In der vergangenen Woche ging es hoch her bei AllesDetten. Das abgegebene Statement unserer Redaktion zum Thema „Gendern“ in redaktionellen Texten hat für einige Diskussionen gesorgt. „So viel geballte Rückmeldung hatten wir zuletzt bei den Kommunalwahlen 2020.“
„Wenn wir es nicht angekündigt hätten, sondern einfach zur alten Schreibweise zurückgekehrt wären, gäbe es vermutlich keine so deutliche Diskussion.“

Unser Leser Thomas S. fühlt sich durch die Entscheidung ebenfalls in seiner Sichtweise bestätigt und kommentiert unter dem betreffenden Bericht: „Das ist sehr gut und entspricht genau meiner Ansichtin“ und parodiert durch seine Wortneuschöpfung die Ausmaße, die das Gendern mitunter mit der Sprache annehmen kann. Ein klares Statement zum geschlechtsspezifischen Abändern der Sprache kam auch von Rolf S.:
„Danke für diese Reaktion an allesdetten.de. Das ist auch ein Gedankengut, welches sich auch andere Medien u. Beratungskreise nicht zu schade sein sollten. Ich lehne jedes Gendern ect. vehement ab (auch Werbung) und verzichte auf Käufe/Abbos/Geschäfte dieser Spracherfindung. Wem das nicht passt kann mich gerne aus der Freundesliste/Kundenkartei streichen…. bevor ich das mache.“

Einer der genannten Gründe für die Entscheidung der Chefredaktion liegt darin, dass selbst Wörter, die keine geschlechtsspezifische Aussage haben bereits gegendert werden und dies immer wieder zu Stolpersteinen im Lesefluss führe.
Aber nicht alle Reaktionen sind so blumig ausgefallen. So kritisiert unsere Leserin Natalie die Entscheidung: „Ein Schritt rückwärts. Gut, dass sich hier viele Personen äußern, die generell in der „üblichen Form“ angesprochen werden. Spiegelt das Problem wider.“.

Ein sehr ausführlicher Kommentar der Entrüstung kam von Erika Leuteritz. Sie ist Beauftragte der „Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt“ der Stadt Emsdetten und engagiert sich für Gleichstellung als Querschnittsaufgabe. An der Uni Bochum unterrichtet sie Studierende in Interkultureller Kommunikation. Dort stehe die Anwendung gegenderter Sprache außer Frage, schreibt sie. Was offen bleibt, ist aber wie künftig gegendert werden soll?

Diskussionsbedarf in lokalen Social-Media Gruppen
Generell teilen wir unsere AllesDetten- Berichte auch in den sozialen Medien, insbesondere auf Facebook hatte der besagte Bericht für einige Interaktionen gesorgt. Ein paar aussagekräftige Kommentare haben wir euch herausgesucht:
In den facebook-Gruppen „Neues in Detten und Umgebung“, „Du kommst aus Emsdetten, wenn…“ und „Wir sind Reckenfeld“ wurde heiß mitdiskutiert, kritisiert und applaudiert.
An dieser Stelle bedankt sich AllesDetten für die zahlreichen Reaktionen und die Treue unserer Leserschaft.
Von „Ihr seid ja altbacken“, bis „völlig überflüssig“ und „Endlich traut sich einer!“, zitiert der Redaktionschef.
Die Reaktionen in Zahlen
Stand 12.01.2022 morgens, hat es in den verschiedenen Gruppen, in denen der Bericht geteilt wurde, insgesamt 443 Reaktionen in Form von Emojis gegeben. Davon war lediglich ein Emoji mit einer Träne im Auge. 442 Mal gab es also den „Daumen hoch“. 228 davon (also knapp über die Hälfte) waren weiblich.
Resümee
„Dass es hier so eindeutig ist, hätte ich auch nicht gedacht. Hätte mehr Ausgewogenheit erwartet.“, kommentiert Manfred Schwegmann vom Team AllesDetten die Zahlen. Diese sind natürlich nicht repräsentativ, spiegeln aber dennoch ein Stimmungsbild ab. „Die meisten sind ja nicht dagegen, nur bevorzugen sie die alte Form weil sie es irgendwann mal so gelernt haben und daran gewöhnt sind“, kommentiert Schwegmann die Aussagen unserer Leserschaft.
AllesDetten Leser Patrick ist sich sicher, das Gendern, wird kommen, so oder so:
„Sprache hat sich schon immer weiterentwickelt. Wer sich darüber aufregt sollte sich mal informieren, es ist etwas ganz Normales. Irgendwann wird man nicht mehr um das Gendern herumkommen. Gibt schlimmeres. (…).“
Und weil Sprache sich weiterentwickelt und das Gendern in Zukunft wohl für alle unumgänglich wird, hat Tanja Heuer, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emsdetten AllesDetten zum Gespräch gebeten. Hierüber berichten wir am morgigen Mittwoch.













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