4. Bildungskonferenz „Bereit für die Berufswelt von Morgen“ im Steinfurter Kreishaus

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(Foto. D. Böing / Kreis Steinfurt)

Die Vielfalt der Ausbildungsberufe und das Ringen um Fachkräfte bringen es mit sich: Betriebe müssen sich inzwischen intensiver der Aufgabe stellen, Jugendliche für ein Berufsfeld bzw. ein Jobangebot zu begeistern, und das dauerhaft. Darauf machte Dr. Marc Bovenschulte bei der 14. Bildungskonferenz im Steinfurter Kreishaus aufmerksam. Der Leiter des Instituts für Innovation und Technik in Berlin gab Impulse, wie man der sich ständig verändernden Berufswelt begegnen kann.

Das Bildungsbüro des Kreises Steinfurt hatte die 14. Auflage der Bildungskonferenz organisiert, die dieses Mal unter dem Motto „Bereit für die Zukunft von morgen?!“ – Gestalten Orientieren, Verbinden“ stand. Das Thema stieß auf großes Interesse. Da sich die Herausforderungen wie Klimawandel und Digitalisierung auf die Berufswelt und auch auf die Berufsorientierung auswirken, wurden Antworten auf die Fragen „Was braucht es, damit wir bereit für die sich verändernde Berufswelt sind?“ und „Was braucht es, um junge Erwachsene zu unterstützen, sich diesen Herausforderungen zu stellen?“ von Expertinnen und Experten gegeben. Der Teilnehmerkreis war sehr vielfältig: Es nahmen Vertretungen aus Wirtschaft, Schulen, Kommunen, Bildungs-, Inklusions-, Integrations- und Sporteinrichtungen sowie aus dem Ehrenamt teil.

Dr. Marc Bovenschulte betonte in seinem Vortrag, dass die künftige Berufswelt vor Herausforderungen stünde, die er zu „vier D’s“ bündelte: Demografie, Dekarbonisierung, De-Globalisierung und Digitalisierung. Für die Zukunft der Berufswelt seien unter anderem digitale und grüne Fertigkeiten unerlässlich. Das zeige sich auch im Ausbildungsmarkt: Berufsfelder wie das der Fachinformatik und Anlagenmechanik hätten in den vergangenen zehn Jahren an Bedeutung gewonnen. Um junge Erwachsene auf die sich verändernde Berufswelt vorbereiten zu können, gab der Experte verschiedene Impulse. Für einen gelingenden Übergang in Ausbildung sei eine positive Grundhaltung in Schule gegenüber den Jugendlichen wichtig, das fördere auch den Beziehungsaufbau.

Unternehmen können zusätzlich eine wichtige Rolle bei der beruflichen Orientierung spielen. Beispielsweise durch gute Praktika, Training on the Job, bei dem junge Erwachsen vom Unternehmen in der Ausbildung enger unterstützt werden oder auch Coaching- und Mentoringprogramme. Bovenschulte plädierte für die Öffnung der Dualen Ausbildung, sodass Auszubildende bereits während der Lehre eine anerkannte Berufsfachlichkeit beispielsweise durch Zertifizierung von Teilausbildungen erlangen. Außerdem sprach er sich dafür aus, dass die Duale Ausbildung ein noch stärkeres Ansehen bekommt, so wie es beispielsweise in den Niederlanden der Fall ist.

Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Beate Tenhaken (Stadt Greven), Frank Tischner (Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf), Tilman Fuchs (Sozialdezernent des Kreises Steinfurt) und Wolfgang Lennartz (Bezirksregierung Münster). Sie alle waren sich einig: Es braucht eine enge Zusammenarbeit der Akteure. „Nicht jede Institution sollte für sich agieren, sondern alle sollten gemeinsam das Ziel verfolgen, den Jugendlichen eine Perspektive zu bieten“, meinte Tilman Fuchs.

Danach beleuchteten Ina Richter und Meike Nienkötter von der Universität Münster, Monique Hopfinger von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau und Jutta Schneider von Helliwood media in Fachforen Beispiele für Ansätze im Umgang mit der sich verändernden Berufswelt.

Darüber hinaus nutzten die Teilnehmenden der Bildungskonferenz die Gelegenheit, sich mit den Partnern aus der Region über ihre Projekte und Angebote auszutauschen, die einen Beitrag zur verändernden Berufswelt leisten.

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