Mehr als 100 Wildtiere vor dem Mähtod gerettet

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(Foto: privat)

Dank des Einsatzes moderner Drohnentechnologie und zahlreicher ehrenamtlicher Helfer konnte der Hegering Emsdetten in diesem Frühjahr über 100 Wildtiere vor dem Tod durch landwirtschaftliche Mäharbeiten bewahren. Zwei Drohnenteams durchkämmten rund 150 Hektar Fläche – koordiniert von Lutz Plagge und Philipp Bücker.

(Foto: privat)

Die Bilanz der Rettungsaktionen:
– 38 Rehkitze und Rehe wurden gesichert oder vertrieben,
– 60 Feldhasen konnten in Sicherheit gebracht werden,
– insgesamt 56 Tiere wurden vor dem sicheren Mähtod bewahrt,
– zusätzlich wurden 31 Gelege von Fasanen und Enten geschützt.

Ein besonderer Erfolg: Aus einem gesicherten Fasanengelege zog Günter Schürkötter 16 gesunde Küken groß, die später ausgewildert werden.

(Foto: privat)

Warum ist die Jungwildrettung so wichtig?

  1. Tierschutz: Kein Tier soll sinnlos zu Tode kommen. Die Kitze werden oft direkt vom Mähwerk erfasst – ein grausames Ende, das wir mit Technik und Einsatz verhindern können.
  2. Gesetzeslage: Landwirte sind verpflichtet, die bestmöglichen Maßnahmen zur Wildtierrettung zu ergreifen. Unterlassung kann strafrechtlich relevant sein.
  3. Hygiene: Kadaver im Futter führen zu gefährlichen Krankheitserregern und können Rinder oder andere Nutztiere krank machen – in Extremfällen mit tödlichem Ausgang.

Appell an Hundebesitzer: Rücksicht auf Wildtiere und Gesetz

Gerade jetzt ist „Kinderstube“ in der Natur. Rehkitze, Junghasen, Bodenbrüter – sie alle brauchen Ruhe. Wer seinen Hund aktuell ohne Leine auf Wiesen oder am Feldrand laufen lässt, verstößt gegen geltendes Recht.

(Foto: privat)

Es wurden in den letzten Wochen wiederholt freilaufende Hunde von Wildkameras erfasst – mitten im sensiblen Brutgebiet. Oft heißt es: „Meiner macht nix.“ Doch schon das Beschnuppern reicht, damit ein Muttertier ihr Junges verstößt. Hunde gehören zur Brut- und Setzzeit grundsätzlich an die Leine und die Wiesen beginnen am Wegesrand. Also sollte die Leine nicht zu lang sein. Den Hund an der Schleppleine auf der Wiese laufen zu lassen – ist nicht OK!

Zudem: Hundekot auf Futterwiesen gelangt ins Viehfutter. Das kann Nutztiere schwer krank machen – auch das ist ein ernstzunehmendes Problem.

Bekannte sensible Gebiete in Emsdetten:

  • Gieft / Wasserwerk Isendorf
  • Emswiesen Hembergen/Austum/Isendorf/Sinningen
  • Das gesamte Venn
  • Wiesen am Max-Klemens-Kanal

Der Hegering bittet die Bevölkerung um Unterstützung und Rücksichtnahme – für den Schutz von Wildtieren und einer intakten Natur.


Diese Gesetze werden ansonsten verletzt:

  • § 71 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) / § 20 Landesnaturschutzgesetz NRW
    → Ordnungswidrigkeit bei Störung in Schutzgebieten, Bußgeld bis 50.000 €
  • § 2 Landesforstgesetz NRW
    → Hunde im Wald nur angeleint abseits der Wege
  • § 1 Tierschutzgesetz (TierSchG)
    → Verbot, Tiere ohne Grund zu verletzen oder zu gefährden
  • § 903 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
    → Kein Zutritt auf Privateigentum ohne Erlaubnis
  • § 132 OWiG (Ordnungswidrigkeitengesetz)
    → Freilauf trotz Hinweisschildern: mindestens fahrlässig, oft vorsätzlich

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