Der Krimi, den die Handballer des TVE in der EMS-Halle zeigten, endet mit einer Punkteteilung. Dank eines späten Tores der Gäste müssen die Emsdettener Handballfans weiter auf den nächsten Sieg warten.
Gleich drei Neuzugänge konnte der TV Emsdetten im Vorfeld der Partie gegen den HSC Elbflorenz 2006 aus Dresden vermelden. Dringend benötigte Kräfte, schließlich zeigte die deutliche Niederlage in Coburg den Verantwortlichen einmal mehr, dass der dünne Kader mit den Ausfällen tragender Säulen wie Langhans, Jansen und Runarsson Probleme bekommt. Inbesondere der Rückraum war bereits in der Hinrunde die Achillesverse des TVE Spiels. Durch die kurfristige Verstärkung bekommt Trainer Sascha Bertow nun neue Wechselmöglichkeiten. Zwei von ihnen waren schon heute in der Halle und sofort mitten drin im Geschehen.
Bereits der Beginn der Partie zeigte, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln sollte. Wilde erste Minuten, Fehlwürfe auf beiden Seiten und ein lautstarker Sascha Bertow begleiteten die Anfangsphase.
Die Emsdettener verschafften sich ab der zehnten Minute einen kleinen Vorteil. Nach zwölf Minuten konnte man erstmals mit zwei Toren in Führung gehen (6:4).
Die Dettener Bank nutzte die neuen Wechselmöglichkeiten. Örn Vesteinsson Östenberg durfte nach 13 Minuten sein Debut geben. Der Neuzugang aus Island wusste trotz Flugmüdigkeit in der Abwehr durch flinke Beine zu überzeugen.
Es gelang den Grün Weißen in Halbzeit Eins einfach nicht, weg zu ziehen und dem Gegner früh den Mut zu nehmen. Insbesondere die Nr 11 der Gäste, Arseniy Buschmann konnte im Mittelblock überzeugen und stellte die Angreifer der Hausherren immer wieder vor Probleme.
Nach 21 Minuten kam in der Halle so etwas wie ein Gefühl dafür auf, dass hier heute etwas gehen könnte. Ein Doppelschlag des TV konnte jedoch nicht dauerhaft in einen höheren Vorsprung umgemünzt werden. Zu gut hielten die Sachsen in der Folgezeit den Gegner weg vom eigenen Tor. Mit 15:12 durfte sich das Team um Kapitän Schliedermann dennoch über einen drei Tore Vorsprung freuen.
In der zweiten Hälfte konnte das Emsdettener Publikum dann Neuzugang Nummer zwei begrüßen. Ole Schramm fügte sich sofort super ins Spiel ein, wusste in der Abwehr durch seinen Einsatz zu überzeugen und konnte sogar im Angriff eigene Treffer landen. So richtig absetzen konnte sich Emsdetten jedoch erst nach 41 Minuten. Nachdem Holzner gefühlvoll zum 22:17 verwandelte, nahmen die Gäste aus Dresden eine Auszeit. Es schien, als würde sich das Spiel in die richtige Richtung bewegen.
Die Gäste gaben jedoch nicht auf, und der TVE half durch vergebene Chancen frei vor dem Tor und Fehler im Anspiel, den Gegner wieder aufzubauen. Stück für Stück arbeitete sich das Team von Gästetrainer Rico Göde wieder heran. Eine hitzige Endphase, in der die Initiative ständig wechselte musste die Entscheidung herbei führen. Als der Gegner nach 54 Minuten auf ein Tor heran gekommen war, nahm Coach Bertow eine Auszeit und gab seine Anweisungen. Den 25:25 Ausgleich konnte sein Team jedoch nicht verhindern. Neuzugang Ole Schramm übernahm in dieser schwierigen Phase verantwortung und konnte sein drittes Tor im ersten Spiel für sein Team erzielen. Maurice Paske im Tor hielt anschließend beim Stand von 27:25 seinen Kasten sauber. Es schien, als sei das Spiel gelaufen. Ein Fehlwurf von Nowatzki gab den Gästen erneut die Chance etwas zählbares mitzunehmen. 37 Sekunden vor Schluss nahm Dresden die letzte Auszeit, Runarsson konnte mit einem Schlagwurf das 28:27 erzielen. Auf der Uhr waren nur noch wenige Sekunden zu Spielen! Durch eine schnelle Spieleröffnung erarbeitete Dresden sich am Ende einen verdienten Punkt. Zwei Sekunden vor dem Ende musste Maurice Paske noch einmal hinter sich greifen. Der Jubel bei den Gästen war natürlich groß, und unterm Strich verdient. Hatten sie doch einen fünf Tore Rückstand aufgeholt.
Was bleibt, ist ein Punktegewinn. Er kann am Saisonende Gold wert sein. Ein Spiel so dramatisch zu verlieren ist natürlich bitter. Die Erkenntnisse, dass die Neuzugänge, obwohl sie nur eine taktische Trainingseinheit mitgemacht hatten wie Sascha Bertow in der anschließenden Pressekonferenz mitteilte, sofort positiv im Spiel helfen können, machen Mut für die nächsten Spiele. Auch Rückkehrer Anton Runarsson machte ein sehr gutes Spiel als Regisseur und Schlüsselspieler im Spielaufbau. Gelingt dem TV Emsdetten den sichtbaren Aufwärtstrend fortzusetzen, wird sich das auch bald in Form von Siegen auszahlen.
Bereits am Mittwoch steht das nächste Spiel zuhause gegen den HSC Coburg an, Nachholspiel des Ausfalls in der Hinrunde. Beginn ist um 19.30 Uhr in der EMS-Halle. Nach derzeitigem Stand werden auch dann wieder 750 Zuschauer in der Halle zugelassen sein.
Maurice Paske 7 Paraden
Oliver Krechel 3 Paraden
Orn Vesteinsson Ostenberg
Yannick Terhaer 3 Tore, 1 x Gelb
Darko Dimietrievski
Jakob Schwabe 1 Tor, 1 x Zeitstrafe
Ole Schramm 3 Tore, 1 x Zeitstrafe
Paul Kolk
Marcel Schliedermann 3 Tore
Dirk Holzner 9 Tore
Freddy Stüber 5 Tore, 1 x Zeitstrafe, 1 x Gelb
Anton Runarsson 2 Tore
Maxi Nowatzki 2 Tore, 1 x Zeitstrafe
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