…Fördermanager der Stadt Emsdetten. Ursprünglich hat es geheißen, die Stelle in der Emsdettener Stadtverwaltung wird eingerichtet, wenn sie sich rechnet – also quasi selbst bezahlt macht. Mittlerweile hat Blum in seinen gut zwei Jahren Tätigkeit für Emsdetten ca. 12 Millionen Euro Fördergelder nach Emsdetten geholt. Förderungen durch die EU, durch den Bund, durch das Land NRW oder auch den Kreis Steinfurt. Fördergelder, die anderen Kommunen nicht zur Verfügung stehen, weil sie einfach nicht wissen, dass es entsprechende Fördertöpfe gibt.
Die Stelle hat sich also mehr als bezahlt gemacht. Darüber hinaus ist die Erfolgsquote erfreulich hoch: 97 % aller gestellten Anträge werden positiv beschieden, die Gelder bewilligt.
„Fördertopf“ heißt, beispielsweise das Land NRW stellt Gelder für bestimmte Maßnahmen zur Verfügung. Gelder, mit denen die Landesregierung Projekte umgesetzt wissen möchte um ein politisch gestecktes Ziel zu erreichen.
Da kommt es darauf an, dass die Anträge den Fördergeber überzeugen. Als erstes müssen natürlich gewisse Förderrichtlinien eingehalten werden. Wenn es beispielsweise darum geht, dass Schulsanierungen gefördert werden, auf den neuesten Stand gebracht werden, wie aktuell bei der Wilhelmschule, dann wird so eine Maßnahme in zwei Abschnitte geteilt, Sanierung und Neubau.
Bei jedem Antrag ist eine enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Fachdienst innerhalb der Stadtverwaltung zwingend notwendig, denn nur die können den Antrag sachlich begründen. Die voraussichtlichen Kosten für die Umsetzung eines Projektes müssen nachgewiesen werden, es müssen also Angebote eingeholt werden oder Kalkulationen offen gelegt werden. Während der Umsetzungsphase des Projektes müssen dann die tatsächlich angefallenen Kosten nachgewiesen werden. Die Umsetzung muss innerhalb einer weiteren gesetzten Frist erfolgen. Dann muss über einen vorher bestimmten Zeitraum die Nachhaltigkeit des Projektes nachgewiesen werden. Wird auch nur ein Punkt dieser Richtlinien nicht eingehalten, kann es dazu führen, dass die gezahlten Fördergelder ganz oder teilweise zurück gezahlt werden müssen.
Natürlich können während der Planungs- und später auch Bauphase sich Kosten entwickeln. So lag bei der „Feldmann-Brücke“ die erste Kostenschätzung im Juli 2018 bei 200.000,– €, im September 2021 362.400,– €. Als förderfähig wurde letztlich die gesamte Summe anerkannt, – auch das ist nicht immer so. In diesem Fall übernimmt der Bund 80 % der Kosten, das Land NRW 10 %, die verbleibenden 10 % muss die Stadt Emsdetten selber tragen.
Dabei kann ein Förderbescheid über 943,08 €, wie jetzt im Januar vom Kreis Steinfurt aus dem Denkmalförderprogramm, lauten, oder eben auch über 1.759.050,– € vom Bund für die technische Sanierung (2. Bauabschnitt) der EMS-Halle.
Aus der Liste der aktuellen Förderungen hier nur einige Beispiele:
- Begrünung Rathausplatz (mobile Bäume) 138.658 € = 100 % (Land NRW)
- Digitalisierung Bibliothek 45.000 € = 90 % (Bund)
- Ausbau Warnsysteme 115.000 € = 80 % (Bund)
- Blumenwiesen für Emsdetten 109.582 € = 100 % (EU)
- Endgeräte Lehrkräfte 144.000 € = 100 % (Land NRW)
- Bushaltestelle „Gitterstar“ 24.100 € = 90 % (Land NRW)
- Lüftungsgeräte an Schulen (mobile Geräte) 112.500 € = 100 % (Land NRW)
- Kleinspielfeld KKS 183.000 € = 90 % (Bund + Land NRW)
- Radweg Alber-Haverkamp-Weg (1. Abschnitt) 141.600 € = 90 % (Bund + Land NRW)
- Schulhof Schule Hollingen 84.490 € = 100 % (EU)
- Straßendeckensanierung „Am Strietbach“ 57.800 € = 85 % (Land NRW)
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In der Zeit „vor Blum“ war es üblich, dass die jeweiligen Mitarbeiter der Fachdienste sich in ihrer Planungsphase auch nach möglichen Fördertöpfen umgesehen haben. Das war jedoch nicht deren originäre Aufgabe und so sind da schon mal einige Möglichkeiten nicht erkannt worden. Dafür jetzt die Stelle des Fördermanagers. Die übrigens auch mehr und mehr Einzug in anderen Städten und Gemeinden findet. Die Konkurrenz wird also größer, doch da Emsdetten hier eine Vorreiterrolle eingenommen hat, sind schon viele Mittel nach Emsdetten geflossen und die bislang gemachten Erfahrungen dürften sicherlich auch hilfreich bei weiteren Antragstellungen sein.
Das Fördermanagement rund um Joscha Blum ist Teamarbeit, bei ihm laufen die Fäden zusammen, jedoch ist er in allen Punkten auf die Expertisen der Fachdienste angewiesen.
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