Im Gespräch mit Florian Ostendorf…

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Der Karneval hat den Profi-Handballern des TV Emsdetten eine kleine Pause beschert. Ein Wochenende spielfrei bedeutet, 14 Tage, sich zu regenerieren, in Ruhe auf das nächste Spiel am Samstag gegen Eintracht Hagen II vorbereiten. AllesDetten hat diese Lücke genutzt und sich mit dem Geschäftsleiter der TVE Marketing GmbH, Florian Ostendorf, zu treffen. Für dieses Gespräch waren auch einige Fragen unserer Leserinnen und Leser im Gepäck.

Green Academy – Mehr als nur Nachwuchsförderung

„Wozu brauchen wir überhaupt eine GreenAcademy? Eine Nachwuchsabteilung hatte der TV Emsdetten doch vorher auch?“ Diese Frage stellten sich einige Handballfans, die den TVE nicht intensiv und täglich verfolgen. Die Frage leiteten wir gern an Florian Ostendorf weiter. „Die GreenAcademy ist mehr als nur eine Nachwuchsförderung.“, so der Handball-Manager, „Wir möchten die jungen Spieler auch als Persönlichkeiten entwickeln und arbeiten unter anderem mit dem Gymnasium Martinum und der regionalen Wirtschaft zusammen. Darüber hinaus haben wir eine Vielzahl an Bildungspartnern sowie weiteren Kooperationspartnern. Die Gründung der GreenAcademy gibt uns die Möglichkeit, Synergien zu nutzen und die Infrastruktur besser zu verwalten. Die Spieler der A-, B- und C-Jugend bleiben weiterhin Teil des TV Emsdetten e.V. und kommen unter professionellen Bedingungen auf bis zu acht Trainingseinheiten pro Woche. Das ist alles im Ehrenamt nur schwer zu bewältigen. Wir arbeiten da wirklich Hand in Hand mit dem Verein und vor allem der Handballabteilung in Form von Frank Puntke zusammen.“ Ostendorf erklärt uns im Gespräch, wie wichtig es ist, hier in Emsdetten langfristig zu denken und wieder mehr Spieler aus den eigenen Reihen in den Profibereich zu bringen: „Das schafft Mehrwerte für Emsdetten und die Sportstadt. Es bringt eine maximale Identifikation mit dem eigenen Verein. So kann es uns gelingen, den TVE nachhaltig so aufzustellen, dass auch in den nächsten 20 Jahren Profisport in Emsdetten geboten werden kann.“

Verletzungspech dominiert die aktuelle Saison

Über die aktuelle Situation des TV Emsdetten haben wir uns auch mit ihm unterhalten. Die Serie an Verletzungen steht da natürlich im Vordergrund und beeinträchtigt die Mannschaft schließlich sehr. Ob wir bald mit den ersten Rückkehrern rechnen können? „Alle Spieler arbeiten hart an ihrem Comeback. Bei Bjarne Budelmann sieht es ganz gut aus, also ja: Die Hoffnung, dass der ein oder andere Spieler noch vor dem Saisonende zurückkommt, besteht. Alle arbeiten in der Reha jeden Tag daran, uns bald wieder helfen zu können.“

Dem TVE-Macher war aber auch wichtig zu betonen, dass weiterhin alles versucht wird, aus der Situation das Maximale herauszuholen: „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten noch einmal kurzfristig reagiert und sind mit den Verpflichtungen von Fynn Hasenkamp und Lars von Kamp aktiv geworden. Auch mit dem TuS N-Lübbecke befinden wir uns weiter in Gesprächen über Manuel Hörr und loten die Möglichkeit aus, dass er hier in Emsdetten mehr ins Training mit einbezogen wird.“ Manuel Hörr trainiert aktuell nur einmal pro Woche in Emsdetten mit, ist ansonsten in Lübbecke eingebunden. Mehr Trainingszeit mit dem TVE würde natürlich helfen, ihn noch besser in das TVE-Spiel einzubinden.

Volles Haus auch bei vermeintlich kleinen Gegnern

Ein ganz besonderes Thema in unserem Gespräch waren die Spieltage in der EMS-Halle. Insbesondere der Zuschauerzuspruch ist für die Verantwortlichen ein echter Grund zur Freude: „Ganz ehrlich? Ein volles Haus gegen die vermeintlich „kleinen“ Teams, das schätzen wir sehr. Und wir sehen das keinesfalls als selbstverständlich an! Wir nehmen das mit ganz viel Demut und arbeiten im Hintergrund weiter daran, das „größte Event im Kreis Steinfurt“ zu entwickeln und attraktiv für unsere Zuschauer zu gestalten. Wir wollen und werden unsere „Fanerlebnisse“ weiter ausbauen.“

EMS-Halle

Zum Spieltag gehört natürlich auch die Infrastruktur. Die aktuell im Umbau befindliche EMS-Halle kam als nächstes als Thema dran. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Emsdetten läuft sehr gut, der Termin zur Wiedereröffnung wurde wie versprochen eingehalten. Dennoch: Auch nach dem Umbau ist die Halle nicht ohne Einschränkungen nutzbar. Ostendorf dazu: „Das Problem der Sicht bleibt ja bestehen. Das wird hier in Emsdetten vom Publikum akzeptiert. Kommen externe Zuschauer, ist das aber immer ein Thema und erschwert die Akquise neuer Fans und Partner. Auch die anderen baulichen Nachteile bleiben bestehen. Die goracon VIP-Loge und die LED-Anzeigetafel sind kreative Lösungen, um Nachteile ein wenig auszugleichen. Hier haben wir in den letzten Jahren massiv investiert, um neue Erlebnisse zu schaffen. Die Möglichkeiten der Vermarktung sind einfach nahezu ausgeschöpft. Wir bräuchten Platz, zum Beispiel für kleine Logen und mehr Hospitality-Angebote. Auch LED-Banden sind nicht ganz einfach umzusetzen. Auch hier sind wir aber weiter in Gesprächen und versuchen, wie bisher, mit kreativen Lösungen Probleme zu umgehen.“

Aufstiegsrunde

Als letztes ging der Blick voraus. Welchen Aufstiegsmodus er besser findet, wollte AllesDetten wissen: Der Ligamodus wie im ersten Jahr oder der K.O.-Modus, wie er aktuell besteht? „Gar keinen! Wir haben es ja zweimal nicht geschafft!“ antwortete Ostendorf und lachte. Man merkt: Er schaut nicht zurück, für ihn zählt nur die aktuelle Saison und das bestmögliche Abschneiden. „Persönlich: Der K.O.-Modus. Da weiß einfach jeder Handballinteressierte, worum es geht und versteht: Nach Hin- und Rückspiel gibt es einen Sieger.“

Ob es in diesem Jahr mit dem Aufstieg klappt? Die Frage stellt sich jeder TVE-Anhänger. Und die konnte Florian Ostendorf uns nicht beantworten. „Die Konkurrenz ist sehr stark, wir haben mit unserer langen Liste an Ausfällen aktuell eine riesige Aufgabe vor uns. Aber wir werden gemeinsam mit unseren Fans und Partnern alles reinhauen und alles geben – das kann ich zu 100 Prozent versprechen! Das Ziel ist die Qualifikation für die Aufstiegsrunde. Den Aufstieg kann niemand versprechen. Da sind wir auch offen und ehrlich in Gesprächen mit potenziellen Partnern und auch Spielern. Wir wollen aufsteigen! Müssen aber natürlich wieder für beide Ligen planen.“

Zu guter Letzt kamen noch einmal die Fans ins Gespräch: „Ein volles Haus gegen Eintracht Hagen II ist wieder überragend. Und nicht nur die Fans tragen das hier mit. Es ist so wichtig, dass bei Heimspielen auch 40 bis 50 Ehrenamtliche dabei helfen, das Spieltagserlebnis zu etwas ganz Besonderem zu machen. Auch dafür gibt es einen großen Dank von uns – da herrscht beim TVE eine ganz besondere ‚TVE-DNA‘.“

AllesDetten wird am kommenden Samstag aus der EMS-Halle mit dem Raiffeisen-LiveTicker berichten.

Ein Dank an Florian Ostendorf, dass er sich für dieses Gespräch zur Verfügung gestellt hat.

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