Dieses Konzert hat (erneut) begeistert

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(Foto: Fisseler)

Es war schon weit vor 19 Uhr, als sich vor der Marienkirche quer über den Platz eine Warteschlange bildete, die bis auf die andere Straßenseite anwachsen sollte. Als sich dann um 19 Uhr das Portal öffnete, konnten die über 500 Gäste des Kirchenkonzertes sich in den Kirchenbänken platzieren – ausverkauft – da passte keine Kirchenmaus mehr dazwischen.

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Es empfahl sich in diesem hohen Gebäude durchaus, eine wärmende Jacke dabei zu haben, man würde jetzt bis 22 Uhr still in den Bänken sitzen, ohne Bewegung. Dass den Besuchern im Laufe des Abends noch mehr frösteln würde, davon hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand eine Ahnung.

(Foto: Fisseler)

Ein Kirchenkonzert der besonderen Art, – ein Jubiläumskonzert: 25 Jahre EMS-Highlander. Dudelsäcke im tiefsten Münsterland – aber nicht, wie es vor einem Vierteljahrhundert mal angefangen hat, als Idee aus einer Bierlaune heraus. Die heutigen EMS-Highlander haben sich gemausert, sind zu einem Klangkörper geworden, der es mit den „echten“ schottischen Drums and Pipes Bands aufnehmen kann. Sie bereichern mittlerweile die unterschiedlichsten Veranstaltungen von der kleinen Geburtstagsfeier bis zum großen Tattoo, vom Kleingarten bis zur Köpi-Arena in Oberhausen und auch schon in internationalen Hallen außerhalb Deutschlands.
Die Geräuschkulisse in der Marienkirche wird schlagartig ruhiger als von hinten das Kommando des Drum Major Jörg Hillebrand erschallt: „Pipes and Drums: Quick Step March!“ „Scotland the Brave“ erschallt, als fast 30 Personen im Kilt durch den Mittelgang des Kirchenschiffes in Richtung Altarraum marschieren.

Hillebrand ist nicht nur Drum Major sondern auch Moderator des Abends. Ein besonderer Gruß geht an die Vertreter des ASB-Wünschewagens denn ein Großteil des Erlöses aus diesem Konzert soll dieser Einrichtung zur Verfügung gestellt werden. Günter Kemper als Vertreter des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) stellt das Projekt kurz vor und bedankt sich bei allen Akteuren des Konzertes und den Spendern für die Unterstützung.

(Foto: Fisseler)

Hillebrand verspricht viele Klassiker aber auch einige Überraschungen. Zu den Klassikern gehören „When the Pipers Play„, „Amazing Grace„, „Highland Cathedral“ oder auch das Lieblingsstück des Verfassers dieser Zeilen, „Mull of Kintyre„.

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Zu den Überraschungen gehörten definitiv die Kombinationen der Pipes & Drums Band mit Oboe bei „Gabriel’s Oboe“ mit Solistin Ann Kathrin Kösters sowie das Zusammenspiel mit dem Bariton-Horn bei „Der mit dem Wolf tanzt“ mit Solistin Silke Schütte. Die Harmonie der unterschiedlichen Instrumente war unerwartet hoch, begeisterte das Publikum.

(Foto: Fisseler)

Absolutes Highlight auch die Gesangseinlagen von Karin Schulten und Thomas Attermeyer. Beeindruckend der Gedichtvotrag, der dann in eine Art Sprechgesang überging („Scots Wha Hae„).

Spätestens beim „Halleluja„, gesungen von Karin Schulten, unterstützt von Bastian Höping am Keyboard und später stieg dann die Band mit ein, lief es dem Publikum eiskalt den Rücken herunter, der Moment, wo es den Leuten frösteln sollte – und tat.

Die Goosebumps waren immer dann spürbar, wenn nach Soli beispielsweise auch von Pipe Major Babsy Schnieders der Übergang auf die ganze Band erfolgte. Der Klangkörper war dann so voluminös, so massiv, dass selbst die Glocken im hohen Turm der Marienkirche vor Ehrfurcht erstarrt sein dürften.

(Foto: Fisseler)

Nach der Pause starteten die Pipes in den Arkaden im hinteren Teil des Altarraumes mit „Lonely Loch Nan Eun„. Der Sound der aus dieser Aufstellung in den Kirchenraum drang, hatte gefühlt noch mehr Wirkung als die Positionierung im vorderen Bereich vor dem Altar.

(Foto: Fisseler)

Die Akustik der Marienkirche, die Programmauswahl und die Darbietung durch die EMS-Highlander waren ein tolles Erlebnis, sicherlich dürften oder sind bereits unzählige Videos geteilt worden, denn Handys wurden eigentlich den ganzen Abend über in einer Vielzahl aus den Bänken in die Höhe gestreckt.

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