Die Augen tränen, die Haut juckt und die Nase, die riecht gar nichts mehr. Kennt ihr diese Symptome, die jedes Jahr um dieselbe Zeit wiederkommen? Dann könnte es sein, dass ihr an einer Pollen- oder Gräser-Allergie leidet. Wie ihr das herausfindet und 10 Tipps dazu, was euch Linderung verschafft, ist diese Woche „DET Thema“ bei AllesDetten.
Welche Pollen und Gräser gerade herumschwirren
Frühblüher wie Hasel und Erle ließen es bereits Ende Februar/Anfang März in den Nasen einiger Zeitgenossen kribbeln. Jetzt, im Mai, fährt die Pollensaison zum ersten Höhepunkt an: wenn Birke, Eiche und Eibe blühen, dann ist die Belastung in der Luft für Heuschnupfen und Gräser-Allergiker besonders hoch.
Auch Esche, Flieder und Rotbuche blühen bereits vielerorts und machen einigen das Atmen (vor allem nachts) besonders schwer. Denn der Wind verteilt die feinen Partikel überallhin. Wann und wo die Gräser und Blütenpollen herumschwirren, erfahrt Ihr im Pollenflugkalender.
Die Kirschblüten an der Annette-v.-Droste-Hülshoff-Allee/Grünring haben sich bereits wieder verabschiedet.


Momentan ist es hier vor Ort noch auszuhalten, was die Gräser oder die ersten blühenden Kräuter wie Ampfer und Wegerich angehen, auch sind Buche und Eiche nur als schwach im Pollenkalender ausgeprägt. Die Regenschauer in den vergangenen Tagen sorgen zudem dafür, dass die Luft immer mal wieder rein gespült wird. Bei milderem und trockenem Wetter wird der Pollenflug wieder zunehmen.
Was sind typische Symptome für eine Gräser-/Pollenallergie?

Pollen, die in Berührung mit den Schleimhäuten in den Augen oder unserer Nase kommen, setzen bestimmte Proteine freu, die in unserem Körper eine Art Abwehrreaktion auslösen. Das körpereigene Immunsystem reagiert einfach über und stuft die im Prinzip harmlosen Pflanzenpollen als Feind ein, bildet sofort Entzündungsbotenstoffe, sogenannte Histamine zur Abwehr. Es kommt zu typischen Symptomen bei den betroffenen Allergikern:
- tränende, gerötete und angeschwollene Augen
- Niesanfälle und Fließschnupfen
- Husten
- teilweise Atemnot durch verstopfte Nase oder einen verengten, angeschwollenen Rachen
- stellenweise Juckreiz und Hautausschläge

Wer ist betroffen von Heuschnupfen
Heuschnupfen, wie die Pollenallergie auf Grund der aufgeführten Symptome auch genannt wird, ist eine wahre Volkskrankheit unter der schätzungsweise 15 – 20 % der Deutschen, als ca. 12 Millionen Menschen leiden. Das RKI listet Heuschnupfen nach Neurodermitis als am häufigsten in Deutschland auftretende Allergie bei Erwachsenen auf.
Verschiedene Allergie-Arten
Da vielerlei Pollen und Gräser die Ursache sein können, wird bei der Pollenallergie in verschiedenen Arten unterschieden
- Allergie gegen Baumpollen
- Gräserpollen-Allergie
- Getreidepollen-Allergie
Wie teste ich, ob ich Heuschnupfen oder eine Gräser-Allergie habe?
Um festzustellen, ob Ihr an einer entsprechenden Allergie leidet, wird getestet, ob der Körper auf die verdächtige Pflanze reagiert oder nicht. Hierfür wird die Haut mit dem Allergen in Kontakt gebracht und man schaut, ob sich Rötungen oder Blasen bilden. Das ganze dauert nicht länger als 15 – 20 Minuten.
Es gibt mehrere Methoden herauszufinden, ob jemand empfindlich auf bestimmte Gräserarten oder Blüten allergisch reagiert. Welche bei den Patienten jeweils die richtige ist, entscheidet der Facharzt individuell. Häufig leiden Betroffene an mehreren Allergien gleichzeitig (Kreuzallergien).
1. Die verschiedenen Allergietest-Möglichkeiten:
Pricktest: | Man tröpfelt die Test-Lösung auf den Unterarm und piekst die Haut unter dem Tropfen leicht an. |
Scratchtest: | Die Haut wird leicht angeritzt, um den Teststoff in die Wunde zu tropfen. |
Intrakutantest: | Das Allergen wird in die Haut gespritzt. |
Reibtest: | Der verdächtige Verursacherstoff (Pflanze) wird in die Haut eingerieben. |
Epikutantest: | Pflaster mit verschiedenen Allergensubstanzen werden auf die Haut geklebt und dort für 48-72 Stunden belassen. |
Bluttest: | Eine Untersuchung des Blutes auf bestimmte Allergie-typischen-Antikörper (IgE) kann den Allergie Test ergänzen, wenn z.B. bei den übrigen Methoden eine zu starke allergische Reaktion zu erwarten wäre oder das Ergebnis zu unklar ist. |
Provokationstest: | Das Allergen wird dosiert auf die Nasenschleimhaut aufgetragen, um den Atemwiederstand zu messen und zu prüfen, ob sich die Bronchen verkrampfen. |
2. Diagnose – Macht den Selbsttest
Vor jedem Allergietest fragt der Arzt, wann welche Beschwerden erstmalig aufgetreten sind und wann sie sich verschlimmert haben. Erst danach ist eine Diagnose und das Festlegen einer Therapiemethode möglich.
Wenn Ihr einen kurzen Selbsttest (in zwei Minuten) machen wollt, bietet das Serviceportal der Firma Hexal einen kurzen Fragebogen an, der Euch erste Hinweise darauf gibt, ob Ihr eventuell an einer Pollen- oder Gräserallergie leidet. Eine endgültige Diagnose kann aber nur ein Facharzt übernehmen.
Wann ist die Pollenflugsaison vorbei?
Abhängig von den Temperaturen kann es sein, dass einige Bäume und Gräser in unserer Gegend bis in den Oktober hinein blühen und somit Pollen freisetzen. Klimaforscher gehen sogar davon aus, dass durch die Erderwärmung und die dadurch bedingten langen Dürresommer- und relativ milden Wintermonate die Dauer der Pollenflugsaison beinahe auf das ganze Jahr ausgedehnt werde.
Deshalb haben wir zum Schluss einige Ratschläge, die Euch sicher durch die Pollenflugsaison helfen:
Die aktuelle Maskenpflicht übrigens hat in Punkto Pollenflug auch etwas Gutes. FFP2-Masken filtern einen Großteil der Pollen und wir können somit mehr oder weniger aufatmen.
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.