In der siebten Woche der Aktion „Klimafasten“ steht die Frage nach dem Glück im Mittelpunkt. Dieser Frage begegneten auch Schülerinnen und Schüler der Geschwister-SchollSchule. Drei Tage lang waren sie zu Gast auf der Jugendburg des Bistums Münster. In dem alten Wasserschloss in Borken-Gemen verbrachten sie gemeinsam „Tage religiöser Orientierung“. Hier setzten sie sich mit ihren persönlichen Zukunftswünschen, ihren eigenen Wertvorstellungen und einer sinnvollen Gestaltung ihres Lebens auseinander. Dabei wurde deutlich, dass die Zehntklässler sehr unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie ein gelungenes und glückliches Leben aussehen könnte. Schulseelsorger Markus Hachmann stellte ihnen die Frage: „Was braucht ein Mensch zum Glücklichsein?“ Und während es den einen wichtig ist, einen verständnisvollen Lebenspartner zu finden und geliebt zu werden, ist es anderen wichtig, möglichst viel von der Welt zu sehen, Karriere zu machen, eigene Kinder zu haben, ab und zu etwas Verrücktes zu tun oder gute Freunde zu haben.

Das persönliche Glück sieht für jede und jeden anders aus und dennoch gibt es große Gemeinsamkeiten. So hat die Shell-Jugendstudie 2022 herausgefunden, dass nach „guten Freunden“, einer „vertrauensvollen Partnerschaft“ und einem „guten Familienleben“ für 71 Prozent der jungen Menschen „umweltbewusstes Verhalten“ ein sehr wichtiges Thema ist. Kindern und Jugendlichen ist der Umweltschutz bei weitem nicht egal. Sie wissen, dass das Glück der kommenden Generation eng verbunden ist mit unserem heutigen Umgang mit Energie und Mobilität, mit Ressourcen und Recycling. Wie wir heute leben, entscheidet darüber, wie unsere Kinder morgen leben können. Daher möchte das „Klimafasten“, der nachhaltige Umgang mit Energie und Mobilität, Ressourcen und Recycling, dazu beitragen, dass unsere und kommende Generationen ein glückliches oder glücklicheres Leben führen können.
„Die Klimakrise macht Arme noch ärmer, sie macht krank, sie verstärkt die soziale Ungerechtigkeit, in Deutschland und weltweit. Wer die Klimakrise bekämpft, bekämpft auch Armut“ erläutert der deutsche Caritasverband und fordert einen Klimaschutz, der allen nutzt. Wer wenig Geld hat, hat meist kein Auto und ist auf Bus und Bahn angewiesen. Jeder Schritt hin zu neuer Mobilität ist damit eine konkrete Verbesserung des Lebensalltages ärmerer Menschen und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Auch günstige Wohnungen und Sozialwohnungen müssen gut gedämmt werden, um insgesamt Energie zu sparen. Das nützt dem Klimaschutz und den Menschen, die in diesen Wohnungen leben. Wärmedämmung in günstigen Wohnungen darf aber nicht dazu führen, dass diese Wohnungen nach der Sanierung zu teuer sind. Sonst werden Menschen mit wenig Geld aus ihrem Zuhause verdrängt. Klimaschutz wird nur gelingen, wenn sich der wohlhabendste Teil der Bevölkerung stärker einbringt. Oft haben diese Menschen ein hohes Klimabewusstsein – tragen aber am stärksten zum Klimawandel bei. Ärmere Menschen fliegen nicht um die Welt und wohnen nicht in großen Wohnungen mit hohem Energieverbrauch, weil sie sich all das nicht leisten können. Sie haben kein Auto, sie nutzen bereits Bus und Bahn. Die größten Einsparpotenziale liegen bei reicheren Menschen.
Spätestens hier wird klar, dass Geld und Glück doch auf die ein oder andere Weise miteinander verbunden sind, obwohl der Volksmund weiß: „Geld allein macht auch nicht glücklich!“. Ebenso heißt es, jeder sei seines Glückes Schmied. In diesem Sinne benötigen wir viele Menschen, die gemeinsam daran schmieden, dass die Energiewende gelingt, dass sich nachhaltiges Handeln durchsetzt und Menschen deshalb auch in Zukunft glücklich leben können. Der Erlanger Glücksforscher Karl-Heinz Ruckriegel formuliert auf der Basis von psychologischen Forschungen übrigens Ratschläge zum Glück. Einige der Ratschläge haben eine große Nähe zu zentralen biblischen Inhalten und christlichen Traditionen. Die Aktion Klimafasten hat einige Ratschläge aufgenommen und ermutigt dazu, sie in dieser Woche vor Ostern auszuprobieren:
In dieser Woche
- lasse ich mir durch den Kopf gehen, was Glück eigentlich ist.
- überlege ich, was ich zum Glücklichsein brauche.
- übe ich mich in Dankbarkeit.
- bin ich optimistisch.
- vermeide ich Grübeleien.
- stärke ich meine sozialen Beziehungen.
- versuche ich zu vergeben.
- lebe ich im Hier und Jetzt.
- kümmere ich mich um Leib und Seele.
- spreche ich mit Freundinnen und Freunden darüber, was Glück für jede und jeden von uns bedeutet.
Weitere Informationen gibt es im Internet H I E R und H I E R
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