Gefahren real erleben: Verkehrssicherheitstag an den Technischen Schulen Steinfurt

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(Foto: Puzik)

Am Mittwochmorgen (30.April 2025) wurde das Gelände der technischen Schulen Steinfurt zur interaktiven Lernarena: Beim Verkehrssicherheitstag durften die Schülerinnen und Schüler, hautnah miterleben, was es bedeutet, Verantwortung im Straßenverkehr zu übernehmen.

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Ob per VR-Brille, mit Rauschparcours oder direkt im auf dem Bock eines schweren LKWr: An sechs Haupt-Stationen rückten Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Verkehrswachten und Partnerorganisationen Gefahren in den Fokus, die im Alltag oft unterschätzt werden. Der Aktionstag findet seit 2013 alle zwei Jahre statt – diesmal erstmals wieder seit 2019. Die Initialzündung dafür waren tragische Unfälle mit Schülerbeteiligung.

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Die Schüler seien in einem Alter, das sehr lebensbejahend sei, und wo man weniger an Risiko denke, betonte der jetzige Schulleiter Jochen Jocher bei der internen Eröffnung der Veranstaltung, deshalb seien solche Veranstaltungen wichtig.

Stationen zum Anfassen, Staunen und Miterleben

Am nachgestellten Bahnübergang der Bundespolizei konfrontierte ein demolierter Opel die Jugendlichen mit den Folgen eines Unfalls bei Missachtung der Schranke. „Ziel ist es, dass junge Menschen sehen, was alles passieren kann – mit Schreckeffekt zum Anfassen!“, erklärte Jörg Schuhmacher von der Verkehrsinspektion Münster.

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Im Führerhaus eines 18-Tonners konnten Schüler und Schülerinnen erleben, wie leicht ein Fußgänger oder Radfahrer im blinden Bereich verschwindet. „Ein großartig beeindruckendes Gefühl, man fühlt sich groß und klein zugleich!“, sagte Jannis, ein Elftklässler.

Gefahr erkennen, bevor sie real wird

Vom Sehtest bis zur Geschwindigkeitserkennung mit Videoüberwachung – alles diente dem Ziel, Risikobewusstsein und Verkehrssicherheit zu fördern. Im Smart-Simulator testeten Schüler ihre Reaktionszeit. „0,47 Sekunden – und der Fußgänger wäre tot“, so die ernüchternde Auswertung. Ein Glück, dass nur die Windschutzscheibe des Simulators in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mit dem „Age Explorer“-Anzug konnten Jugendliche die Einschränkungen des Alters am eigenen Leib erleben. Mit Gewichten eine Treppe hochsteigen, geschweige denn einem rasenden Auto ausweichen – nicht so einfach!

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Kurzer Schock-Moment beim Überschlagssimulator: „Das war voll krass, anders als erwartet, kopfüber zu sein“, sagte der Schüler Luke, nachdem er sich aus dem kopfstehenden Auto befreit hatte.  Nicht weniger eindrucksvoll: Der Aufprallsimulator. Auch bei nur 12 km/h ohne Gurt kann es zu schweren Verletzungen der Halswirbel kommen.

Politischer Rückenwind

Landrat Dr. Martin Sommer zeigte sich beim Beuch beeindruckt: „Jeder Tote ist einer zu viel. Deshalb sind solche Aktionstage wichtig, besonders für Fahranfänger.“ Bereits als Kreisdirektor war er hier an den Technischen Schulen und trug das Projekt von Seiten des Kreises mit. Er lobte das Engagement der Schule und der Kooperationspartner. „Gerade weil die Schüler aus der gesamten Region kommen, von Laer bis Emsdetten – ist es umso wichtiger durch solche Aktionstage ein Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schaffen.“ Unterstützt wird das Ganze vom Bund durch das Bundesprogramm „Jung, sicher und startklar!“

Crash-Test mit Rettungskette

Größtes Highlight war der realitätsnahe Crash-Test samt Rettungskette. Mit Präzision zeigten Feuerwehr und Rettungsdienst, wie nach einem schweren Unfall jede Sekunde zählt. Zuerst wurde eine Autokarosserie, samt Dummie-Fahrer mit einem Krahn 10 Meter in die Höhe gezogen und anschließend fallengelassen. Somit prallte das Fahrzeug mit simulierten 50 Km/h auf den Asphaltboden und verursachte ein gewaltiges Spektakel mit anschließender anschaulicher Rettungsaktion.

(Foto: Puzik)

Prävention wirkt am besten, wenn sie erfahrbar ist – mit Herzklopfen, Perspektivwechsel und Aha- Momenten.

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