Heute nun das dritte Gespräch mit den Bürgermeister-Kandidaten, in diesem Fall der SPD-Kandidatin Eva Nie. Die Reihenfolge, in der wir die Interviews veröffentlichen entspricht der Reihenfolge in der sie am 14. September 2025 auf dem Stimmzettel stehen. Diese wiederum richtet sich nach dem Ergebnis, welches die Partei, für die sie antreten, bei der letzten Kommunalwahl im September 2020, erzielen konnte. Die Interviews haben alle bereits stattgefunden, bevor das erste veröffentlicht wurde.
Eva Nie ist gebürtige Emsdettenerin, hat während ihrer Kindheit und Jugend in der Berge gewohnt, war dann fast 20 Jahre in Großbritannien tätig, hat dort eine Menge Berufs- und Lebenserfahrung sammeln können. Mit dem Brexit zog es sie mit ihrer Familie (ihr Mann und zwei Töchter) zurück nach Deutschland. Mittlerweile wohnt sie in Hollingen, wo sie auch als Wahlkreiskandidatin auf dem Stimmzettel stehen wird.

Als Kind hat sie in den Sängerlust-Chören mitgewirkt, hatte unter der Leitung von Dirk von der Ehe Auftritte in Moskau, Helsinki und auch bei der EXPO2000 in Hannover. Später dann war sie als Leiterin verantwortlich für einige KJG-Ferienfreizeiten. 2001 Abitur, bis 2009 Architektur-Studium in Oxford und Edinburgh anschließend bis 2019 Studium und Arbeit im mittleren Management der Royal Bank of Scotland. Nach weiteren Zwischenstationen ist Eva Nie mittlerweile selbständige Unternehmensberaterin. Seit 2020 ist sie in Emsdetten kommunalpolitisch tätig. In die große Politik, Düsseldorf oder Berlin, möchte sie aber nicht, verrät sie uns im Gespräch: „Hier vor Ort kann man noch etwas bewegen, da ist man mittendrin, weiß, was den Menschen auf der Seele liegt.“ Der Kontakt zur Bevölkerung ist ihr wichtig.
„Immer die Augen offen für Möglichkeiten!“ lautet ihre Devise und bekundet damit, stets auf der Suche nach Lösungen und noch besseren Lösungen zu sein.
Geduld ist nicht wirklich ihre größte Tugend, im Gegenteil, sie gibt offen zu, sehr ungeduldig zu sein, ist „großer Fan von schnellen Entscheidungen“.
Und genau da könnte ihr Wesen, geprägt von der freien Marktwirtschaft, bei einem Wechsel zur Leitung einer öffentlichen Verwaltung, auf Herausforderungen stoßen. Hinzu kommt die Politik, die häufig, bevor etwas beschlossen wird, aus Vorsicht doppelt und dreifach diskutiert. „Das dauert einfach alles zu lange – einfach mal machen!“ scheut sie sich auch nicht davor, möglicherweise mit etwas zu Scheitern.
„Aktuell könnte die Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus etwas besser laufen.“ bemängelt Eva Nie die fehlende Transparenz in vielen Dingen und führt auch gleich ein Beispiel an: „Warum macht man nicht öffentlich, was das Taubenproblem jeden Monat für Kosten verursacht. Da gibt es rechtskräftige Urteile die nicht vollstreckt werden können, Auflagen gegen die munter verstoßen wird und die Stadt zahlt kräftig drauf.“
Besonders wichtig ist ihr, und das ist als Unternehmensberaterin ja nicht anders zu erwarten, die Arbeitsweise im Rathaus unter die Lupe zu nehmen. Während der ersten 100 Tage im Amt möchte sie einige Abläufe untersuchen und optimieren. Der Bürger darf nicht länger Bittsteller sein sondern Service-Empfänger.
Eva Nie hat die Gabe, komplexe Dinge, komplizierte Vorgänge leicht verständlich darzustellen und genau das möchte sie auch, dass die Bürger das künftig im Rathaus erfahren.
Richtig abschalten vom ganzen Alltagstrubel kann sie morgens um 6 Uhr: „Wenn die Familie noch schläft, dann fahr ich zum Reitstall und versorge das Pferd.“
Was sie an Emsdetten mag? Die großen Events, bei denen viele Menschen zusammenkommen, sich austauschen, miteinander Feiern, gemeinsam Dinge erleben: „Die Lange Nacht beispielsweise, oder auch Detten rockt, die Handballspiele, das Weinfest…“ Als sie mit ihrer Familie noch in Schottland lebte, sind sie oft über Karneval nach Emsdetten gekommen.
Zum Schluss gesteht sie noch ein: „Kochen ist nicht so meins.“, sie probiert aber gerne mal aus, von Pommesbude bis 5-Sterne-Restaurant, – je nach Anlass.
Ihr Aufruf an die Wählerinnen und Wähler: „Schauen Sie sich die Kandidaten gut an und entscheiden Sie für sich, wem Sie zutrauen, künftig in Emsdetten die Aufgaben lösen zu können!“
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