„Twee Büörgermester füör een Halleluja“ – dat mott man seihn hem‘

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(Foto: Schwegmann)

…der Titel erinnert ein wenig an den Filmklassiker mit Bud Spencer und Terence Hill „Vier Fäuste für ein Halleluja“ – hat aber tatsächlich wenig damit gemeinsam. – Oder doch? OK, Fäuste fliegen keine aber in Sachen Tumulte dürfte das plattdeutsche Theater der Hollinger Laienspielschar der Hau-drauf-Komödie mit den eher schlagkräftigen Argumenten in Nichts nachstehen.

Wenngleich im weiteren Verlauf des Dreiakters von Carsten Schreier noch weitere Filmtitel oder berühmte Zitate aus Fernsehsendungen/-filmen Einzug halten, wird auf der Bühne live und ohne doppelten Boden gespielt. Das ist noch echte Laienspielkunst. Amateure die mit Leidenschaft dabei sind und dem Premierenpublikum am gestrigen Abend ein paar wundervoll unterhaltsame Stunden beschert haben. Zwei Akteurinnen, Nicole Norda und Lisa Schmitz geben hier sogar ihr Debüt – und das mit Bravour!

Irgendwie erfüllt das Stück die Klischees der plattdeutschen Komödie – aber irgendwie ganz anders, neu, erfrischend, eindeutig zweideutig – ein Stück, so richtig zum Zurücklehnen und Genießen. Herzhaftes Lachen garantiert.

Dieter Fontein als Bürgermeister, Katrin Antemann als seine Sekretärin und Andre Fontein als Hausmeister und ‚Aushilfs-Bürgermeister‘ teilen sich die wohl größte Bühnenpräsenz und begeistern mit ihrem Spiel das Publikum. Nicht minder daran beteiligt sind Monika Lanfer, Frau des Bürgermeisters, Mike Brünenborg als katholischer Bischof Josef, der unvermittelt mit seiner Haushälterin Maria, dargestellt von Lisa Schmitz, die beim ‚Jungfrauen-Opfer‘ um ihr Leben bangt, verheiratet wird, – in der nächsten Woche dann aber auch mit Magdalena und Birgit. Hubert Albers als Postbote Tom und Woodoo-Priester. Nicole Norda als Tratschtante und nicht zu vergessen die Stimme Gottes: Lars Tegler.

Die Regie lag wieder in den bewährten Händen von Josef und Thea Hemersch. Zum weiteren Team im Umfeld der Bühne gehören Astrid Beicke, Karlheinz Weinhold, Winfried Bücker, Andreas Antemann, Georg Beicke, Andrea Menebröcker, Euthymia Fontein, Manfred Wälte und die Gesamtleitung hat Michael Wissing.

Wer wissen möchte, was ein ‚Porzellanproblem‘ ist oder für wessen Berufsgruppe der ‚Heilige Nichtsnutzius‘ Patron ist. Wer den dümmsten Anmachspruch aber die coolste Antwort darauf nicht verpassen möchte und wer bislang noch nicht wusste, dass das Glockenputzen einmal wöchentlich zu den ‚ehelichen Pflichten‘ gehört, wer das Ergebnis sehen möchte, wenn ein Hausmeister eine Wickel aufrollt, der kann sich an fünf weiteren Aufführungsterminen umfassend informieren.
Ein (Un-)Toter, der quasi gar nicht da aber trotzdem anwesend ist, dessen fleischhaftiger Geist konsequent von den Mitspielern ignoriert wird, das ist schon eine Kunst, zumal dieser ja trotzdem recht lebendig auf der Bühne agiert.
Urteil von AllesDetten: absolut empfehlenswert!


Jeweils nachmittags um 16 Uhr wird im Saal Wältermann, Nordwalder Str. 195, noch an fünf Terminen (siehe unten) gespielt. Karten gibt es im Vorverkauf bei Elektro Döring, Katthagen, oder -soweit noch vorhanden- an der Tageskasse. Für die Nutzung des Angebotes Kaffee und Kuchen/Schnittchen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Samstag, 02. März 2024
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Sonntag, 10. März 2024
Samstag, 16. März 2024

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