Knapp 40 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer aus dem Kreis Steinfurt folgten der Einladung zum 39. kreisweiten Unternehmerfrühstück – einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen und der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt). Gastgeber in der vergangenen Woche waren das Christiani Kompetenzzentrum Rheine sowie die OptiTime GmbH & Co. KG, die den Gästen spannende Einblicke in ihre Arbeit boten.
Landrat Dr. Martin Sommer zeigte sich in seiner Begrüßung erfreut über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Kreis Steinfurt. Trotz globaler Herausforderungen und anhaltender Unsicherheiten verzeichne die Region eine positive konjunkturelle Entwicklung. Persönliche Gespräche mit Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern, der Austausch beim jüngsten Konjunkturgespräch des Kreises Steinfurt im Juni sowie der aktuelle Prognos-Zukunftsatlas 2025 seien Merkmale eines vielversprechenden Aufwärtstrends. Dr. Sommer verdeutlichte das anhand konkreter Zahlen: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis ist auf über 172.000 gestiegen. Darüber hinaus liegt die Arbeitslosenquote bei nur 5,2 Prozent und damit deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 7,8 Prozent. Auch beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf verzeichnet der Kreis mit einem Plus von 113 Prozent in den letzten 25 Jahren eine überdurchschnittliche Entwicklung (Deutschland gesamt: + 101 Prozent; NRW: + 71 Prozent). Im Zukunftsatlas 2025 der Prognos AG wird dem Kreis Steinfurt ebenfalls eine dynamische Entwicklung bestätigt. „Der Kreis Steinfurt ist Teil des wirtschaftlich stabilen und wachstumsstarken Münsterlandes und entwickelt sich kontinuierlich positiv – der Kreis Steinfurt ist zukunftsfähig aufgestellt“, so das Fazit von Dr. Sommer.
Gustav Deiters, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Steinfurt und Geschäftsführer der Crespel & Deiters Group, schloss sich der positiven Einschätzung an. Gleichzeitig unterstrich Deiters die Verantwortung der IHK, sich als Stimme der Wirtschaft aktiv in politische Debatten einzubringen. Die neue Bundesregierung stehe vor einer gewaltigen Aufgabe, um der Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen – neben dem Fachkräftemangel beschäftigen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen nach wie vor die Unternehmen. Es müssten also in wichtigen Feldern dringend die Weichen gestellt werden: die Bürokratie entschlacken, Investitionen erleichtern, Energiekosten senken sowie Genehmigungs- und Planungsverfahren beschleunigen. „Bürokratie ist ein großes, sehr allgemeines Wort. Wir brauchen aber ganz konkrete Beispiele, um wirksam anzusetzen, so Deiters. Daher habe die IHK Nord Westfalen den Bürokratiemelder eingerichtet – ein niedrigschwelliges Instrument, mit dem Unternehmen ihre konkreten Hemmnisse melden können. „Ihre Rückmeldungen aus der Praxis sind für uns unverzichtbar, um in politischen Gesprächen fundiert auftreten zu können“ appellierte er an die anwesenden Unternehmen.
Ein weiteres zentrales Thema beim Unternehmerfrühstück war die Fachkräftesicherung. Deiters berichtete von sehr positiven Erfahrungen im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit Honduras: Die IHK Nord Westfalen unterstützt junge Menschen aus dem zentralamerikanischen Land beim Einstieg in die duale Ausbildung in der Region. Erste Auszubildende sind bereits erfolgreich gestartet, weitere Praktikantinnen und Praktikanten werden im November erwartet. Die jungen Menschen seien sprachlich gut vorbereitet und auch fachlich überzeugend.
Im Anschluss stellten sich die gastgebenden Unternehmen vor: Die Firma Christiani bietet umfassende Lösungen für die technische Aus- und Weiterbildung – von Fachbüchern und digitalen Lernmedien über Schulungssysteme bis hin zu modernen Schulungsräumen. Bei einer Führung mit Reiner Kleinberns durch das 1.600 Quadratmeter große Kompetenzzentrum konnten sich die Gäste selbst ein Bild von der hohen Qualität und Vielfalt der Bildungsangebote machen.
Die Firma OptiTime GmbH & Co. KG entwickelt maßgeschneiderte Softwarelösungen, die insbesondere Bauunternehmen bei der Planung, Zeiterfassung und Prozessoptimierung unterstützen. Geschäftsführer Frank Asche brachte es mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: „Wenn Sie auf dem Weg in den Urlaub im Stau stehen, dann hat das indirekt auch mit uns zu tun – unsere Software ist in vielen Straßenbauprojekten im Einsatz.“
Mit besten Wünschen für die bevorstehende Sommerzeit verabschiedete WESt-Geschäftsführer Christian Holterhues die Gäste. Er dankte den beiden gastgebenden Unternehmen für die gelungene Veranstaltung und betonte, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik für die Weiterentwicklung der Wirtschaft im Kreis Steinfurt sei.

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