…sagte ein Besucher in der Galerie Münsterland; er stand vor zwei Bildern, rostrot, mit abstrakten Strukturen. Er hätte aber auch vor einem Vintage-Tischchen stehen können, mit Häuschenskulpturen und alten Lampen oder vor Fotos von ausgelassenen oder herausgelassenen Hunden.
Es gab die verschiedensten Blickwinkel, Einblicke, Augenblicke auf der Vernissage der 11. Ausstellung des Welbergener Kreises in der Galerie Münsterland am gestrigen Sonntag. Es waren Ausblicke auf die unterschiedlichsten Materialien, Techniken, Ansichten was Kunst ausmachen und bedeuten kann. Es ist also kein Zufall, dass der Welbergener Kreis seine Ausstellung in Emsdetten unter den Titel VIEWS gestellt hat; der Plural ist hier bei all der Verschiedenheit wichtig.
23 Künstlerinnen und Künstler haben 34 Exponate platziert. Ausgesucht wurden sie von drei Expertinnen aus dem Kreis Steinfurt, Sara Dietrich (Künstlerische Leiterin des KunsthausKloster Gravenhorst), Ingrid Raschke-Struve (aus dem Vorstand des Kunstvereins Galerie Münsterland) und von Niina Valavuo (Künstlerische Leiterin der Galerie Münsterland). Und die drei sind dem Anspruch vom Blick auf das einzelne Werk und denZusammenhang innerhalb einer Ausstellung gerecht geworden.
Der Vorstandsvorsitzende des Welbergener Kreises, Michael Lohmann, hatte auf die Vielfalt des Begriffes VIEWS in seiner Begrüßungsrede hingewiesen. Eine Vielfalt, die auch das Selbstverständnis des Vereins prägt. Bemerkenswert ist daneben aber auch der Zusammenhalt: „Wer hat Kunst dabei?“ ist die erste Frage, die bei den monatlichen Treffen des Kreises gestellt wird. Der Austausch über die Arbeit ist den Mitgliedern des Kreises wichtig, nicht nur das Potential bei der Außenwirkung.
Vielfalt ist auch das Stichwort, welches die inhaltliche Bandbreite der 34 Präsentationen umfasst: politische Themen, ironisierter Alltag, Auseinandersetzung mit geschaffenen oder gefundenen Materialien, abstraktes neben konkretem und auch, natürlich, die inhaltliche Nutzung unterschiedlichster Techniken.
Der Besuch der Vernissage war trotz des ‚Muttertagssonnenschein‘ bemerkenswert; manches Exponat fiel erst beim dritten Rundgang durch die beiden Räume der Galerie auf. Und das nicht wegen seiner Bescheidenheit, sondern weil mitunter der Blick durch Besucher verstellt war und das ist ja erfreulich.
Vielleicht war ja auch der ein oder andere Besucher durch die „Hinweise“ im Herzen der Stadt, zwischen „Bankenviertel“ und Rathaus auf die Vernissage aufmerksam geworden. In den Fenstern des ehemaligen Porzellangeschäftes Hammer war unübersehbar auf VIEWS hingewiesen und dahinter präsentierten sich erste Erwartungen weckende Objekte.
Die Emsdettener Galerie verbindet sich mit der Stadt. Und dazu gehört auch, dass die Ausstellung wieder mit Aktivitäten für junge Kunstinteressierte begleitet wird. Zwei Workshops werden angeboten für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren (Anmeldung über Stroetmanns Fabrik).
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