Der TVE lässt in Varel nichts anbrennen

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Es war ein Wiedersehen nach 14 Jahren, der TV Emsdetten und die HSG Varel. Damals hatten beide noch in der 2. Bundesliga gespielt. Heute will der TV Emsdetten wieder zurück in die zweite Liga, die HSG Varel ist gerade in die dritte aufgestiegen. Damals haben sie auf Augenhöhe gespielt, bei insgesamt zehn Aufeinandertreffen kam es zu sechs Siegen für den TV Emsdetten, viermal gingen die Nordlichter aus Varel als Sieger vom Platz.

Heuer war eigentlich von Beginn an klar: hier treffen zwei Klassen aufeinander. Ein Profikader aus dem Münsterland, der unter Zweitligabedingungen trainiert und eine lupenreine Amateurmannschaft bei der die Akteure morgens noch an der Werkbank gestanden haben. Das Spiel sollte ziemlich klar zwei Punkte für Emsdetten bringen.

Und dennoch war zu Beginn irgendwie der Wurm drin. Robin Jansen scheiterte gleich dreimal an Aluminium oder Torwart bevor er zum Torjubel ansetzen konnte, dabei sollte es für ihn dann auch bleiben. Viel Glück war in der Anfangsphase dabei, als der eigentliche Torwurf gescheitert war, man aber den Abpraller dann doch verwandeln konnte, vier Treffer entstanden auf diese Weise. Gleich zu Beginn in Minute Eins: Bjarne Budelmann will verwandeln, Varels Torhüter wehrt ab, Marcel Timm schnappt sich die Kugel und locht zielsicher ein.

Nur wenige Minuten später muss Timm für zwei Minuten vom Platz, kurz später der Moment, als Jansen zum erstenmal feststellen muss, dass Torhüter oder eben auch Aluminium heute nicht seine Freunde werden.

Im Gegenzug konnte Varel zum 3:3 ausgleichen, danach sollten sie nie wieder so nah herankommen.

Abpraller Teil 2: in der achten Spielminute erhält Emsdetten einen 7-Meter zugesprochen, Terhaer tritt an, wirft an die Latte. Die mitgereisten Fans aus Emsdetten ahnen Böses, sollte sich die Pechsträhne von Yannick Terhaer etwa fortsetzen? – Nein, der Ball kommt direkt von der Latte zu ihm zurück und im Nachsetzen kann Terhaer die Führung auf 6:4 ausbauen. Der erste von insgesamt elf Treffern, die ihn in Varel zum absoluten Goalgetter machen.

Wegen Wechselfehler gibt es dann die zweite Zeitstrafe gegen Emsdetten. Kurz später doppelte Unterzahl für den Gastgeber, denen in dieser Situation der Treffer zum 7:9 gelingt, Chapeau! Danach touchiert der Ball von Robin Jansen das Gehäuse, dann geht es Schlag auf Schlag, Budelmann erhöht auf 7:10, Varel verkürzt umgehend auf 8:10. Varels Trainer Arek Blacha nimmt eine Auszeit, die ihm aber wohl nicht das bringt, was er sich erhofft hatte. Akos Szeles, gerade erst ins Spiel gekommen, nur wenige Sekunden auf der Platte, erzielt das erste seiner insgesamt sechs Tore an diesem Abend. Neuer Spielstand 8:11.

Der Emsdettener Block steht vorbildlich, da ist kein Durchkommen für die Nordlichter die häufig ziemlich ratlos dieser Mauer gegenüberstehen. Das wird von den Schiedsrichtern immer wieder als passives Spiel gedeutet, deren Arm geht hoch um anzukündigen, wenn jetzt keine Aktivität kommt, werden wir Zeitspiel abpfeifen. Unter Druck unterlaufen den Gastgebern dann auch einige technische Fehler.

In der 18. Minute muss Oliver Krechel, der über 60 Minuten eine tolle Partie mit einigen Paraden geliefert hat, hinter sich greifen, weil ihm ein Ball durch die Beine geworfen wurde.

Schrecksekunde dann fünf Minuten vor der Halbzeit, als Emsdettens Kreisläufer Marius Kluwe zum Torwurf ansetzt und die Hand des Gegners, der abwehren wollte, in Kluwes Gesicht landet. Joel Hoppe, der bis dahin mit vier Treffern erfolgreichster Schütze der Heimmannschaft war, erhält die rote Karte und schaut sich fortan das Spiel von der Tribüne aus an. Marius Kluwe kann weiterspielen.

Mit 13:21, also einem komfortablen Vorsprung für das Team um Trainer Lennart Lingener, geht es dann in die Halbzeitpause. Danach sollte dann die Zeit des Fynn Hasenkamp kommen, der noch fünf Treffer erzielen konnte und auch Yannick Terhaer war jetzt mehrfach mit sehenswerten Toren vom Feld erfolgreich. Eric Damböck war fünfmal erfolgreich, Bjarne Budelmann und Marcel Timm stehen mit jeweils vier Treffern in der Torschützenliste, jeweils einmal erfolgreich waren Florian Träger, Luca Klein und Robin Jansen. Insgesamt sieben Zeitstrafen musste der TVE hinnehmen.

Am Ende dann ein nie gefährdeter 29:38 Erfolg für die Emsdettener. Varel war froh, dass der Rückstand einstellig geblieben ist. Für die Gastgeber stand fest, dass hier kein Blumentopf zu gewinnen war, auch in der kommenden Partie gegen Vinnhorst wird man das Nachsehen haben, „aber danach kommen die Gegner, gegen die wir punkten müssen!“, hieß es aus den Reihen der Nordlichter.

Für den TVE waren das zwei wichtige Punkte auf dem Weg zum Endziel. Bei aller Wertschätzung gegeüber dem Gegner, aber hier durfte man nichts Anderes erwarten, wenngleich gerade die sogenannten Kleinen immer mal wieder den Favoriten ein Bein stellen können.

Am kommenden Samstag, 11. Oktober 2025 ist der TV Bissendorf in der EMS-Halle zu Gast.

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