Eigentlich selbstverständlich für eine Galerie, einem öffentlichen Raum, dieses „Betreten erlaubt“. Aber auf der anderen Seite – schaut man sich die Umgebung der Galerie Münsterland an – sieht man viel, zu viel rot-weißes Flatterband und das versperrt eigentlich den Zugang.
Diesen Eindruck, vermittelt von Niina Valavuo – der Kuratorin der Galerie Münsterland und zu der Ausstellung >Parcours<, Kunst und Design im Dialog, können Emsdettener nachvollziehen: Baustellenatmospähre in den kulturellen Zentren der Stadt kennen sie.

Rot-weißes Flatterband versperrt den Zugang im öffentlichen Raum. Und so war es auch verwunderlich, dass eben diese Sperren auch den Zugang zum zweiten großen Ausstellungsraum der Galerie versperrten.

Aber der Reihe nach. Im ersten Raum der Galerie war Vielfältiges zu sehen. Exponate von 24 Designstudierenden der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Alle Schüler von Prof. Thomas Klegin, der es sich nicht nehmen ließ, jeden seiner „Ehemaligen“ mit seinen Arbeiten vorzustellen. 24 Design- und Kunstobjekte aus den unterschiedlichsten Auseinandersetzungen mit Materialien und Techniken. Begrüßt wurde Prof. Klegin vom Bürgermeister der Stadt Emsdetten, Oliver Kellner, der hier zurecht erkannte, Kunst und Design sind hier in diesen Exponaten eine treffliche Verbindung eingegangen. Die Ausstellung läuft bis zum 26. Januar 2025 und der erste Parcour der 24 sehr unterschiedlichen Exponate kann einen Eindruck von Vielfalt, aber auch Gemeinsamkeiten anbieten.

Der gemeinsame Eindruck der Arbeiten erschließt sich, hört man dem Hintergrundbericht von Thomas Klegin zu. Für ihn ist das Spiel der zentrale Aspekt seiner eigenen Arbeit und natürlich auch der seiner Studierenden. Das Spiel verwischt die Grenzen zwischen dem „Nützlichen“ und dem „nur“ Dargestellten. Der Funktion des Nützlichen wird spielerisch vieles hinzugefügt.
Aber zurück zum „Flatterband“. Nach den Würdigungen der Einzelexponate wurde das Band zum zweiten Raum entfernt. Aber der rot-weiße Eindruck blieb. Und Betreten wurde erlaubt. Leitkegel, Verkehrskegel oder wie die Pylone auch immer offiziell genannt werden, gliedern den gesamten Raum. Bestückt sind sie mit auch rot-weißen, spitzen Stangen, die scheinbar die Richtungen im zweiten Parcours der Ausstellung vorgeben. Scheinbar, denn die Stangen bewegen sich und die Begrenzungen im Raum lösen sich spielerisch auf.

Die rot-weißen Begrenzungen im Umfeld der Galerie lösen jetzt nur noch ein Lächeln aus. Und bald werden sie weg sein.

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