27 Sitzungsvorlagen standen im gestrigen Haupt-, Finanz- und Steuerungsausschuß (HFSA) auf der Tagesordnung, eine davon ist die Drucksache 25/2023. Wir hatten bereits aus dem Áusschuß für Kultur, Sport und Freizeit berichtet (H I E R klicken).
Es geht um die Einrichtung einer hauptamtlichen Kuratorenstelle für die Galerie Münsterland. Im Kulturausschuß hatte es mit einem Abstimmungsergebnis von 8:8 noch eine Patt-Situation gegeben. Mit 9:7 in der gestrigen Sitzung gibt es eine Empfehlung für die Ratssitzung in der kommenden Woche.
Dr. Thomas Kock (SPD) zeigte sich über die Situation sehr verärgert: „Die Galerie Münsterland ist kein normaler Verein, genausowenig wie Stroetmanns Fabrik. Beide sind von der Stadt Emsdetten ins Leben gerufen worden. Wir wollten in Emsdetten breit gefächerte Kultur und haben sie damit bekommen.“
Ursprünglich hat es diese hauptamtliche Stelle gegeben, bis dann Ingrid Raschke-Struwe sich bereit erklärt hat, die Aufgaben ehrenamtlich auszuführen. „Das war für Emsdetten ein Glücksfall.“, führt Kock weiter aus. „Wir stellen einfach nur den alten Zustand wieder her. – Auch uns liegt der Sport am Herzen, darunter wird aber kein Sportverein leiden. Hier die Vereine gegeneinander auszuspielen ist schon abenteuerlich.“ und verwies dann noch darauf, dass die CDU, die sich jetzt so vehement gegen die Vorlage ausspricht, immer starker Befürworter aller Aktivitäten rund um die Galerie Münsterland gewesen sei.
Daniel Hellwig (CDU) „Die Argumente sind ausgetauscht, ich bin da bei der UWE, wir müssen uns über die Kulturrichtlinien Gedanken machen. Ich stell ja nicht die Arbeit in Frage, der Kunstverein hat mit geringen Fördermitteln drei großartige Ausstellungen durchgeführt. Gebäude und Ausstellungen müssen in jedem Fall weiter bestehen jedoch nicht mit der Unterstützung einer städtisch finanzierten hauptamtlichen Stelle.“
Uwe Warda (Die Linke) würde sich ganz gerne erstmal konzeptionell Gedanken machen: „Welche Defizite gibt es? Wir finden die Reihenfolge falsch, würden das Thema gerne erst in den Haushaltsberatungen 2024 beschließen und bis dahin Lösungen finden, wie wir die Galerie Münsterland auch für ein breiteres Publikum zugänglich machen.“
Josef Berkemeyer (Die Grünen) machte deutlich, dass dieses Konzept bereits ausführlich dargelegt sei. „Eine Stelle, wie sie hier notwendig ist, ist im Ehrenamt einfach nicht zu leisten. Wir können in Emsdetten damit nachhaltig etwas für Kunst tun.“
„Die Galerie Münsterland hat zu 100 % ihre Berechtigung – allerdings bei der derzeitigen Haushaltslage muss man das in Frage stellen dürfen.“ so Christian Meyer zu Altenschildesche (UWE). „Die Besucherzahlen sind zu gering. Die Galerie ist nur lebenswert, wenn ein Großteil der Bevölkerung die Galerie auch kennt. Da muss auch Kunst gezeigt werden, die mehr Menschen anspricht.“
Manfred Dietz (CDU) „Eine hauptamtliche Stelle wird auch mit sich bringen, dass der oder die Stelleninhaber gewisse Ansprüche hat. Es wird also Folgekosten geben für möglicherweise exquisiter Ausstellungen, die dann auch schon mal etwas teurer sind.“
Beate Harmsen (FDP) „Es ist jetzt von allen Seiten viel Richtiges gesagt worden. Die FDP wird im Rat der Vorlage nicht zustimmen (Anm. d. Red.: die FDP hat im Hauptausschuß kein Stimmrecht, ist, da ohne Fraktionsstatus, lediglich beratendes Mitglied). Die haben bislang hervorragende Arbeit geleistet, aber wir können uns diese 50.000 € im Moment einfach nicht leisten, auch wenn es mir in der Seele weh tut.“
Die abschließende Entscheidung wird jetzt der Rat der Stadt Emsdetten in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. März treffen.
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.