Das wars! Aus der Traum von der Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga. Der TV Emsdetten spielt nur 25:25 Unentschieden im Heimspiel gegen den TuS Ferndorf und hat nun Planungssicherheit: Auch in der nächsten Saison steht die dritte Liga auf dem Plan.
Eine ausverkaufte EMS-Halle, die letzte Chance ein Ticket für ein Endspiel am letzten Spieltag zu sichern. Der Druck auf die Konkurenz im Kampf um den Aufstieg sollte so hoch wie möglich gehalten werden: Was sich Fans und Mannschaft im Vorfeld vorgenommen hatten war aller Ehren wert. Gehalten wurde davon nichts. War der Start mit einer 2:0 Führung noch auf dem Papier geglückt, so konnte jeder Zuschauer in der Halle schon sehen was ihn erwartet: Die Gäste aus dem Kreuztal kamen nicht durch die Deckung des TV Emsdetten. Schafften sie es doch mal durch, stand Oliver Krechel im TVE Tor und vernagelte seinen Kasten. Ein Gegner, für den es um nichts mehr geht spielt auswärts vor ausverkauftem Haus und tut sich schwer. Und der TVE? Spielte mit angezogener Handbremse.

Zwar hielt die Führung, das war aber vor allem den Gästen zu verdanken denen genau wie den Dettenern am Sonntagabend jeglicher Killerinstinkt fehlte. Ja, der in den vergangenen Wochen überragende Robin Jansen fehlte dem Team von Trainer Sascha Bertow. Das war in jeder Spielminute, insbesondere in jedem Angriff zu sehen. Und ja, auch der Emsdettener Junge auf Rechtsaußen, Yannick Terhaer kam angeschlagen in die Partie, musste später auch die Segel streichen und zuschauen. Das erklärt dennoch nicht diesen Auftritt des TVE in weiten Teilen des ersten Durchgangs. Nie in dieser Spielzeit haben die Fans der Grünen eine derart hohe Anzahl technischer Fehler sehen müssen. Auch vor dem Tor des Gegners leisteten sich Bertows Schützlinge immer wieder Nachlässigkeiten, vergaben auch Torchancen aus aussichtsreichen Positionen. Dass er damit nicht einverstanden war, ließ Bertow sein Team bei einer Auszeit wissen. So laut, dass der Rest der Halle es auch wusste.
Die Halbzeitführung von 13:10 Toren war schmeichelhaft. Aber egal! Schließlich ging es darum, die zwei Punkte unbedingt mitzunehmen. Und sei es ein noch so dreckiger Sieg.
Wie es ausschaut, kann der TV Emsdetten diese Saison kein wichtiges Spiel ohne Krimi über die Bühne bringen. Denn der Gegner wurde auch im zweiten Durchgang eingeladen, hier doch mitzuspielen und zu Chancen zu kommen. Und je öfter Ferndorf eingeladen wurde hier im Spiel zu bleiben, desto mehr zeigten die Gäste auch ihre ohne Zweifel vorhandene handballerische Klasse. Sie zeigten nun tolle Anspiele, motivierten sich gegenseitig, waren auch auf der Bank voll unter Strom. Das zahlte sich aus: Nach 43 Minuten stand eine 17:16 Führung für die Gäste auf der Anzeigentafel.
Die EMS-Halle wachte nun auf, auch die Spieler in Grün wollten noch um ihre letzte Chance kämpfen und stemmten sich gegen die Niederlage. Das Spiel wurde gedreht. Und als Nick de Kuyper nach über 53 gespielten Minuten und seinem Treffer zum 23:20 jubelnd abdrehte, dachten wohl die wenigsten daran, dass hier noch etwas abgeschenkt wird.
Der TuS Ferndorf bewies in einem Spiel in dem es für sie um nichts mehr ging große Moral, zwang den TV Emsdetten mit einem Doppelschlag von Marko Karaula dann noch in eine heiße Schlussphase. 15 Sekunden vor dem Ende traf Anton Runarsson in seinem letzten Heimspiel für Emsdetten zur 25:24 Führung. Das muss es doch gewesen sein! Nein: Marko Karaula erzielte seinen insgesamt fünften Treffer für die Gäste vier Sekunden vor Schluss. Das TuS Tor war leer, doch der Wurf von Mateusz Piechowski wurde geblockt. Der letzte Wurf von Jakob Schwabe ging nur an die Latte: Der Traum von der Rückkehr in die zweite Handball Bundesliga war dahin.
Bevor ein neuer Anlauf richtung Aufstieg genommen werden kann, muss der TV Emsdetten nächste Woche noch bei der HSG Hanau antreten. Dort ist am Samstag um 19:30 Uhr Anpfiff. In einem gesonderten Beitrag wird AllesDetten nach dem Saisonende noch einmal diese Spielzeit aufarbeiten und zeigen, warum der verpasste Aufstieg kein Beinbruch für den Handballstandort Emsdetten sein muss.
Nach Spielende wurden dann noch die Spieler offiziell verabschiedet, die den TVE nach Saisonabschluss definitiv verlassen werden: Nick de Kuyper (7 Spiele / 2 Tore), Mateusz Piechowski (16 Spiele / 9 Tore), Anton Runarsson (65 Spiele / 140 Tore), Lutz Weßeling (26 Spiele / 25 Tore), Ole Schramm (43 Spiele / 118 Tore), Gabor Langhans (11 Spiele 46 Tore – bleibt dem TVE als Trainer im Jugendbereich erhalten), Marcel Schliedermann.



































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