Betreuungsnotstand in katholischen Kitas – Verantwortung auf Elternschaft abgewälzt

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Nachdem die katholische Kirche in Emsdetten erst kürzlich die Trägerschaft zweier Kindergärten in Emsdetten aus Kostengründen gekündigt hat, sorgt ein „Personalausfallkonzept“ jetzt für Ärger bei den Eltern. Unser Leser und betroffener Vater Christian Wöste hat uns gebeten, folgenden Leserbrief zu veröffentlichen:

In vielen Emsdettener Kindertagesstätten unter katholischer Trägerschaft herrscht eine prekäre Personalsituation, die zu verstärkten Ausfällen und damit zu Betreuungsnotständen führt.

„Ein neues Personalausfallkonzept des Trägers, welches zum 1. August 2025 in Kraft getreten ist, sieht bei einem Personalausfall von 25% unter der Mindestbesetzung einen tageweisen Betreuungsausschluss von Kindergruppen in einem Rotationsprinzip vor. Dieser Personalausfall ist in vielen Kitas sehr schnell erreicht. Insbesondere wenn man bedenkt, dass bereits genehmigter Urlaub der Betreuungskräfte zu so einem Engpass führen kann. Kurzfristig müssen Eltern sich nun ganztägig Urlaub nehmen, damit sie sich um die Betreuung ihrer Kinder kümmern können. Bei Alleinerziehenden ist diese Situation noch einmal schlimmer. An dieser Stelle wird die Verantwortung des Trägers auf die Elternschaft abgewälzt. Ebenso ist fraglich, ob die in diesem Konzept verankerte, systematische Leistungskürzung mit dem Kinderbildungsgesetz NRW konform geht, da hierdurch der Bildungs- und Betreuungsauftrag verletzt wird. Was es letztlich braucht sind lösungsorientierte Ansätze, welche eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie der betroffenen Elternschaft besser ermöglichen und keinen Fingerzeig der Verantwortlichen auf höhere Verwaltungsinstanzen. Auch die Politik ist hier aufgefordert, durch entsprechende Intervention zur Problemlösung beizutragen.“

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