Ein Maulwurf in der Stadtbibliothek

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(Foto: Schmidt)

„Ein Maulwurf in der Stadtbibliothek ist schon etwas Besonderes.“ Das dachten sich gestern Nachmittag gleich so viele Emsdettener Kinder und Erwachsene, dass der Veranstaltungsbereich mit der kleinen Bühne in der Bücherei sehr schnell voll besetzt war und die noch vorhandene Warteschlange leider wieder nach Hause geschickt werden musste.   Für die Glücklichen jedoch, die frühzeitig da waren und Platz nehmen konnten, gab es einen Einblick in das schwierige Leben des Kleinen Tunnelgräbers (Grabowski).
Wegen der Umbauarbeiten in Stroetmanns Fabrik musste man auf die Stadtbibliothek ausweichen. Pindopp geht jetzt in die Sommerpause und danach steht dann wieder der weit größere Bürgersaal zur Verfügung.

Elvira Blümel (Birgit Neemann) kam, nach ihrem von Akkordeonmusik begleiteten Auftritt, auf die Idee in ihrem kleinen Garten einen Kaffee zu trinken. Natürlich durften die Trüffelpralinen nicht fehlen und als sie einen davon auf den Tisch mit der Grünen, gepunkteten Tischdecke legte, war dem jungen Publikum gleich klar, dass die Trüffelpraline starke Ähnlichkeit zu einem Maulwurfshügel hatte. So kam eins zum anderen und die Milchpäckchen wurden zu Lise, Lotte und Lotte-Lise, den drei Kühen auf Bauer Knolles Wiese. Mit viel Improvisation, die die Kinder an der Geschichte Teilhaben ließ, erweckte Elvira die Kreativität und Fantasie in den Köpfen der kleinen Gäste und erzählte die Geschichte des kleinen Maulwurfs Grabowski.

„Es war ein schöner Sommertag… “ und los ging es. Auch architektonische Hinweise bekam die Geschichtenerzählerin. Es wurde darauf hingewiesen, dass ein Maulwurf nicht nur Eingang, Ausgang, Futterkammer und Schlafhöhle bräuche, sondern auch durchaus ein Badezimmer. Und als der gute Grabowski einen Wurm fing, amüsierte sich das Publikum ungemein. Als dann jedoch ein paar Zollstockmänner die Wiese vermessen wollten und einen Messstab in Grabowskis Schlafhöhle landete waren einige Kinder empört. Der mal als Handpuppe, mal als Marionette oder Magnetfigur gespielte Maulwurf, versuchte vergebens den Messstab zu entfernen und musste später sogar fortgehen weil die Heinzelmännchen auf seiner Wiese bauen wollten. Es wurde wirklich ungemütlich für einen Maulwurf dort, denn ein Kran und ein Gießkannenbagger verrichteten schwere Arbeit und alle Heinzelmännchen waren mit Bauarbeiterhelmen ausgestattet.

Zum Glück konnte Elvira Blümel Grabowski auf seiner Reise begleiten, denn der kleine Vogel in ihrem Garten zwitscherte ihr, wohin er geflohen war.
Der Tisch, der jetzt aufgeklappt wurde, verwandelte sich in eine Hügellandschaft. Es gab sogar eine Straße mit Autos, die wie auf einem Laufband festgeklebt schienen und durch rotieren dessen, den Anschein erweckten, als könnten sie fahren. Auch diese Erfindung begeisterte die Kinder. Zur Freude der Kinder konnte sich der Maulwurf trotz Lokomotive, Adler und Straße auf eine neue Wiese retten und dort in Ruhe einen neuen Eingang, einen neuen Ausgang, eine neue Futterkammer und eine neue Schlafhöhle buddeln, vielleicht war ja sogar ein Badezimmer dabei. Gefallen hat es auf alle Fälle nicht nur den Besuchern des Theaterstücks, denn Grabowskis letzte Worte waren: „Wie geruhsam, wie gemütlich, oh wie wunder – wunderbar. “

Frau Blümel verabschiedete sich dann auch, weil sie die Geschichte noch ihrer Nichte erzählen wollte und der Applaus beendete das Theaterstück über den kleinen Maulwurf Grabowski.

Für die Kids war es ein Abenteuer und die Erwachselnen durften vergnügt schmunzeln…

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