Auf Klassenausflug in Emsdetten – Kunststudenten erobern die Galerie Münsterland

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(Foto: J. Puzik)

Ein ungewöhnlicher Klassenausflug führte die Klasse für Skulptur und Kunst im öffentlichen Raum der Kunstakademie Münster unter der Leitung von Professor Dirk Löbbert in die Galerie Münsterland. Dort eröffneten die 20 Studierenden gestern am 18. Mai 2025 ihre Ausstellung, die mit vielfältigen Kunstwerken und einem lebendigen Austausch zwischen Künstlern und Besuchern beeindruckte.

(Foto: J. Puzik)

Kreative Vielfalt auf 400 Quadratmetern

Schon vor der offiziellen Eröffnung um 11:30 Uhr strömten die ersten Besucher in die lichtdurchfluteten Räume des ehemaligen Maschinen- und Kesselhauses der Textilfabrik B.W. Stroetmann, der heutigen Galerie Münsterland. Zwei weitläufige Säle mit hohen Wänden, rustikalen Stahlkonstruktionen und Glasdächern boten eine imposante Kulisse für die vielfältigen Arbeiten der Studierenden. Von raumbezogenen Installationen bis hin zu Werken, die in einem eigenen künstlerischen Kosmos existieren – jedes Werk war eigens für diesen Ort konzipiert.

(Foto: J. Puzik)

„Überraschungsmomente garantiert“, versprach Niina Valavuo, die künstlerische Leiterin der Galerie Münsterland. Ein kleiner Schreckmoment überschattete kurz die feierliche Eröffnung, als sich ein Teil einer großen Papppyramide löste und eine Besucherin traf. Glücklicherweise blieb es bei einem Schreck, und die Veranstaltung konnte zügig fortgesetzt werden. Prof. Dirk Löbbert war sichtlich besorgt, versuchte aber die Situation mit einem Lächeln zu lösen: „Kunst, was es ja ist. Das kennen wir ja schon von unserer Kindheit. Da darf man halt nicht dran kommen – sonst kippt das um.“ Trotzdem gab er später zu: „Das hat mich ein bisschen traurig gemacht, muss ich sagen.“

(Foto: J. Puzik)

Künstlerische Freiheit und Improvisation

Die erste Begehung gab es im vergangenen Sommer. Vor zwei Wochen hieß es dann: Endspurt, die im Laufe des Semesters entworfenen Installationen, Skulpturen und Werke wurden hier vor Ort in Emsdetten aufgebaut – es wurde gewerkelt, geklebt und sogar geschweißt. „Ein wilder Mix könnte man denken, dem widerspreche ich. Nicht einfach wild, eher vielseitig, impulsiv, dynamisch Junge Kunst eben!“, beschrieb Valavuo die Ausstellung, die sich nicht nur auf den Innenraum beschränkte. Zwei Arbeiten finden auch im Außenbereich ihren Platz und interagierten mit der Umgebung der Galerie.

(Foto: J. Puzik)

Gerne hätte man mehr mit dem Außenbereich interagiert, um die Sichtbarkeit der Galerie Münsterland und der Kunstwerke in der Stadt zu erhöhen, aber die Baustellensituation erforderte Flexibilität. Diese wurde mit viel Kreativität umgesetzt, betonte die Kuratorin anerkennend. Sie sei sehr dankbar, dass sie durch das zufällige Wiedersehen mit den Löbbert Brüdern beim Akademierundgang 2024 in Münster nicht nur ein Talent, sondern eine ganze Klasse junger Künstler und Künstlerinnen gefunden hatte, die sie nach Emsdetten einladen konnte. Mit dem Ziel: „Kunst und Menschen zu verbinden!“.

(Foto: J. Puzik)

Ein Fazit voller kreativer Energie

Der Klassenausflug der Kunststudierenden in die Galerie Münsterland erwies sich als ein inspirierendes Erlebnis. Die Ausstellung sei das Ergebnis einer wunderbaren Teamarbeit betonte die künstlerische Leiterin in ihrer Eröffnungsrede. Sie und auch Löbbert bedankten sich bei allen Beteiligten und den Förderern. Er ergänzte schmunzelnd die Anmerkung: „Hätte mehr sein können“.

(Foto: J. Puzik)

Die Kombination aus der Industriegeschichte des Ortes und der frischen Kreativität junger Künstler macht die Ausstellung zu einem besonderen Ereignis. Besucher können hier bis zum 29. Juni 2025 in einen Dialog mit den Kunstschaffenden treten und sich von der Vielfalt der Werke überraschen lassen. Der Eintritt ist frei.

(Foto: J. Puzik)

Spannend ist auch das Begleitprogramm zur Ausstellung, das unter anderem zwei Kunstworkshops für Kinder (wir werden berichten), eine Talkrunde mit den Künstlern und eine Late-Night-Art Party vorsieht. Mehr dazu  H I E R  (klicken)

(Foto: J. Puzik)

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