Aus den Personalabteilungen

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Wie auch im vergangenen Jahr 2022 hat sich AllesDetten im Vorfeld der Berufswahlmesse mit den Personalverantwortlichen einiger Aussteller unterhalten, wollte wissen, was man von den Bewerberinnen und Bewerbern fordert, aber auch, was diese erwarten können, sollte es zur Unterschrift des Ausbildungsvertrages kommen.

In diesem Jahr durften wir die Personalabteilung der Firma Greiwing logistic for you GmbH in Greven-Reckenfeld besuchen, haben die Firma Gude GmbH Papier-Verpackung-Logistik in Rheine befragt und wurden in der Zentralschule für Gesundheitsberufe GmbH der Alexianer in Münster ausführlich informiert. Das Personalmanagement der Mathias-Stiftung in Rheine stand uns für Fragen zur Verfügung und abschließend gewährt uns die Stadt Emsdetten noch einen Einblick

Firma Greiwing logistic for you GmbH

Lina Wilde ist Junior Referentin bei der Firma Greiwing logistics for you GmbH in Greven Reckenfeld. Die Firma Greiwing hat bundesweit 21 Standorte und beschäftigt auf diese Häuser verteilt aktuell 52 Auszubildende in sieben verschiedenen Berufen. Dazu gehören Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung, Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatiker/-innen für Systemintegration, Fachlagerist/-innen, Fachkräfte für Lagerlogistik, Berufskraftfahrerinnen und -fahrer sowie Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen. Am Hauptsitz in Greven werden derzeit 18 junge Menschen ausgebildet.

„Wir sind ein Familienunternehmen, bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt!“ betont Wilde, dass Noten zwar wichtig, aber eben nicht alles sind. „Für uns zählt mehr, ob die Bewerberinnen und Bewerber zu unserem Unternehmen passen. Gleichzeitig ist uns besonders wichtig, dass unsere Auszubildenden gerne zur Arbeit kommen und sich bei uns wohlfühlen. Daher unterstützen wir sie vom ersten Tag an und haben für ihre Anliegen stets ein offenes Ohr. Auch nach der Arbeit bieten wir Events an, damit sich unsere Mitarbeitenden abseits der Arbeit austauschen oder einfach ein leckeres Getränk zusammen genießen können.“

Neben einem Diensthandy und – je nach Ausbildungsberuf – einen Laptop oder Tablet, die auch privat genutzt werden können, übernimmt die Firma Greiwing übrigens für alle Mitarbeitenden die Kosten für das ÖPNV-Ticket und die Bücherkosten für die Berufsschule. „Auf unserer Rabattplattform bieten wir unseren Kolleginnen und Kollegen exklusive Shopping-Deals und Vergünstigungen für Veranstaltungen und Freizeiterlebnisse.“

Für Greiwing gilt also die Devise, nur wer in der Freizeit abschalten und sich erholen kann, kommt am nächsten Tag auch wieder motiviert zur Arbeit.

Firma Gude GmbH Papier-Verpackung-Logistik

(Foto: privat)

Saskia Ebbers ist Personalreferentin bei der Firma Gude GmbH. Die originell gestaltete Anzeige, mit der das Rheinenser Unternehmen um Bewerberinnen und Bewerber wirbt, fällt gleich auf: „Die hat unser Chef höchstpersönlich selber gestaltet, der ist in solchen Dingen ganz kreativ.“

Die Firma Gude hat 160 Mitarbeitende, zwölf davon befinden sich derzeit in ihrer Ausbildung.
„Uns ist sehr wichtig, dass wir nur für unseren eigenen Bedarf ausbilden. So können wir das Wissen, was wir den jungen Menschen während der Ausbildung vermitteln, in unserem Unternehmen halten. Somit sind die Übernahmechancen nach der Ausbildung sehr hoch. Während der Ausbildung zeichnet sich bereits oft ab, wo ein Fit zwischen Azubi und Fachabteilung besonders gut ist, sodass wir stets darauf hinarbeiten diesem Fit zu entsprechen und die/den Auszubildende/n nach der Ausbildung dort einsetzen.“ Auch nach der Ausbildung werden die Mitarbeiter individuell in ihren Talenten gefördert.

Auch bei der Firma Gude entscheidet sich ganz viel in den Vorstellungsgesprächen: „Wir führen unsere Vorstellungsgespräche auf Augenhöhe und in lockerer Umgebung und nicht in einer künstlich hergestellten Stresssituation. So erhoffen wir uns möglichst viel von dem wahren Menschen hinter der Bewerbung in entspannter Atmosphäre kennenlernen zu können.“ Im ersten Schritt dienen natürlich die Bewerbungsunterlagen als Entscheidungshilfe. Hier sind die Noten interessant, aber auch nicht entscheidend. Daneben beurteilen wir auch die Aufmachung und Vollständigkeit der Bewerbung.
„Wir schauen gerne, ob es bereits Praktika in dem gewünschten Berufsfeld gab oder die Eltern/Geschwister in ähnlichen Berufsgruppen arbeiten, wodurch bereits eine bessere Vorstellung über den zu erlernenden Beruf besteht.“

Zentralschule für Gesundheitsberufe GmbH

(Foto: privat)

Regula Toellner ist Leiterin der Zentralschule für Gesundheitsberufe GmbH / Alexianer GmbH in Münster. Hier haben wir es zunächst mit einer gänzlich anderen Branche und auch mit einer anderen Größenordnung zu tun. Zusammen mit den Ludgeruskliniken, der Alexianer Münster GmbH und deren Ausbildungspartnern können 500 Ausbildungsplätze angeboten werden. Schwerpunkt sind natürlich die Pflegeberufe.
„Es handelt sich um pflegerische Bereiche die im Raum Münster sowohl den klinischen Bereich wie auch die Langzeitbereiche, die psychiatrischen Bereiche und die ambulanten Bereiche umfasst. Hier stehen interessante Ausbildungsstätten zur Verfügung. Es können Interessierte eine abgeschlossene einjährige Ausbildung zur Pflegefachassitenz absolvieren, sowie die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann  oder in Teilzeit über vier Jahre. Natürlich ist ein duales Studium an der FH Münster ebenfalls  möglich.“

Besonders erfreulich: die Übernahmequote nach der Ausbildung liegt bei 100 % – alle Absolventen bekommen nach erfolgreichem Abschluss ein Jobangebot für eine unbefristete Anstellung.

„Pflege ist nicht nur ein Job sondern eine Haltung Menschen und der Gesellschaft gegenüber.“, daher entscheidet auch hier nicht in erster Linie das Schulzeugnis sondern die positive Grundhaltung den zu betreuenden Menschen gegenüber. Empathi, die Bereitschaft zur Eigeninitiative und Wissensaneignung sollten gegeben sein. Die Ausbildung besteht zu 50 % aus praktischen Einsätzen, die andere Hälfte ist theoretischer Unterricht im Blocksystem.

Mathias-Stiftung Rheine

(Foto: privat)

Andreas Holtmann ist Leiter der Zentrale Schule für Pflegeberufe an der Mathias Stiftung in Rheine. Die Stiftung beschäftigt derzeit etwa 4.400 Mitarbeitende, tatsächlich befinden sich etwa 10 % davon in den verschiedenen Ausbildungen. Ob Pflege, Physiotherapie, die unterschiedlichsten medizinischen Bereiche wie Radiologie, Labor, OP-/Anästhesie-Assistenz, Notfall- oder auch Rettungssanitäter.

Holtmann weiß von Bewerbungen bei denen das eingereichte Zeugnis nicht wirklich die Idealvoraussetzungen bescheinigte, die Personen aber während der Ausbildung zusehends aufgeblüht sind und schließlich sogar als Klassenbeste abgeschlossen haben. „Die Chemie zwischen Arbeitgeber und Auszubildendem muss stimmen, der persönliche Eindruck zählt.“ Und weiter: „Ich glaube, hier kommt es auf die wesentlichen Faktoren maßgeblich an: Freude an der Arbeit mit Menschen, Neugierde, Engagement und natürlich auch mentale Stärke. Im Gesundheitsbereich und insbesondere in der Seniorenhilfe und im Krankenhaus werden auch Auszubildende früher oder später mit Schicksalsschlägen von Patient:innen und Bewohner:innen konfrontiert. Auch wenn Auszubildende in solchen Situationen niemals alleine gelassen werden, ist Resilienz eine wichtige Eigenschaft, die auch über die Ausbildung hinweg geschult und gestärkt wird.“

Stadt Emsdetten

Erzieherin oder Erzieher – ein Job mit Herz, Verantwortung und Perspektive

Erzieherinnen und Erzieher malen, basteln und singen den ganzen Tag – ein Klischee, das längst überholt ist und in keiner Weise den alltäglichen Ansprüchen und Herausforderungen des Berufsbildes entspricht. Denn dieser Job erfordert deutlich mehr: Erzieherinnen und Erzieher sind die pädagogischen Fachkräfte, die die Kinder tagtäglich in ihrer Entwicklung begleiten und unterstützen. Sie haben die kognitive und motorische Entwicklung der Kinder im Blick, bieten gezielte Spiel- und Lernaktivitäten an, führen Elterngespräche über den jeweiligen Entwicklungsstand und arbeiten gemeinsam im Team an der Konzeption der jeweiligen Einrichtung.

Erzieherin oder Erzieher bei der Stadt Emsdetten

Wer hieran interessiert ist, hat in den drei Kinderhäusern der Stadt Emsdetten verschiedene Möglichkeiten, in das Berufsbild einzusteigen:

  • Praxisintegrierte Ausbildung zur/zum Erzieher/in – drei Jahre
  • Praxisintegrierte Ausbildung zur/zum Kinderpfleger/in – zwei Jahre
  • Berufsanerkennungsjahr im Rahmen der klassischen Ausbildungsform zur/zum Erzieher/in – ein Jahr
  • FOS-Praktikum im Rahmen der Fachhochschulreife mit dem Schwerpunkt Gesundheit & Soziales – ein Jahr
  • Bundesfreiwilligendienst – ein Jahr

Eine Ausbildung in diesem Bereich beinhaltet gute Übernahmechancen und Perspektive. Denn auch diese Branche ist vom Fachkräftemangel betroffen.

Die praxisintegrierten Ausbildungen

Daher hat die Stadt Emsdetten die Ausbildungsplätze im Bereich der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher erst kürzlich deutlich erweitert. So werden jährlich mindestens drei Ausbildungsplätze – einer je städtisches Kinderhaus – angeboten. Im Vergleich zur klassischen Ausbildungsform erhalten die Auszubildenden hier ab dem ersten Tag ein monatliches Gehalt. Im Wechsel lernen sie entweder vor Ort in der Einrichtung oder in der Schule. Das Berufsanerkennungsjahr der klassischen Ausbildungsform ist in den drei Jahren bereits integriert. Während der Ausbildungszeit lernen sie alles, was sie im späteren Berufsleben bei der pädagogischen Arbeit mit Kindern sowie für die Zusammenarbeit mit Eltern und im Team wissen müssen.

Auch die praxisintegrierte Ausbildung zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger wird bei der Stadt Emsdetten seit dem Jahr 2021 mit ein bis zwei Plätzen jährlich angeboten.

Parallel zum Ausbildungsplatz müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber einer praxisintegrierten Ausbildung auch um einen Schulplatz bewerben. Die Ausschreibung der Ausbildungsstellen sowie der Schulplätze folgt Ende des Jahres.

Noch unsicher?

Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob eine Ausbildung in diesem Bereich das Richtige ist, hat im Rahmen des FOS-Praktikums oder des Bundesfreiwilligendienstes zudem die Möglichkeit, den Beruf zunächst näher kennenzulernen. Nicht selten folgt bei den jungen Menschen anschließend dann direkt der Einstieg in die praxisintegrierte Ausbildung.

Interesse geweckt? Weitere Informationen sind auf www.emsdetten.de/karriere zu finden.

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