und dass ich mir von der Stadt wünschen würde, diesen Tieren insgesamt gerecht zu werden.
Der Bürgermeister Oliver Kellner verhält sich gegen die Parteiziele der Grünen Partei, dass es den Tieren einmal besser gehen soll in Deutschland.
Ich habe nie und zu keinem Zeitpunkt Rückhalt oder nur ansatzweise ein vernünftiges Gespräch von Oliver Kellner bekommen, obwohl er sich als so bürgernah ausgibt.
Er ließ sich stets durch seine Sekretärin am Telefon abwimmeln.
Erst gestern würden mir zwei Tauben mit wahrscheinlich vorsätzlich durchgeschnittenen Hälsen vor meine Haustür gelegt.
Erst kürzlich würden kleine Arzneimittel in der Innenstadt verteilt von einem Bürger bzw. von einem Taubenhasser, um die Tauben vorsätzlich zu vergiften.
Hier in dieser Stadt läuft ganz gewaltig etwas schief !!
Seit Jahren Stelle ich fest, das es im Kreis Steinfurt keinen Tierschutz gibt auch nicht durch das Veterinäramt Steinfurt.
Dieses Veterinäramt besteht nur aus Ausreden. Aber unter diesem Veterinäramt sterben Tiere!! und zwar auch auf grausame Art und Weise !!
Ich bin nicht mehr länger bereit, zum Sündenbock hier für alles gemacht zu werden.
Es wurde mir alles so ausgelegt wie die Bürger es hören wollen, um mich und die Tauben weiter zu verdammen.
In dieser Stadt wird vorsätzlich Tierquälerei betrieben und die, die seit Jahren dagegen ankämpft, die will man nun wegsperren !!
Wie teuer war denn der Kinderspielplatz in Deitmars Hof ??
Wieviel Geld hat dem Steuerzahler die Stadtverschönerung gekostet ??
Als Tier in dieser Stadt hat man keinen Wert. Die absolute komplette Taubenabwehrbespikung in dieser Stadt zeigt ganz deutlich wie verächtlich und tierquälerisch die Bürger gegenüber den Tauben eingestellt sind, aber sonntags sitzen sie in der Kirche und beten.
Dabei ist die Taube in der Bibel sehr hoch angesehen.
Auch einen Hundeplatz in der Innenstadt z. B. auf dem Deitmars Hof hat es nie gegeben..nur weit außerhalb, wo viele Hunde , die in der Innenstadt leben und deren Besitzer kein Auto haben einfach nicht hinkommen.
Es ist entsetzlich wie hier mit Mensch und Tier umgegangen wird in dieser Stadt.
Als “Grüner“ Bürgermeister ist Herr Kellner mir eigentlich eine Antwort schuldig und zwar, warum er sich nie und zu keinem Zeitpunkt für das Wohl unserer Tiere hier in unserer Stadt einsetzt ??!!!
Darauf möchte ich bitte einmal eine Erklärung erhalten, denn er verstösst gegen die Grünen Parteiinhalte !!!
In dieser Stadt möchte man wirklich einfach kein Tier sein !!“

18 Kommentare

  1. Fütterungsverbote zerstören die Basis für eine tierartgerechte Lösung!

    Fütterungsverbote für ausgesetzte Haus- und Brieftauben, sprich Straßentauben, regeln keine Probleme. Sie verschärfen sie nur, da die Tiere bei ihrer Futtersuche zu Müllessern werden. Dieser Umstand schadet der Gesundheit der Tiere. Außerdem: Das Betteln der Straßentauben führt zu Konflikten. Durch ein kontrolliertes Füttern können die Straßentauben an wichtige Standorte für Taubenhäusern gebunden und aus den Konfliktbereichen abgezogen werden.

    In Emsdetten wird einer Tierschützerin, die die ausgesetzten und auch teilweise entflohenen Brieftaubenbestände in der Stadt mit artgerechten Körnern füttert, mit „Vollstreckungmöglichkeit von bestandskräftigen Bußgeldern durch Erzwingungshaft“ gedroht. Ein Dialog mit sachlichem Inhalt zwischen Stadtpolitik und Tierschützerin scheint derzeit unmöglich. Die Fronten scheinen verhärtet. Und das ist schade.

    Emsdetten und seine Straßentauben, die in unzumutbaren Zuständen leben müssen, hätten eine ordentliche Lösung verdient. Zu lange dauert nun schon der Zankapfel zwischen Tierschützerin und Stadtregierung. Das Augsburger Modell, fachgerecht umgesetzt, ist ein Erfolgsmodell. Es kann den Konflikt für alle Betroffenen entspannen. Dass sehen alle Beteiligten ein.

    Das rigoros angewendete Fütterungsverbot zerstört aber notwendige Grundlagen der Verständigung zwischen Mensch und Tier. Artgerechtes Füttern hilft den Bestand zu beruhigen und ihn auch gesund zu erhalten. Was für eine erfolgreiche Umsetzung eines Taubenschlagkonzeptes von entscheidender Bedeutung ist. Diese Maßnahme dient dem Augsburger Modell und dem Tierschutz. Das Füttern sollte aber im Einklang mit dem Modell organisiert werden.

    Ein Dialog ist notwendig, er dient der notwendigen Deeskalation.

    Hans Lutsch

  2. Für mich stellt sich die Frage, warum die Taubenfütterin hier noch wohnt, wenn hier ihrer Meinung nach etwas gewaltig schief läuft.

    • Die Dame wohnt in Emsdetten weil Sie sehr wahrscheinlich nicht. arbeitet und vom Sozialamt lebt.dafuer ist Emsdetten gut genug.. Solange jemand auf Kosten der Allgemeinheit lebt sollte die Person dankbar sein und sich an bestehende Verbote halten.Wenn Ihr die Stadt nicht gefällt soll sie sich bei einem anderen Sozialamt melden.Die sind bestimmt sehr erfreut und bauen sofort mehrere Taubenhäuser damit die Tauben umgesiedelt werden.

    • Warum fragen Sie das? „Für mich stellt sich die Frage, warum die Taubenfütterin hier noch wohnt, wenn hier ihrer Meinung nach etwas gewaltig schief läuft.“
      Was hat das eine mit dem andern zu tun?
      Tierschutzgesetz § 1 Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder 2. einem Wirbeltier a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder b) länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.
      Als „Schmerz“ i. S. d. § 17 Nr. 2 lit. b) TierSchG bezeichnet man jede unangenehme Sinneswahrnehmung, verursacht durch tatsächliche oder potentielle Verletzung, die motorische und vegetative Reaktionen auslöst, in einem erlernten Vermeidungsverhalten resultiert und die potentiell spezifischen Verhaltensweisen verändern kann (Hirt/Maisack/Moritz, Tierschutzgesetz Kommentar, 3. Aufl. 2016, § 1 TierSchG, Rn. 12.). Schmerzen sind also unangenhme Sinnes- und Gefühlserlebnisse, die im Zusammenhang mit tatsächlicher oder potentieller Gewebeschädigung stehen.
       Als „Leiden“ i. S. d. § 17 Nr. 2 lit. b) TierSchG bezeichnet man alle nicht bereits vom Begriff des Schmerzes umfassten Beeinträchtigungen im Wohlbefinden, die über ein schlichtes Unbehagen hinausgehen und eine nicht ganz unwesentliche Zeitspanne fortdauern (Hirt/Maisack/Moritz. Tierschutzgesetz Kommentar, 3. Aufl. 2016, § 1 TierSchG, Rn. 19, unter Bezugnahme auf BGH, Urt. v. 18.02.1987, 2 StR 159/86 = NJW 1987, 1833, 1834; BVerwG, Urt. v. 18.01.2000, 3 C 12/99 = NuR 2001, 454, 455).
       Unter „Wohlbefinden“ im Sinne der vorgenannten Definition versteht man einen „Zustand körperlicher und seelischer Harmonie des Tieres in sich und mit der Umwelt […]. Regelmäßige Anzeichen des Wohlbefindens sind Gesundheit und ein in jeder Beziehung normales Verhalten. Beide setzen einen ungestörten, artgemäßen und verhaltensgerechten Ablauf der Lebensvorgänge voraus.“ Bei Störungen der Gesundheit wird man generell von einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens ausgehen dürfen. 
       [Seite 7]  Einer unmittelbaren Fremdeinwirkung auf das Tier bedarf es weder für das Entstehen von Schmerzen noch für das Entstehen von Leiden.
       Das Merkmal „erheblich“ im Sinne des § 17 TierSchG dient zur Ausgrenzung von Bagatellfällen (BGH, Urt. v. 18.02.1987, 2 StR 159/86 = NJW 1987, 1833, 1834). Strafbar soll nur sein, was Tieren mehr als geringfügige Schmerzen oder Leiden zufügt. Maßgebend dafür, ob Schmerzen oder Leiden erheblich sind ist eine Bewertung der Gesamtumstände. Da es um die Abgrenzung von Bagatellfällen und geringfügigen Beeinträchtigungen* geht, die aus dem Bereich der Strafbarkeit ausgeschlossen werden sollen, ist es unzulässig, an die Feststellung der Erheblichkeit übertrieben hohe Anforderungen zu stellen (Hirt/Maisack/Moritz, Tierschutzgesetz Kommentar, 3. Aufl. 2016, § 17 TierSchG, Rn. 88).
       [* Einfügung Oettl: Bagatellfälle? geringfügige Beeinträchtigungen? Als sehr wichtige Anmerkung muss hier eingefügt werden, dass Tauben sehr oft mit der Stimme durch lautes Rufen oder durch Händeklatschen aufgescheucht, aufgejagt, in unmittelbarer Nähe mit Fuß oder Gegenständen bedroht werden,  von gelangweilten Kindern, Erwachsenen, Hunden – Man bedenke:  oft genug sind Jungtiere unter den Tauben, bzw. die Tauben sind eh alle unterernährt – und Auffliegen, Wegfliegen kostet immer sehr viel Energie, die ein unterernährter Organismus nicht hat, im Winter sowieso nicht,  – von außen gesehen eine Belanglosigkeit? – ist es aber nicht. Neben dem Aufwand an Energie, eine Gefahr für die Taube: Oft genug werden dadurch die Tauben verletzt, die nicht schnell genug wegkommen – oder aber sie fliehen über die Straße und werden dort von Autos verletzt.]
       Mit der Aufrechterhaltung des Fütterungsverbotes wird das Verhungern mehrerer hundert Tiere billigend in Kauf genommen.
      [Der Verhungerprozess:] Der Körper muss bei Nahrungsentzug die notwendige Energie zum Erhalt wichtiger Körperfunktionen aus seinen Energiespeichern gewinnen. Zur Deckung des Energiebedarfs wird auf die Energievorräte in Form von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten zurückgegriffen. Durch den Proteinverlust kommt es zu Beeinträchtigungen der Immunabwehr und zu Infektionen, sowie zum Abbau der Herzmuskelmasse und nach und nach zum Erliegen überlebensnotwendiger Stoffwechselvorgänge. Über diese Zeit werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet und sobald die Kompensationsmechanismen zur Kohlenhydratversorgung des Gehirns erschöpft sind, treten Angstzustände und Bewusstseinsbeeinträchtigungen ein. Dies alles ist ein langsamer quälender Prozess. Erst wenn ein Drittel bis die Hälfte der körpereigenen Proteine aufgebraucht sind, tritt schließlich der Tod ein. Hungern ist mithin ein äußerst schmerzhafter und kräftezehrender Zustand.
       Dieses Vorgehen kann auch nicht durch einen vernünftigen Grund gerechtfertigt werden.
       Denn § 17 Nr. 2 lit b) TierSchG sieht eine solche Rechtfertigung nicht vor.
      Quelle:   Sandrina König, Rechtsassessorin und Tierärztin. In: Schreiben von PETA an die Stadt Emsdetten vom 16.9.2021. S. 6 ff.
      Warum also sollte die Taubenfütterin hier wegziehen sollen? Nur weil die Stadt Emsdetten gegen das Tierschutzgesetz verstößt? Das wäre „Untrlassene Hilfeleistung“ – strafbar nach dem StGB. Nothilfe gilt auch für Tiere.
      Und außerdem ein schlimmes Vergehen gegen Art. 20a Grundgesetz.
      So ist es doch gut, wenn die Taubenfütterin hierbleibt und für das obdachlose Haustier Columba livia forma domestica Kost und Logis gemäß dem Augsburger Modell erhalten möchte..

       

  3. Meine Meinung ist ,das die Tauben nur gemästet werden. Sie werden immer fetter. Das ist auch eine Art von Tierquälerei. Die Frau sollte endlich ins Gefängnis weil dann werden Tauben auch weniger. M.V.

    • Haben Sie schon eine Straßentaube in der Hand gehabt? Tauben brauchen Hartkörnerfutter – das ist schon lange bekannt – sie sind domestiziert und der Organismus braucht das. Dieses Futter ist in keiner Stadt vorhanden – dem Mensch bekommt kein Fast food — dem Organismus der Taube ebenfalls –
      In den Städten von ganz Deutschland! leben Tauben im Verhungerprozess – siehe oben.
      Das erkennt man daran, wenn man eine Taube in der Hand hat, und das Brustbein spitz hervorsticht, weil aufgrund des Verhungerns die Muskeln, die sie zum Atemprozess braucht und zum Fliegen degeneriert sind.
      Das sieht man den Tauben nicht an: die Federn werden aufgestellt, um die Körpertemperatur zu regeln – jede Taube sieht „fett“ aus – ist es aber keineswegs.
      Im übrigen frisst ein Tier – im Gegensatz zu uns Menschen – nur so viel wie es wirklich braucht. – machen Sie sich also keine Gedanken. darum. Wegen Fütterns von hungrigen Tauben ins Gefängnis? In welcher Zeit leben wir denn? Wegen Wegwerfen von Kippen ins Gefängnis? Wegen Falsch-Parken ins Gefängnis? Wegen Vermüllung der Meere ins Gefängnis? Wegen Ausbringen von Glyphosat ins Gefängnis? Wegen Verschmutzung der Luft ins Gefängnis? ……………….. Hmmmmmmmm.

  4. Ich leite in 46483 Wesel seit 13 Jahren sehr erfolgreich das von mir gegründete und betriebene Stadttaubenprojekt mit inzwischen 3 großen Taubenhäusern und einer Auffangstation für verletzte Stadttauben und Brieftauben. Die Stadt, insbesondere das Ordnungsamt, stand vom ersten Tag an, als ich meine Idee von Taubenhäusern vorstellte, hinter mir und tut es bis heute. Auch die Presse. Dennoch ist das Projekt nicht städtisch, sondern steht unter unserem Verein e.V.
    Ich kann die Argumente der Dame in Emsdetten sehr gut verstehen. Dagegen zeugen die Aussagen der Politiker dort von reinem Unwissen und Desinteresse. Es ist genau das Gegenteil der Fall, nämlich dass eine artgerechte offene Fütterungsstelle die Population der Tauben letzlich stabil hält, denn gesättigte Tauben brüten weniger. Das ist ein Grundsatz, den Augsburg mit 14 Taubenhäusern vor 30 Jahren schon gemerkt und so kommuniziert hat. Die Aussage der Politik in Emsdetten, dass das reine Füttern das Problem sei, ist also falsch. Jede Stadt ist nach dem Tierschutzgesetz in Verbindung mit dem GG und dem BGB verpflichtet, Stadttauben als Fundtiere zu versorgen, inkl Unterkunft dieser Tiere. Wo wird das dort geleistet? Dies wird den Tauben in Emsdetten vorenthalten. Also ein klarer Verstoß gegen diese eindeutige Gesetzeslage. Die Bürger verhalten sich letztlich so, wie es die Stadt mit Sätzen und Sprüchen vorgibt! Also: richtig kommunizieren gegenü den Bürgern, dann ist auch Akzeptanz da zum Verständnis gegenü Stadttauben als Mitgeschöpfe.
    Lösung: Taubenhaus in die Innenstadt von Emsdetten. Dazu diese Dame anstellen durch die Stadt als Taubenwartin. So läuft es in vielen Städten und so ist es richtig!

  5. Diese Tierschützerin zu bitten lieber ihren Wohnort aufzugeben als sich laut zu Wort zu melden ist genau der Spiegel unserer jetzigen Gesellschaft. Probleme verschweigen und Störenfriede ins Gefängnis. Ich lebe gerne in dieser Stadt, habe mir bewußt Emsdetten als meinen Lebensmittel Punkt ausgesucht…. Danke für einige kluge Ansätze.

  6. Eine Tierschützerin zu bitten ihr zu Hause aufzugeben hält unsere heutigen Gesellschaft den Spiegel vor die. Nase. Lieber Konflikten aus dem Weg zu gehen als sich kümmern müssen. Menschen die aufstehen und etwas tun für die Gesellschaft sind nicht erwünscht, man sieht sie lieber im Gefängnis… Beispiele gibt es da genug. Danke an die helfenden Kommentare.

  7. Kein Selbstläufer!

    Das Augsburger Modell funktioniert nur dann, wenn alle wichtigen, auch tierschutzrechtlichen Aspekte, bei der Umsetzung berücksichtigt werden. Dazu sollte unbedingt festgehalten werden, dass die angesprochene Tierschützerin durch ihre bis heute leider falsch interpretierten Handlungen einen bereits wesentlichen Grundstein zur erfolgreichen Umsetzung des Augsburger Modells gelegt hat: Das Anfüttern der Taubenschwärme im Vorfeld, die damit entscheidende Bindung des Schwarms an eine Person und an einen ausgewählten Platz, sind die Garantien für eine schnellere und effizientere Eingewöhnung der besagten Straßentauben in den geplanten Taubenschlag.

    Füttern im Vorfeld ist also nicht kontraproduktiv sondern förderlich. Und wenn die Fütterung weiters so konzipiert wird, dass sie den Tauben den Weg zeigt, dann täte die Stadt Emsdetten insgesamt gut daran die Fütterung in diesem Rahmen kontrolliert zu legitimieren. Das Modell ist kein Selbstläufer, falsche Direktiven können dem Gelingen schaden. Und dann war alles umsonst.

    Weiters: Die Bevölkerung sollte diesen entscheidenden Vorgang unbedingt mittragen. Das Gelingen hängt auch von dieset Unterstützung ab. Die Stadtregierung ist also gefordert alle Beteiligten an einen Tisch zu vereinen. Ein sachlich geführter Dialog auf Augenhöhe ist entscheidend. Und ja, das Füttern beruhigt den Schwarm in seinem Existenzkampf. Die Folge daraus ist das reduzierte Brüten, weil geringere Mortalitätsrate innerhalb des Schwarms den Brutstress reduziert.

    Die Rechnungen, die in Emsdetten veröffentlicht wurden, wieviel alles kostet, wurden ohne Kostenvergleich aufgestellt: Wenn diese vergleichbar geringen Kosten all den Ausgaben für Taubenabwehrmaßnahmen und den dazugehörigen Reinigungskosten gegenübergestellt werden, dann gewinnt in der Endabrechnung immer das Augsburger Modell mit seiner Nachhaltigkeit. Es ist immer billiger auf Dauer, weil uneinholbar effektiv und innovativ, auch in der Kostenfrage!

    Hans Lutsch
    ARGE Stadttauben Salzburg
    Expertisen für das Augsburger Modell
    Ich bin gerne bereit, Sie zu allen Fragen zu beraten.

  8. Ich finde es unmöglich über solche Probleme zu diskutieren. Bei allen für und wieder haben wir doch genug andere Probleme auf dieser Erde. Wir haben so schöne Grünanlagen in und um unserer Stadt. Dort sollten sich die Tauben aufhalten und nicht in der City. Wenn die Frau das nicht verstehen will muss man eben weitere Schritte einleiten egal wie die aussehen werden. Und an die “ Taubenfütterin “ noch ein Hinweis ihre Vergleiche sind völlig überzogen und unrealistisch. Wir sprechen hier über Tauben. Würde mich freuen wenn sie soviel Engagement für ihre Mitmenschen aufbringen würden.

    • Ich freue mich sehr über Sie, Herr Hoevels, weil Sie sich doch anscheinend um Ihre Mitmwenschen kümmern. Ich kenne sehr viele Tierschutzmenschen – auch die von den Tauben – wie zum Beispiel ich – seit 16 Jahren überweise ich monatlich einen Betrag an die Dritte Welt für „Brunnen und Bildung“ – meine Tochter kümmert sich um Obdachlose in einer größeren Stadt – das eine tun – das andere nicht lassen.
      Und Sie sind sicher auch ein „Wissender“ über Columba livia forma domestica und ihre Lebensweise. – und das Wort „Speziesismus“ ist Ihnen total fremd – Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Liebe für Ihr Engagement in Sachen Menschenhilfe und Tierschutz. Schön.

  9. Ich kann den Kommentatoren Hans Lutsch und Silja Meyer-Suchsland nur voll und ganz zustimmen. Taubenschläge bringen die Tauben weg von den Straßen, zu 80% der Zeit bleiben sie im Schlag, 80% des Kotes verbleibt daher auch darin – und das Beste, sie gehen den Bürgern nicht mehr auf die Nerven mit ihrer steten Suche nach ungesundem Müllfutter wie Schokolade, Gebäck, Erbrochenes und anderem schädlichen Zeug. Dieses stetige Suchen nach was zum Fressen entsteht aus dem Hunger heraus! Dass die Tauben gemästet seien, ist eine Fehlinterpretation von nicht Taubenkundigen. Dass Vögel sich aufplustern, wenn es ihnen körperlich schlecht geht, ist Vogelkennern bekannt. Solche Tauben wirken auf den Laien als fett! Tatsache ist, dass die meisten Stadttauben weit untergewichtig sind. Das kann man auch am Brustbein erfüllen, welches zu beiden Seiten mit Muskulatur angefüllt sein sollte. Bei unseren Stadttauben steht in vielen Fällen das Brustbein wie ein Messerrücken hervor und ist leicht zu erspüren. Darüber hinaus können in einem Taubenschlag Eier getauscht und damit weiterer Nachwuchs verhindert werden, was die Population allmählich verkleinert!

    Zu dem Kommentar, dass man doch andere Probleme habe in der Welt – ja, das ist zutreffend, allerdings sollte der Mensch auch für die Tiere sorgen, denen er verdammt viel zu verdanken hat! Gerade die Tauben, die übrigens nur durch Menschenhand hierher versetzt wurden, haben dem Menschen über eine sehr lange Zeit gute Dienste geleistet, sei es durch Eier (die ständige Brutfolge wurde gerade deswegen den Tauben vom Menschen eingezüchtet!), Fleisch, Übermittlungsdienste – vor allem auch in den Kriegen. Es sind hochintelligente Tiere, die auch bei der Erkennung von Krebszellen eingesetzt werden. Darin sind sie übrigens besser als das menschliche Auge!
    Abgesehen davon verehrten wir die Taube als Symbol für den Heiligen Geist, die Taube war es, die den Olivenzweig brachte, die auch im Islam hoch geachtet wird. Auf Hochzeitskarten sind Tauben wegen ihrer Treue abgebildet, sie ist auch ein Friedenssymbol. WARUM in Gottes Namen ist sie jetzt zu einem Paria geworden, den man heute mit Füßen tritt und ihm keinerlei Lebensraum mehr gönnt?

    Das würde mich wirklich interessieren. Spätestens in diesen schwierigen Zeiten sollte man endlich fähig sein, zu realisieren, das wir unsere Umwelt und die Mitgeschöpfe darin zu respektieren haben. Missachten wir sie, wird die Gattung Mensch sich selbst vernichten, den wir sind letztlich auch nur ein kleines Rädchen in einem großen System auf dieser Erde. Es wirkt alles zusammen.

    Für den, den es interessiert: In Ihrer ehemaligen Wildform sind diese Tauben Felsentauben, die an felsigen Meeresküsten ihren Lebensraum hatten. Nun sind sie seit ca. 5000 Jahren vom Menschen domestiziert und für seine Belange benutzt worden – und werden es noch immer. In ihre Wildform werden sie genauso wenig – wie der Hund sich zum Wolf zurückentwickelt – zurückkehren. Sie stammen von ehemalige Haus-, Zucht- und Brieftauben ab, die die Fütterung durch Menschen erfuhren.

    Ich kann nur an das „grüne Herz“ von Bürgermeister Kellner appellieren, lassen Sie sich von den Experten, die ihre Hilfe angeboten haben, beraten und stimmen Sie für den Taubenschlag in Emsdetten! Es wäre eine Win-Win-Situation für die Bürger als auch für die Tauben.

  10. Ich werde die Kommentarfunktion für diesen Bericht jetzt schließen, vielfach werden Argumente nur noch wiederholt. Einige schicken mittlerweile wortgleiche Texte gleich mehrfach.

    Vielen Dank für den regen Austausch und bleiben Sie uns als Leser treu!

    AllesDetten
    Redaktion

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