Mit einem 34:32 Sieg im Heimspiel gegen den MTV Braunschweig sollten nach dem Spielende eigentlich alle Zuschauer zufrieden nach Hause gehen. So wirklich freuen konnte sich trotzem niemand in der ausverkauften Ems-Halle.
Dass der sportliche Vergleich in der Aufstiegsrunde deutlich härter werden würde als so manches Spiel in der dritten Liga Staffel Nord-West, damit hatten sicherlich schon viele Anhänger des TV Emsdetten gerechnet. Der MTV Braunschweig zeigte dann auch warum. Nicht nur körperlich waren sie auf Augenhöhe mit unserem Team: auch taktisch waren die Gäste hervorragend auf unsere Mannschaft eingestellt, stellten unsere Herzblut-Handballer mit ihrem 7:6 Überzahlspiel immer wieder vor Probleme. Im ersten Durchgang fanden die Gäste stets freie Anspielstationen, standen völlig blank vor unserem Torhüterduo Oliver Krechel und Ante Vukas.
In der 20 Spielminute, beim Stand von 11:13, war das alles Nebensache. Tim Stefan stieg hoch, Gegenspieler Tim Janos Otto ging in den Zweikampf und traf den in der Luft stehenden Tim Stefan unglücklich. Keine böse Absicht, aber unser Rückraumspieler ging unglücklich zu Boden. Sofort war allen in der Halle klar, dass es eine ganz schlimme Verletzung war die sich Stefan am Fuß zugezogen hatte. Unter dem Applaus der Halle wurde er zum vor der Halle wartenden Krankentransporter befördert. Auf eine detailierte Beschreibung der Verletzung oder gar Bilder unserer am Boden liegenden Nr 27 verzichten wir ganz bewusst. Viel mehr wünschen wir von ganzem Herzen gute Besserung! Für die Abwehraktion musste Gästespieler Otto mit der roten Karte die Platte verlassen. Dass kurz darauf noch zwei Zuschauer auf den Tribünen medizinische Hilfe brauchten, war dann der Höhepunkt dessen was am Donnerstagabend niemand gebraucht hat. Zumindest für die beiden Zuschauer konnte schon kurz nach Abpfiff in der abschließenden Pressekonferenz Entwarnung gegeben werden.
Neben dem Ausfall von Tim Stefan musste sportlich ein 17:20 Halbzeitrückstand verkraftet werden. 20 Gegentore in einer Halbzeit musste der TV Emsdetten in heimischer Halle auch selten schlucken.
Nach der Pause sorgten unsere Handballer wieder für positive sportliche Momente. Unsere Abwehr fing die Bälle des MTV Braunschweig nun immer besser ab, konnte das berühmte Tempospiel besser aufziehen und auch mal einen Ball ins leere Braunschweiger Tor unterbringen. Wer im Angriff mit Sieben gegen Sechs spielen möchte, muss halt auf seinen Torhüter verzichten. Im ersten Durchgang konnten wir davon nicht profitieren, mit fortschreitender Spielzeit gelang das immer besser. Nach 36 Minuten und einem verwandelten Siebenmeter von Yannick Terhaer explodierte die Halle erstmals und bejubelte den 22:22 Ausgleich. Nur wenige Minuten später konnte ein weiterer Terhaer-Siebenmeter erstmals die Führung für Emsdetten bringen. Außerdem musste Gästespieler Friedhoff mit der zweiten roten Karte für Braunschweig die Platte verlassen. Er hatte die Notbremse gezogen, das Tor der Gäste war leer. Die Lautstärke sollte nur wenig später auf ein Maximum gestellt werden, denn jetzt zogen unsere Jungs richtig an! Nach Dirk Holzners Treffer und fünf Toren Vorsprung in der 42. Minute (28:23) glich die „EMS-Hölle“ einem Tollhaus.
Die sehr guten Braunschweiger fingen sich wieder, behielten in der aufgeheizten Stimmung einen kühlen Kopf und kämpften sich wieder an den TVE heran. Etwas mehr als sechs Minuten waren noch zu spielen, als auch ein TVE Spieler mit der roten Karte vorzeitig die Dusche aufsuchen musste. Robin Jansen durfte seiner Mannschaft in der Schlussphase nicht mehr helfen. Da die Braunschweiger ihre Angriffe lange ausspielten und das Schiedsrichterduo sie gewähren ließ, konnten wir in der letzten Spielminute keinen gut vorbereiteten Angriff mehr auf das Braunschwieger Tor fahren. Die letzten Sekunden gehörten den Gästen. Alle Würfe wurden aber von unserer hervorragend kämpfenden Abwehr abgefangen. Der 34:32 Sieg ist ein gefährliches Ergebnis, in Braunschweig wartet ein heißer Tanz auf unseren TVE.
Der Verein hat bereits bekannt gegeben, dass Tim Stefan operiert werden muss. Damit wird er für die schwere Auswärtspartie am Sonntag und ein eventuelles Finale um den Aufstieg ausfallen. Fraglich ist auch noch ob Rene Zobel mitwirken kann. Er hatte nach dem Spiel Probleme mit der Schulter, den rechten Arm in einer Schlinge. Da Zobel Linkshänder ist besteht zumindest bei ihm berechtigte Hoffnung auf einen Einsatz am Sonntag.
AllesDetten wünscht den Spielern und Zuschauern eine gute Genesung. Am Sonntag steht dann wieder der Sport im Vordergrund. Schon um 15 Uhr findet in Braunschweig das Rückspiel statt. Auch von dieser Partie werden wir mit unserem Liveticker berichten.
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