Der TV Emsdetten hat die Hinrunde der Saison 2021/2022 beendet. Statt der zuletzt drei Niederlagen hätte man sich sicher einen anderen Jahreswechsel gewünscht. Warum sich Siege mit 14 Toren Unterschied und Spiele, in denen nur 18 Tore geworfen werden die Klinke in die Hand geben, versuchen wir mit einer kleinen Analyse der Hinrunde und ihrer Umstände nachzuvollziehen.
Ein alles entscheidender Faktor sitzt auf der Bank, das heißt, häufig steht oder läuft er: Sascha Bertow. Er hat das Team bereits in den letzten Spielen der vergangenen Saison betreut – und gerettet.
Handball ist ein extrem schnelles Spiel in dem es unerlässlich ist, dass die Spieler sich verstehen und wissen was der jeweils andere gleich vor hat. Im vergangenen Jahr hatte man mit Aaron Ziercke, später Peter Portengen und zuletzt mit jenem Sascha Bertow zum Saisonende gleich drei Trainer. Kontinuität auf der Bank geht anders, und alle drei Trainer dürften ihre eigenen Vorstellungen davon haben bzw. gehabt haben, wie ihr Team Handball spielen soll. Peter Portengen war ein Trainer der extrem viel gewechselt hat und Wert darauflegte, dass seine Spieler auch noch in der letzten Minute gut erholt sind. Sein Spiel war schnell und torreich. Dies ging allerdings zu Lasten der Defensive. Nicht selten warf sein Team auch auswärts 35 und mehr Tore. Allerdings fing man sich eben auch gern mal 40+ Tore hinten ein. Sascha Bertows bisherige Amtszeit zeichnet sich eher durch eine bärenstarke Defensive aus. Es wird versucht, den Gegner in seinen Angriffen von guten Wurfpositionen weg zu halten. Das danken ihm Maurice Paske und Oliver Krechel, die auch deshalb immer wieder in der Lage sind den Kasten zu vernageln.
Das größte Kompliment, welches man einem Trainer machen kann ist, dass man seine Handschrift erkennen kann. Bertow versucht den Gegner in seinen Angriffen immer wieder vor Probleme zu stellen. Die offensive 4-2 Deckung kam insbesondere nach Auszeiten des Gegners gern zum Einsatz, um sie vor Probleme zu stellen und deren eben besprochenen Angriffsplan schon im Keim zu vereiteln.
Die zweite Sache die den diesjährigen TVE vom Team der Vorsaison unterscheidet, ist das Personal selbst. Mit Konstantin Madert ist eine Konstante im Tor gegangen, Oliver Krechel und Maurice Paske wissen den Verlust gemeinsam aber mehr als gut auszugleichen. Insbesondere Maurice Paske scheint diese Saison mehr Selbstvertrauen zu haben und wirkt sicherer als im letzten Jahr.
Auf den Außenbahnen hat Dirk Holzner in den vergangenen Partien Probleme richtig ins Spiel zu finden. Auch die Siebenmeter wurden nicht immer sicher verwandelt. Dirk Holzner ist aber ein erfahrener Mann und absoluter Leistungsträger des Teams. Ein Wiederfinden seiner Form wäre für die Rückrunde extrem wichtig. Seine Tore sind unerlässlich.
Führungsspieler erkennt man aber nicht nur daran, dass sie konstant ihre Leistung abliefern. Sie sind auch da um Lücken zu füllen, die andere Spieler durch ihren Ausfall oder einen schlechten Tag hinterlassen. Hier zeigt Yannick Terhaer, dass er in dieser Hinrunde einen großen Schritt gemacht hat. Immer anspielbar, eine gute Wurfquote und konstante Leistungen zeichnen unseren Rechtsaußen bisher aus. Außerdem trafen in den letzten beiden Partien alle Siebenmeter von ihm ins Tor. Er übernimmt Verantwortung, wo es nötig ist.
Tolle Abwehr, kreativer Trainer, super Torhüterduo. Man könnte meinen, zum Jahreswechsel hätten die Grün-Weißen eine tolle Zeit. Warum das nicht so ist, erläutern wir diese Woche im zweiten Teil unserer Saison-Analyse.
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